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Das Rad der Zeit 10. Das Original: Zwielichtige Pfade (German Edition)

Das Rad der Zeit 10. Das Original: Zwielichtige Pfade (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 10. Das Original: Zwielichtige Pfade (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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geringsten Verdacht, hatte Mesaana befohlen. Das erschien übertrieben, wo sich die Schwarze Ajah seit der Gründung der Burg ungestraft dort frei bewegt hatte, aber wenn einer der Auserwählten einen Befehl erteilte, dann gehorchte nur ein Narr nicht. Jedenfalls, wenn die Möglichkeit bestand, erwischt zu werden.
    Gereizt bemühte Alviarin die Macht, um die Luft vom Staub zu säubern, und schlug ihn so hart nach unten, dass der Steinboden eigentlich hätte erbeben müssen. Sie hätte das nicht jedes Mal durchmachen müssen, wenn sie den Staub einmal in eine Ecke gewischt hätte, statt ihn ausgebreitet liegen zu lassen. Seit Jahren war niemand mehr so tief in die Kellergewölbe der Bibliothek gestiegen; niemand würde bemerken, wenn der Raum sauber war. Aber es gab immer einen, der das tat, was sonst niemand tat. Sie tat es oft selbst, und sie hatte nicht vor, durch einen dummen Fehler aufzufliegen. Trotzdem murmelte sie vor sich hin, als sie mithilfe der Macht den roten Schlamm von Schuhen, Rocksaum und Umhang beseitigte. Es war unwahrscheinlich, dass ihn jemand mit Tremalking in Zusammenhang brachte, der größten Insel des Meervolks, aber es könnte sich jemand fragen, wo sie mit so viel Schlamm in Berührung gekommen war. Das Burggelände würde außer an den Stellen, die man freigeschaufelt hatte, unter Schnee begraben liegen, und auf den freien Wegen würde der Boden hart gefroren sein. Noch immer vor sich hin murmelnd, griff sie erneut nach der Macht, um das Kreischen der verrosteten Türangeln zu dämpfen, als sie die einfache Holztür aufstieß. Es gab eine Methode, ein Gewebe zu machen und es zu verbergen, sodass sie das Quietschen nicht jedes Mal hätte dämpfen müssen – sie war davon überzeugt, dass es sie gab –, aber Mesaana weigerte sich, es ihr beizubringen.
    Mesaana war die eigentliche Ursache ihres Ärgers. Die Auserwählte lehrte, was sie wollte, und kein bisschen mehr, machte Andeutungen über Wunder und behielt sie dann für sich. Außerdem benutzte Mesaana sie wie eine Botin. Sie saß an der Spitze des Hohen Rates und kannte die Namen einer jeden Schwarzen Schwester jedes einzelnen Herzens, was Mesaana nicht tat. Die Frau zeigte nur geringes Interesse daran, wer ihre Befehle ausführte, solange sie ausgeführt wurden, und zwar buchstabengetreu. Viel zu oft wollte sie sie von Alviarin ausgeführt sehen und zwang sie dazu, sich mit Frauen und Männern abgeben zu müssen, die sich für Gleichgestellte hielten, bloß weil sie ebenfalls dem Großen Herrn dienten. Zu viele der Freunde betrachteten sich als den Aes Sedai gleichgestellt oder sogar überlegen. Widerwärtige kleine Nagetiere, von denen keiner die Macht lenken konnte, und Alviarin musste höflich zu ihnen sein, nur weil einige von ihnen möglicherweise einem anderen der Auserwählten dienten! Es war offensichtlich, dass Mesaana es nicht genau wusste. Sie war eine Auserwählte, und wegen ihrer eigenen Unsicherheit ließ sie Alviarin den Straßendreck anlächeln.
    Die Kugel aus gedämpftem Licht schwebte ihr voraus und sorgte für Helligkeit. Alviarin rauschte durch den primitiven Steinkorridor und wirbelte den Staub hinter ihr mit federhaften Strichen aus Luft auf, damit er unberührt erschien, dabei ging sie im Geiste mehrere ausgesuchte Dinge durch, die sie Mesaana gern gesagt hätte. Natürlich würde sie das nicht tun, was ihre Gereiztheit nur noch verstärkte. Einen Auserwählten auch nur auf die sanfteste Weise zu kritisieren war ein kurzer Weg in den Schmerz, vielleicht sogar in den Tod. Vermutlich sogar beides. Bei den Auserwählten gab es nur einen Weg, um zu überleben, man musste kriechen und gehorchen, und das Erstere war so wichtig wie das Letztere. Der Preis der Unsterblichkeit war ein bisschen kriechen wert. Damit konnte sie alle Macht erreichen, die sie wollte, viel mehr, als je eine Amyrlin gehabt hatte. Doch zuerst musste sie überleben.
    Als sie den oberen Teil der ersten Rampe erreichte, machte sie sich nicht länger die Mühe, ihre Spuren zu verbergen. Hier gab es bei Weitem nicht mehr so viel Staub, und er war von den Rädern der Handkarren und mit Schuhabdrücken gezeichnet; eine weitere Reihe kaum sichtbarer Spuren würde nicht auffallen. Aber sie ging schnell. Für gewöhnlich heiterte der Gedanke, ewig zu leben, sie auf, genau wie der Gedanke, schließlich durch Mesaana Macht auszuüben, wie sie es jetzt durch Elaida tat. Nun gut, es war nur fast das Gleiche; die Vorstellung, Mesaana in das gleiche Stadium

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