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Das Rad der Zeit 1. Das Original

Das Rad der Zeit 1. Das Original

Titel: Das Rad der Zeit 1. Das Original Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Moiraine zusammen
gegen den Dunklen König kämpfen würden. Das war ein durchaus verständlicher
Irrtum. Diese Art von Kampf bedeutete, die Eine Macht einsetzen zu müssen, und
das war Frauensache. Diese Art von Kampf bedeutet,
dass man die Macht einsetzen muss. Er
hakte seine Daumen hinter dem Schwertgürtel ein und packte die Schnalle ganz
fest, damit seine Hände nicht zitterten.
    Â»Keine Männer«, sagte Moiraine. Agelmar
öffnete den Mund wieder, und sie fuhr fort, bevor er etwas sagen konnte. »Es
ist die Natur des Auges und die Natur des Grünen Mannes. Wie viele aus Fal Dara
haben den Grünen Mann und das Auge jemals gefunden?«
    Â»Jemals?« Agelmar zuckte die Achseln.
»Seit dem Hundertjährigen Krieg könntet Ihr sie an den Fingern einer Hand
abzählen. Nicht mehr als einer in fünf Jahren, und das aus allen Grenzlanden
zusammengenommen.«
    Â»Keiner findet das Auge der Welt«, sagte
Moiraine, »wenn nicht der Grüne Mann will, dass er es findet. Not – das ist der
Schlüssel, und natürlich die damit verbundene Absicht. Ich weiß, wohin wir
gehen müssen – ich war schon einmal dort.« Rands Kopf fuhr überrascht herum,
und er war nicht der einzige Emondsfelder, der so reagierte. Doch die Aes Sedai
schien es nicht zu bemerken. »Aber wenn nur einer von uns nach Ruhm strebt und
seinen Namen diesen vieren hinzufügen will, werden wir es niemals finden, auch
wenn ich uns genau zu dem Punkt führe, an den ich mich erinnere.«
    Â»Ihr habt den Grünen Mann gesehen,
Moiraine Sedai?« Der Herr von Fal Dara klang beeindruckt, aber im nächsten
Augenblick runzelte er die Stirn. »Doch wenn Ihr ihn bereits einmal getroffen
habt …«
    Â»Die Not ist der Schlüssel«, sagte
Moiraine leise, »und es kann keine größere Not geben als meine. Als unsere. Und
ich habe etwas, das diese anderen Suchenden nicht haben.«
    Sie wandte den Blick kaum von Agelmars
Gesicht ab, und doch war Rand sicher, dass sie kurz Loial angeblickt hatte –
nur einen Wimpernschlag lang. Rand sah dem Ogier in die Augen, und Loial zuckte
die Achseln.
    Â»Ta’veren«, sagte der Ogier leise.
    Agelmar hob enttäuscht die Hände. »Wie
Ihr wollt, Aes Sedai. Friede! Aber wenn die wirkliche Schlacht am Auge der Welt
geschlagen wird, bin ich in Versuchung, das Banner des Schwarzen Falken dorthin
zu bringen und nicht zum Pass. Ich könnte Euch den Weg freikämpfen …«
    Â»Das würde zu einer Katastrophe führen,
Lord Agelmar. Sowohl am Tarwin-Pass als auch am Auge. Ihr habt Eure Schlacht,
und wir haben unsere zu schlagen.«
    Â»Friede! Wie Ihr wollt, Aes Sedai.«
    Nachdem er sich zu diesem Entschluss
durchgerungen hatte, auch wenn es ihm schwer gefallen war, schien der kahl
geschorene Herr von Fal Dara das Ganze zu vergessen. Er lud sie ein, mit ihm zu
speisen, und machte die ganze Zeit über höfliche Konversation über Falken und
Pferde und Hunde, erwähnte aber keine Trollocs, keinen Tarwin-Pass und kein
Auge der Welt.
    Das Zimmer, in dem sie aßen, war genauso
kahl und einfach eingerichtet wie Lord Agelmars Arbeitszimmer. Es gab kaum mehr
Möbel als den Tisch und die Stühle. Auch sie waren in strenger Form gehalten.
Schön, aber streng. Ein großer Kamin erwärmte den Raum, aber doch nicht so
sehr, dass ein plötzlich nach draußen gerufener Mann von der dortigen Kälte
betäubt worden wäre. Diener in Livree brachten Suppe und Brot und Käse, und man
sprach über Bücher und Musik, bis es Lord Agelmar auffiel, dass die
Emondsfelder so schweigsam waren. Wie ein guter Gastgeber fragte er sie ein
wenig aus, um sie aus der Reserve zu locken.
    Rand wetteiferte bald mit den anderen,
von Emondsfelde und den Zwei Flüssen zu erzählen. Es kostete Mühe, nicht zu
viel zu sagen. Er hoffte, die anderen würden ebenfalls ihre Zungen hüten,
besonders Mat. Nur Nynaeve blieb zurückhaltend und aß und trank schweigend.
    Â»Es gibt ein Lied in den Zwei Flüssen«,
sagte Mat, »das heißt ›Rückkehr vom Tarwin-Pass‹.« Er endete zögernd, als werde
ihm plötzlich klar, dass er von dem sprach, was sie alle gemieden hatten, doch
Agelmar ging elegant darüber hinweg: »Kein Wunder. Nur wenige Länder haben
keine Männer ausgesandt, um in all diesen Jahren die Fäule immer wieder
zurückzudrängen.«
    Rand sah Mat und Perrin

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