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Das Rad der Zeit 10. Das Original: Zwielichtige Pfade (German Edition)

Das Rad der Zeit 10. Das Original: Zwielichtige Pfade (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 10. Das Original: Zwielichtige Pfade (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Aber er legte seinem Zorn die Zügel an. Ein Hammer musste mit Sorgfalt geschwungen werden, und er arbeitete in einer Schmiede, wo ihm ein Fehler das Herz aus dem Leib reißen würde. »Würden sich die Dinge ändern, wenn ein paar von Selandes Freunden mehr Zeit mit den Aiel verbringen würden? Schließlich wollen sie ja Aiel sein. Das sollte ihnen einen ausreichenden Vorwand geben. Und vielleicht kann einer von ihnen mit Berelain und ihrer Beraterin Freundschaft schließen.«
    »Das sollte möglich sein, mein Lord«, sagte Balwer nach kurzem Zögern. »Der Vater von Lady Medore ist ein Hochlord von Tear, was ihr eine ausreichend hohe Stellung verleiht, um sich der Ersten von Mayene zu nähern, und auch einen Grund. Für eine oder zwei der Cairhiener gilt das Gleiche. Aber es wird dennoch einfacher sein, jene zu finden, die unter den Aiel leben wollen.«
    Perrin nickte. Unendliche Sorgfalt mit dem Hammer, auch wenn man alles in Reichweite zerschlagen wollte. »Dann kümmert Euch darum. Aber, Meister Balwer, Ihr habt versucht, mich … dazu zu verleiten, seit Selande gegangen ist. Wenn Ihr wieder einen Vorschlag zu machen habt, dann tut es. Selbst wenn ich neunmal Nein sage, werde ich immer ein zehntes Mal zuhören. Ich bin kein kluger Mann, aber ich bin bereit, klugen Leuten zuzuhören, und ich glaube, Ihr seid es. Aber versucht nicht, mich in die Richtung zu schubsen, die Ihr für richtig haltet. Das mag ich nicht, Meister Balwer.«
    Balwer blinzelte, dann verneigte er sich unvermittelt mit in Hüfthöhe gefalteten Händen. Er roch überrascht. Und erfreut. Erfreut? »Wie Ihr befehlt, mein Lord. Mein voriger Dienstherr mochte es nicht, wenn ich ungefragt Vorschläge machte. Ich werde den gleichen Fehler nicht noch einmal machen, das versichere ich Euch.« Er musterte Perrin und schien sich zu einer Entscheidung durchzuringen. »Falls ich das sagen darf«, begann er vorsichtig, »die Arbeit in Euren Diensten hat sich auf eine Weise … angenehm … erwiesen, mit der ich nie gerechnet hatte. Ihr seid, was Ihr zu sein scheint, mein Lord, keine verborgenen Giftnadeln, um die Unvorsichtigen zu erwischen. Mein voriger Dienstherr war weithin bekannt für seine Gewitztheit, aber ich halte Euch für genauso klug, wenn auch auf eine andere Weise. Ich glaube, ich würde es bedauern, Eure Dienste zu verlassen. Jeder Mann würde das sagen, um seine Stellung zu behalten, aber ich meine es ernst.«
    Giftnadeln? Bevor Balwer in Perrins Dienste getreten war, war er Sekretär einer murandianischen Adligen gewesen, die verarmt war und sich ihn nicht länger leisten konnte. Murandy musste ein schwierigerer Ort sein, als Perrin dachte. »Ich sehe keinen Grund, warum Ihr meine Dienste verlassen solltet. Sagt mir einfach, was Ihr tun wollt, und lasst mich entscheiden, versucht aber nicht, mich zu drängen. Und die Schmeichelei könnt Ihr vergessen.«
    »Ich schmeichle nie, mein Lord. Aber ich bin darin geübt, mich den Bedürfnissen meines Herrn anzupassen; das ist in meinem Beruf erforderlich.« Der kleine Mann verbeugte sich erneut. Er war noch nie zuvor so formell gewesen. »Wenn Ihr keine weiteren Fragen habt, mein Lord, darf ich dann zu Lady Medore gehen?«
    Perrin nickte. Der kleine Mann verbeugte sich noch einmal rückwärtsgehend, dann rutschte er dem Lager entgegen, und sein Umhang flatterte hinter ihm her, als er sich wie ein durch den Schnee hüpfender Spatz einen Weg an den Pflöcken vorbeisuchte. Er war ein seltsamer Bursche.
    »Ich vertraue ihm nicht«, murmelte Aram und starrte Balwer hinterher. »Und ich vertraue auch nicht Selande und ihrem Haufen. Sie werden sich mit den Aes Sedai verbünden, denkt an meine Worte.«
    »Irgendjemandem muss man vertrauen«, sagte Perrin grob. Die Frage war nur: wem? Er schwang sich auf Trabers Rücken und stieß dem Braunen die Stiefel in die Rippen. Ein Hammer war nutzlos, wenn er herumlag.

KAPITEL 6

    Der Geruch eines Traums
    D ie kalte Luft roch sauber und frisch, als Perrin in den Wald galoppierte; die Brise war erfüllt von der Reinheit des Schnees, der fontänenartig unter Trabers Hufen aufspritzte. Hier draußen konnte er alte Freunde vergessen, die bereit waren, aufgrund von Gerüchten das Schlimmste zu glauben. Er konnte versuchen, Masema zu vergessen, und die Aes Sedai und die Weisen Frauen. Die Shaido hingegen waren mit dem Inneren seines Schädels verschmolzen, ein Rätselspiel, das nicht nachgab, wie sehr er auch daran zerrte. Er wollte es auseinanderreißen, aber das

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