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Das Rad der Zeit 10. Das Original: Zwielichtige Pfade (German Edition)

Das Rad der Zeit 10. Das Original: Zwielichtige Pfade (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 10. Das Original: Zwielichtige Pfade (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Handfläche. Dieses Getreide war die erste saubere Sache, die er in dieser Stadt gesehen hatte. Er ließ die Hirse zurück auf den Tisch rieseln und nahm den Deckel eines der Behälter. Die in das Holz geschnittenen Rillen waren scharf und unbenutzt. Der Deckel würde fest abschließen. Frau Arnon wich seinem Blick aus, und sie befeuchtete sich die Lippen.
    »Ich will das Getreide in den Lagerhäusern sehen«, sagte er. Die Hälfte der Leute am Tisch zuckte zusammen.
    Frau Arnon richtete sich empört zu ihrer vollen Größe auf. »Wir verkaufen nichts, was wir nicht haben. Ihr könnt ja unseren Arbeitern dabei zusehen, wie sie jeden Sack auf Eure Karren laden, wenn Ihr Stunden in der Kälte verbringen wollt.«
    »Ich wollte gerade einen Besuch der Lagerhäuser vorschlagen«, warf Berelain ein. Sie stand auf, zog die roten Handschuhe hinter dem Gürtel hervor und fing an, sie anzuziehen. »Ich würde niemals Getreide kaufen, ohne mir das Lagerhaus anzusehen.«
    Frau Arnon sackte zusammen. Der Kahlköpfige ließ den Kopf auf den Tisch sinken. Aber keiner sagte ein Wort.
    Die niedergeschlagenen Kaufleute machten sich nicht die Mühe, ihre Umhänge zu holen, bevor sie ihre Besucher auf die Straße führten. Die Brise war zu einem Wind aufgefrischt, der so kalt war, wie nur ein später Winterwind sein konnte, wenn alle bereits an den Frühling dachten, aber sie schienen ihn nicht wahrzunehmen. Ihre zusammengekrümmten Schultern hatten nichts mit der Kälte zu tun.
    »Können wir jetzt gehen, Lord Perrin?«, fragte Flann begierig, als Perrin und die anderen auftauchten. »Dieser Ort erzeugt in mir das Bedürfnis zu baden.« Annoura warf ihm im Vorbeigehen einen Blick zu, der ihn wie die Kaufleute zusammenzucken ließ. Flann versuchte, ihr ein beschwichtigendes Lächeln zu schenken, aber es war eine schwache Leistung und kam ohnehin zu spät, da sie ihm nur noch den Rücken zuwandte.
    »Sobald ich es einrichten kann«, sagte Perrin. Die Kaufleute hasteten bereits mit gesenkten Köpfen die Straße entlang, ohne jemanden anzusehen. Berelain und Annoura schafften es, ihnen zu folgen, ohne es eilig aussehen zu lassen; sie rauschten daher, die eine so beherrscht wie die andere, zwei bedeutsame Ladys, die einen Spaziergang machten, und weder der Unrat auf dem Boden noch der Gestank in der Luft spielten eine Rolle, genauso wenig wie die verdreckten Leute, die bei ihrem Anblick zusammenzuckten und manchmal so schnell davonliefen, wie sie nur konnten. Gallenne hatte endlich seinen Helm aufgesetzt und hielt den Schwertgriff mit beiden Händen umklammert. Kireyin trug seinen Helm in die Hüfte gestemmt, in der anderen Hand hielt er den Weinbecher. Er musterte die vorbeieilenden Bürger verächtlich und schnupperte an dem Wein, als wäre es ein Parfümfläschchen, das dazu diente, den Gestank der Stadt abzuwehren.
    Die Lagerhäuser befanden sich zwischen den beiden Stadtmauern an einer gepflasterten Straße, die kaum Wagenbreite hatte. So nahe am Fluss war die Luft besser, aber die von Windböen heimgesuchte Straße war bis auf Perrin und die anderen leer. Es war nicht einmal ein herumstreunender Hund zu sehen. Hunde verschwanden, wenn in einer Stadt der Hunger um sich griff, aber warum sollte eine Stadt, die genug Getreide hatte, um es verkaufen zu können, Hunger leiden? Perrin zeigte auf ein zweistöckiges Lagerhaus, das er zufällig auswählte und das sich nicht von den anderen unterschied, ein fensterloses Steingebäude mit einem breiten, zweiflügeligen Holztor, das von einem Balken verschlossen war, der in der Goldenen Barke auch als Deckenbalken hätte dienen können.
    Den Kaufleuten fiel urplötzlich ein, dass sie vergessen hatten, Männer mitzubringen, um den Balken zu heben. Sie boten an, zurückzugehen und sie zu holen. Die Lady Berelain und Annoura Sedai konnten sich vor dem Kamin in der Goldenen Barke ausruhen, während man Arbeiter herbeiholte. Sie waren davon überzeugt, dass Frau Vadere ein Feuer entzünden würde. Sie waren noch immer am Plappern, als Perrin die Hände unter den dicken Balken legte und ihn aus den Holzriegeln schob. Der Balken war schwer, aber er ging damit weit genug rückwärts, um sich drehen und ihn auf die Straße werfen zu können, wo er mit einem lauten Krachen landete. Die Kaufleute starrten ihn an. Möglicherweise war es das erste Mal gewesen, dass sie einen Mann in einem Seidenmantel etwas hatten tun sehen, das man als Arbeit bezeichnen konnte. Kireyin verdrehte die Augen und roch wieder an

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