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Das Rad der Zeit 10. Das Original: Zwielichtige Pfade (German Edition)

Das Rad der Zeit 10. Das Original: Zwielichtige Pfade (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 10. Das Original: Zwielichtige Pfade (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Hüften. »Setz dich und ruh dich aus. Ach, Loial, setz dich doch bitte auch. Wenn ich weiter zu dir hochstarren muss, kriege ich noch einen Krampf im Nacken.«
    Loial kicherte, das Brüllen eines Bullen, das gedämpft in seinem Hals aufstieg, als er einen der hochlehnigen Stühle misstrauisch untersuchte. Verglichen mit ihm schien der Stuhl für ein Kind gemacht zu sein. »Schafhirte. Du weißt gar nicht, wie schön es klingt, wenn du ihn einen Schafhirten nennst, Min.« Er setzte sich vorsichtig. Der mit Schnitzwerk verzierte Stuhl ächzte unter seinem Gewicht, seine Knie ragten vor ihm in die Höhe. »Es tut mir leid, Rand, aber es ist witzig, und ich hatte in den letzten Monaten nicht viel zu lachen.« Der Stuhl hielt. Mit einem schnellen Blick zur Korridortür fügte er etwas zu laut hinzu: »Karldin hat nicht viel Sinn für Humor.«
    »Du kannst frei sprechen«, sagte Rand. »Wir sind sicher hinter einem … Schutzgewebe.« Um ein Haar hätte er Abschirmung gesagt, was nicht dasselbe war. Bloß dass er wusste, dass es das doch war.
    Er war zu müde, um sich zu setzen, so wie er in den meisten Nächten zu müde war, um leicht Schlaf zu finden – seine Knochen schmerzten vor Müdigkeit –, also blieb er vor dem Kamin stehen. Winde heulten über den Schornstein, ließen die Flammen auf den Scheiten tanzen und sandten manchmal kleine Rauchwolken in den Raum, und er konnte den Regen gegen die Scheiben prasseln hören, aber Blitz und Donner schienen weitergezogen zu sein. Vielleicht hörte der Sturm auf. Er verschränkte die Hände hinter dem Rücken und wandte sich vom Feuer ab. »Was haben die Ältesten gesagt, Loial?«
    Anstelle einer direkten Antwort sah Loial Min an, als suchte er nach Unterstützung. Sie hockte mit untergeschlagenen Beinen auf der Kante eines blauen Lehnstuhls, lächelte den Ogier an und nickte. Er seufzte tief, ein Windstoß, der durch tiefe Höhlen fuhr.
    »Karldin und ich haben jedes Stedding besucht, Rand. Das heißt, alle bis auf das Stedding Shangtai natürlich. Dort konnte ich nicht hingehen, aber ich habe überall eine Nachricht hinterlassen, und Daiting ist nicht weit von Shangtai entfernt. Jemand wird sie überbringen. Der Große Stumpf trifft sich in Shangtai, und das wird die Massen anziehen. Das ist seit tausend Jahren das erste Mal, dass ein Großer Stumpf einberufen wurde, es ist nicht mehr vorgekommen, seit ihr Menschen den Hundertjährigen Krieg geführt habt, und Shangtai war an der Reihe. Sie müssen etwas für sehr wichtig halten, aber niemand wollte mir verraten, warum man ihn einberufen hat. Sie erzählen einem nichts über einen Stumpf, bevor man einen Bart hat«, murmelte er und fingerte an den paar Stoppeln an seinem breiten Kinn herum. Offensichtlich hatte er vor, diesen Mangel zu beheben, aber Rand bezweifelte, dass er es schaffen würde. Loial war jetzt über neunzig Jahre alt, aber für einen Ogier war er noch immer ein Junge.
    »Die Ältesten?«, fragte Rand geduldig. Mit Loial musste man geduldig sein, so wie mit jedem Ogier. Sie nahmen Zeit nicht auf die gleiche Weise wie Menschen wahr – welcher Mensch würde schon daran denken, dass nach tausend Jahren ein anderer an der Reihe war? –, und Loial neigte dazu, langatmig zu sein, wenn man ihn ließ.
    Loials Ohren zuckten, er warf Min noch einen Blick zu und erhielt im Gegenzug ein weiteres aufmunterndes Lächeln. »Nun, wie ich bereits sagte, ich habe außer Shangtai alle Stedding besucht. Karldin wollte sie nicht betreten. Er schlief lieber jede Nacht unter einem Busch, als auch nur eine Minute von der Quelle abgeschnitten zu sein.« Rand sagte kein Wort, aber Loial hob die Hände von den Knien und streckte die Handflächen aus. »Ich komme zu dir, Rand, ich bin an deiner Seite. Ich habe getan, was ich konnte, aber ich weiß nicht, ob es ausgereicht hat. Das Stedding in den Grenzländern hat mir befohlen, nach Hause zu gehen und die Sache älteren und klügeren Köpfen zu überlassen. Das haben auch Shadoon und Mardoon in den Bergen an der Schattenküste. Die anderen Stedding haben eingewilligt, die Tore zu den Kurzen Wegen zu bewachen. Ich glaube nicht, dass sie wirklich davon überzeugt sind, dass eine Gefahr droht, aber sie haben zugestimmt, also werden sie sie genau im Auge behalten. Und ich bin davon überzeugt, dass jemand Shangtai informieren wird. Den Ältesten in Shangtai hat es nie gefallen, einen Eingang zu den Kurzen Wegen direkt außerhalb ihres Stedding zu haben. Ich muss den Ältesten Haman

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