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Das Rad der Zeit 0. Das Original: Der Ruf des Frühlings. Die Vorgeschichte (German Edition)

Das Rad der Zeit 0. Das Original: Der Ruf des Frühlings. Die Vorgeschichte (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 0. Das Original: Der Ruf des Frühlings. Die Vorgeschichte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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habe die Gegend nach dir abgesucht. Gehen wir rein, bevor wir erfrieren.« Auch sie betrachtete die Schatten in den Gassen und fingerte geistesabwesend an ihrem Messer im Gürtel herum, als könnten sie mit der Macht nicht mit zehn von ihnen fertig werden. Nun ja, nicht ohne sich zu erkennen zu geben. Vielleicht war es das Beste, rasch weiterzugehen. »Dies ist keine Gegend für dich, Moiraine. Es gibt Kerle hier, die würden dich zum Abendessen verspeisen, ehe du überhaupt merkst, dass du im Kochtopf bist. Lachst du, oder würgst du?«
    »Beides«, erwiderte Moiraine mit einiger Mühe. Wie oft hatte sie heute Variationen davon gehört, dass sie etwas war, das man kochen und verspeisen würde, wenn sie nicht vorsichtig war? Sie musste stehen bleiben und die andere Frau umarmen. »Oh, Siuan, es ist so schön, dein Gesicht zu sehen. Wo wohnst du? Vermutlich dort, wo man Fisch serviert. Darf ich wenigstens hoffen, dass die Betten ohne Flöhe und Läuse sind?«
    »Vielleicht ist es nicht das, woran du gewöhnt bist«, erwiderte Siuan, »aber eigentlich braucht man nur ein ordentliches Dach über dem Kopf, das den Regen abhält. Und dort sind keine Schwestern, also kannst du nach Herzenslust Jagd auf Flöhe und Läuse machen. Aber wir sollten uns beeilen, wenn wir es vor Einbruch der Dunkelheit erreichen wollen.«
    Moiraine seufzte. Und beeilte sich. Nach Einbruch der Dunkelheit war keine Zeit, um sich in der Nähe jener Orte aufzuhalten, die Siuan bevorzugte.
    Wie sich herausstellte, wohnte Siuan in einem angesehenen Gasthaus namens Zum Abendstern , drei weitläufige Stockwerke aus Stein, wo Kaufleute mittleren Ranges verkehrten, besonders Frauen, die sich nicht durch Lärm oder Rüpel im großen Gemeinschaftsraum stören lassen wollten. Zwei Burschen mit ochsenbreiten Schultern lehnten neben dem Eingang an blau getünchten Säulen und sorgten dafür, dass so etwas nicht passierte. Tatsächlich waren sie die einzigen anwesenden Männer. Viele Tische waren von Frauen belegt, die meisten in schlichtem, aber gut geschneidertem Tuch mit lediglich einer Brosche oder Ohrringen als Schmuck, und bei zweien spannten sich die Goldketten der Kaufmannsgilde von Kandor über der Brust; allerdings trugen drei in hellen Domani-Kleidern, die hitzig über etwas debattierten, große Halsketten aus Gold, die ihren ganzen Hals bedeckten. Die Gerüche aus der Küche kündeten von Lammbraten, nicht von Fisch.
    Die Wirtin, Ailene Tolvina, eine schlanke Frau, die aussah, als würde sie keinen Unsinn dulden, trug ein graues Kleid, dessen Schultern mit blauen Blumen bestickt waren. Sie hatte kein Zimmer mehr frei, hatte aber auch keine Einwände, dass sich Moiraine zu Siuan gesellte. »Solange der Zuschlag für eine zweite Person bezahlt wird«, fügte sie hinzu und streckte die Hand aus. Seide und Pelz reichten nicht aus, um von Frau Tolvina einen Knicks zu bekommen.
    »Ich kann also nach Herzenslust Jagd auf Flöhe machen«, sagte Moiraine und hängte ihren Umhang in Siuans kleinem Zimmer unter dem Dach an einen Haken. Wenigstens war es warm, und in der Ecke gab es einen Kachelofen. Sauber und ordentlich. Siuan war nie schlampig. »Es überrascht mich, dass du hier abgestiegen bist.« Der Zuschlag war ein Silberpfennig gewesen, was bedeutete, dass Siuan zwei gezahlt hatte.
    »Du musst nur zuerst für die Flöhe sorgen. Warum so überrascht?« Siuan saß mit übereinandergeschlagenen Beinen auf dem Bett, und es fehlte nicht viel, und sie wäre auf und ab gehüpft. Seit Canluum schienen ihre Lebensgeister zurückgekehrt zu sein. Siuan schien stets vor Begeisterung überzuschäumen, wenn sie ein Ziel vor Augen hatte.
    Moiraine beantwortete die Frage nicht. Sie würden sich das Bett teilen, und Siuan wusste genau, welche kitzligen Stellen hilfloses Gelächter und Flehen hervorriefen. »Was hast du erfahren?«
    »Viel und nichts. Ich kann dir sagen, Moiraine, ich habe etwas hinter mir. Dieses dumme Pferd hätte mich auf dem Weg hierher fast umgebracht. Der Schöpfer hat die Menschen geschaffen, damit sie laufen oder mit dem Boot fahren, und nicht, damit sie durchgeschüttelt werden. Ich nehme an, diese Sahera war nicht die Richtige, sonst würdest du jetzt herumzappeln wie ein laichender Rotschwanz. Ich habe Ines Demain fast sofort gefunden, aber ich kann nicht zu ihr. Sie ist gerade zur Witwe geworden, hat aber einen Sohn. Sie hat ihn Rahien getauft, weil sie die Dämmerung über dem Drachenberg gesehen hat. Stadtgespräch. Jeder denkt, es sei ein

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