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Das Rad der Zeit 10. Das Original: Zwielichtige Pfade (German Edition)

Das Rad der Zeit 10. Das Original: Zwielichtige Pfade (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 10. Das Original: Zwielichtige Pfade (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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funktionierte nie bei einem Rätselspiel aus Eisen.
    Nach einem kurzen Sprint zügelte er den Mausgrauen, bis er Schritt ging, und verspürte einen Anflug von schlechtem Gewissen. Die Dunkelheit unter dem Blätterdach war tief, und zwischen den hohen Bäumen hervorragende Felsspitzen warnten vor weiteren, die unter dem Schnee verborgen lagen, hundert Stellen, die einem galoppierenden Pferd das Bein brechen konnten, und da waren Maulwurfslöcher und Fuchshöhlen nicht mit eingerechnet. Es war unnötig, dieses Risiko einzugehen. Ein Galopp würde Faile keine Stunde früher befreien, davon abgesehen konnte kein Pferd dieses Tempo lange durchhalten. Der Schnee war an verwehten Stellen knietief, und überall sonst tief genug. Er ritt nach Nordosten. Die Kundschafter würden aus Nordosten kommen, mit Neuigkeiten über Faile. Oder zumindest Neuigkeiten über die Shaido. Er hatte so oft darauf gehofft, dafür gebetet, aber heute würden sie eintreffen, das wußte er. Aber dieses Wissen verstärkte seine Anspannung nur. Sie zu finden war bloß der erste Teil dieses Rätselspiels. Der Zorn ließ seine Gedanken von einer Sache zur nächsten springen, aber was Balwer auch sagen mochte, Perrin wußte, dass er bestenfalls methodisch war. Er war nicht gut darin, schnell zu denken, und da es ihm an Gewitztheit fehlte, musste das Methodische reichen. Irgendwie.
    Aram schloß zu ihm auf und trieb seinen Grauen hart an, dann wurde er langsamer und ritt ein Stück hinter ihm, an der Seite wie ein Hund, der bei Fuß ging. Aram roch niemals entspannt, wenn Perrin ihm befahl, neben ihm zu reiten. Der ehemalige Kesselflicker sagte kein Wort, aber Ströme in der eisigen Luft trieben seinen Geruch heran, eine Mischung aus Wut und Enttäuschung und Verärgerung. Er saß so angespannt wie eine überdrehte Uhrenfeder im Sattel und beobachtete den Wald grimmig, als würde er erwarten, dass hinter dem nächsten Baum Shaido hervorspringen würden.
    In Wahrheit hätte sich in diesem Wald so gut wie alles vor den meisten Männern verbergen können. Wo durch das Blätterdach der Himmel hindurchschimmerte, zeigte er einen dunkelgrauen Ton, aber im Augenblick war der Wald in Schatten getaucht, die verschwommener als die Nacht waren, und die Bäume selbst waren massive Säulen aus Dunkelheit. Doch Perrins Augen nahmen selbst die Bewegung einer schwarzen Dohle auf einem verschneiten Ast wahr, deren Federn sich wegen der Kälte sträubten, und eine jagende Kiefernschwalbe, die ein tieferes Schwarz als die Dunkelheit aufwies. Er nahm auch von beiden den Geruch wahr. Von einer massiven Eiche mit Ästen, die so dick wie Baumstämme waren, trieb ein schwacher Hauch von Männergeruch heran. Die Ghealdaner und Mayener ließen ihre berittenen Patrouillen das Lager im Umkreis von ein paar Meilen umrunden, aber Perrin bevorzugte es, in der Nähe Männer von den Zwei Flüssen zu haben. Er hatte nicht genug Leute, um das Lager komplett zu umringen, aber sie waren an Wälder gewöhnt und daran, Tiere zu jagen, die im Gegenzug sie jagen würden, daran gewöhnt, Bewegungen zu bemerken, die einem Mann entgehen würden, der in Begriffen wie Soldat und Krieg dachte. Raubkatzen aus den Bergen, die Jagd auf Schafe machten, konnten sich überall verbergen, und Bären und wilde Eber waren dafür bekannt, dass sie sich ihren Verfolgern stellten und im Hinterhalt lauerten. Von dreißig oder vierzig Fuß hohen Ästen sahen die Männer alles, was sich bewegte, und zwar rechtzeitig, um das Lager zu warnen, und mit ihren Langbögen konnten sie von jedem, der sich den Weg an ihnen vorbeikämpfen wollte, einen blutigen Preis einfordern. Aber er nahm die Anwesenheit des Wächters so flüchtig wahr wie die Dohle. Seine Konzentration war jenseits der Bäume und Schatten gerichtet, auf das erste Anzeichen der zurückkehrenden Kundschafter.
    Plötzlich warf Traber den Kopf in die Höhe und schnaubte eine Nebelwolke, seine Augen verdrehten sich vor Furcht, er blieb abrupt stehen, und Arams Grauer wieherte und scheute. Perrin beugte sich vor, um den Hals des zitternden Hengstes zu tätscheln, aber seine Hand erstarrte, als er den Hauch eines Geruchs wahrnahm, den Geruch von brennendem Schwefel, bei dem sich seine Nackenhaare aufrichten wollten. Es roch aber nur beinahe wie verbrannter Schwefel; dies war nur eine schwache Imitation dieses Geruchs. Es hatte den Gestank von … etwas Unnatürlichem, etwas, das nicht in diese Welt gehörte. Der Geruch war nicht neu – man hätte diesen Gestank

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