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Das Rad der Zeit 10. Das Original: Zwielichtige Pfade (German Edition)

Das Rad der Zeit 10. Das Original: Zwielichtige Pfade (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 10. Das Original: Zwielichtige Pfade (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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hat sich benommen, als wäre ich gerade von meinem Posten zurückgetreten! Sie begreift es nicht, und sie hat deutlich gemacht, dass sie mich für eine Närrin hält. Es ist völlig sinnlos, wenn ich zurückgehe, es sei denn, Ihr erwartet von mir, dass ich Sashalle die Handschuhe trage.«
    »Samitsu, ich erwarte, dass Ihr sie im Auge behaltet, nichts weiter. Ich will wissen, was die Drachenverschworenen Schwestern tun, wenn weder ich noch die Weisen Frauen ihnen über die Schultern sehen und eine Rute halten. Ihr wart immer sehr aufmerksam.« Geduld war nicht immer ihre stärkste Seite, aber bei Samitsu brauchte man sie manchmal. Die Gelbe war aufmerksam und intelligent und meistens auch von einem starken Willen geprägt, ganz zu schweigen davon, dass sie am lebendigsten war, wenn es ums Heilen ging – zumindest bis Damer Flinn auf der Bildfläche erschienen war –, aber ihr Selbstvertrauen konnte auf erstaunliche Weise zusammenbrechen. Der Stock funktionierte bei Samitsu nie, aber ein Schulterklopfen schon, und es war albern, das, was funktionierte, nicht zu benutzen. Als Cadsuane sie daran erinnerte, wie klug sie war und wie geschickt im Heilen – das war bei Samitsu immer nötig; sie hätte in tiefe Depressionen verfallen können, weil es ihr nicht gelungen war, einen Toten zu Heilen –, lebte die Schwester aus Arafel auf und gewann an Selbstbewusstsein.
    »Ihr könnt sicher sein, dass Sashalle nicht ihre Strümpfe wechselt, ohne dass ich es weiß«, sagte sie energisch. In Wahrheit erwartete Cadsuane auch nicht weniger. »Aber wenn Ihr nichts gegen die Frage habt …« – mit neu erwachtem Selbstbewusstsein ließ Samitsu das gerade noch eben höflich klingen; sie war nicht schüchtern, es sei denn, ihr Selbstbewusstsein hatte einen Schlag erlitten – »… warum seid Ihr hier, im tiefsten Tear? Was hat der junge al’Thor vor? Oder sollte ich lieber sagen, was wollt Ihr, dass er tun soll?«
    »Er hat etwas sehr Gefährliches vor«, erwiderte Cadsuane. Draußen vor den Fenstern zuckten Blitze auf, scharf umrissene silberne Zacken an einem Himmel, der fast so finster wie die Nacht war. Sie wusste genau, was er vorhatte. Sie wusste nur nicht, ob sie es verhindern sollte.
    »Das muss aufhören!«, donnerte Rand, was vom Krachen am Himmel untermalt wurde. Er hatte vor dem Gespräch den Mantel ausgezogen und die Ärmel aufgerollt, um die Drachen zu entblößen, die sich scharlachrot und golden um seine Unterarme schlängelten und deren goldmähnige Köpfe auf seinen Handrücken ruhten. Er wollte den Mann vor ihm mit jedem Blick daran erinnern, dass er dem Wiedergeborenen Drachen gegenüberstand. Aber seine Hände waren zu Fäusten geballt, um ihn davon abzuhalten, Lews Therins Drängen nachzugeben und den verfluchten Logain Ablar zu erwürgen. »Ich brauche keinen Krieg mit der verfluchten Weißen Burg, und ihr verfluchten Asha’man werdet mir auf keinen Fall einen Krieg mit der Weißen Burg einbrocken! Habe ich mich verständlich ausgedrückt?«
    Logain, dessen Hände locker auf dem langen Griff seines Schwerts ruhten, zuckte nicht zusammen. Er war ein großer Mann, wenn auch kleiner als Rand, mit einem ruhigen Blick, der nicht verriet, dass er zurechtgestutzt oder zur Rechenschaft gezogen worden war. Das silberne Schwert und der rotgoldene Drachen am hohen Kragen seines schwarzen Mantels glitzerte hell im Lampenlicht, und der Mantel selbst sah frisch aufgebügelt aus. »Befehlt Ihr, dass wir sie vom Bund befreien?«, fragte er ruhig. »Werden die Aes Sedai die Unsrigen freigeben, die sie sich genommen haben?«
    »Nein!«, sagte Rand kurz angebunden. Und mürrisch. »Was getan wurde, kann nicht ungeschehen gemacht werden.« Merise war so schockiert gewesen, als er vorgeschlagen hatte, den Bund mit Narishma zu lösen, dass man hätte denken können, er hätte sie gebeten, einen jungen Welpen am Straßenrand auszusetzen. Und er vermutete, dass sich Flinn genauso verbissen dagegen wehren würde, von Corele getrennt zu werden, wie sie auch; er war sich ziemlich sicher, dass zwischen ihnen mehr als nur der Bund war. Nun, wenn es einer Aes Sedai möglich war, sich mit einem Mann zu verbinden, der die Macht lenken konnte, wieso sollte sich eine hübsche Frau da nicht mit einem alten Mann abgeben? »Ihr begreift nicht, welchen Schlamassel ihr da angerichtet habt, oder? Im Augenblick will Elaida nur einen Mann am Leben sehen, der die Macht lenken kann, und das bin ich, und das auch nur, bis die Letzte Schlacht

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