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Das Rad der Zeit 10. Das Original: Zwielichtige Pfade (German Edition)

Das Rad der Zeit 10. Das Original: Zwielichtige Pfade (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 10. Das Original: Zwielichtige Pfade (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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glücklich machte. Tod wandte dem vorbeieilenden Strom verdreckter Gestalten so viel Aufmerksamkeit zu und tätschelte dabei den Griff seines Kurzschwerts, dass Steher beinahe ein paar seiner Finger erwischte, als er die Zügel des Hengstes nahm. Der Mayener und der Ghealdaner schienen sich zu wünschen, Lanzen statt der Banner zu haben. Flann sah einfach nur aufgeregt aus. Trotz der Morgensonne schien das Licht … voller Schatten zu sein. Das Betreten des Hauses machte die Dinge nicht besser.
    Auf den ersten Blick bezeugte der Gemeinschaftsraum die Geschäftigkeit des Gasthauses; unter einer hohen, mit soliden Balken versehenen Decke standen polierte runde Tische und vernünftige Stühle statt Bänke. Die Wände waren mit Feldern voller Gerste, Hirse und Hafer bemalt, die unter einer strahlenden Sonne reiften, und auf dem mit Schnitzereien verzierten Sims eines großen Kamins aus weißem Stein stand eine bunt lackierte Uhr. Aber der Kamin war kalt, die Luft war fast so eisig wie draußen. Die Uhr stand. Überall lag eine Staubschicht. Die einzigen Leute im Raum waren sechs Männer und fünf Frauen, die sich an einem ovalen Tisch, der in der Mitte des Raums stand, über ihre Getränke beugten.
    Als Perrin und die anderen eintraten, sprang einer der Männer mit einem Fluch auf; das Gesicht unter dem Schmutz erbleichte. Eine dicke Frau mit langen fettigen Haaren hob ihren Zinnbecher an den Mund und versuchte so schnell zu schlucken, dass Wein über ihr Kinn floss. Vielleicht waren es seine Augen. Vielleicht.
    »Was geschieht in dieser Stadt?«, wollte Annoura mit fester Stimme wissen und warf den Umhang zurück, als würde im Kamin ein Feuer lodern. Der ruhige Blick, mit dem sie die Leute am Tisch musterte, ließ jeden von ihnen erstarren. Plötzlich wurde sich Perrin bewusst, dass weder Masuri noch Seonid ihm hineingefolgt waren. Er bezweifelte, dass sie auf der Straße bei den Pferden warteten. Was sie und ihre Behüter taten, das konnte man nur erahnen.
    Der Mann, der aufgesprungen war, zerrte mit einem Finger an seinem Mantelkragen. Der Mantel war aus feinstem blauem Tuch, mit einer Reihe vergoldeter Knöpfe bis zum Kragen, aber sein Träger schien ihn schon seit einiger Zeit mit Essen zu bekleckern. Vielleicht sogar mehr, als er in den Mund bekommen hatte. Auch er sah abgemagert aus. »Was hier geschieht, Aes Sedai?«, stammelte er.
    »Seid still, Mycal!«, zischte eine hagere Frau. Ihr dunkles Kleid wies auf dem hohen Kragen und an den Ärmeln Stickereien auf, aber der Schmutz ließ die Farben nur schwer erkennen. Ihre Augen lagen tief in ihren Höhlen. »Warum glaubt Ihr, dass hier etwas geschehen ist, Aes Sedai?«
    Annoura wollte fortfahren, aber Berelain machte einen Schritt nach vorn, als die Aes Sedai erneut den Mund öffnete. »Wir suchen nach den Getreidehändlern.« Annouras Miene veränderte sich nicht, aber ihr Mund schloss sich mit einem deutlich hörbaren Schnappen.
    Die Leute am Tisch warfen sich lange Blicke zu. Die hagere Frau musterte Annoura unverhohlen, richtete ihre Aufmerksamkeit dann auf Berelain und wurde sich dann offensichtlich der Seide und der Feuertropfen bewusst. Und des Diadems. Sie hob die Röcke zu einem Knicks an. »Wir sind die Kaufmannsgilde von So Habor, meine Lady. Was davon übrig geblieben …« Sie unterbrach sich und holte tief und schaudernd Luft. »Ich bin Rahema Arnon, meine Lady. Wie können wir Euch dienen?«
    Die Stimmung der Kaufleute schien sich etwas aufzuhellen, als sie erfuhren, dass ihre Besucher Korn und andere Dinge, die sie anbieten konnten, erwerben wollten, Öl für Lampen und zum Kochen, Bohnen und Nadeln und Hufeisennägel, Tuch und Kerzen und ein Dutzend weiterer Dinge, die das Lager brauchte. Endlich ließ ihre Angst etwas nach. Jeder normale Kaufmann, der Berelains Liste gehört hätte, hätte nur mühsam ein gieriges Grinsen unterdrücken können, aber dieser Haufen hier …
    Frau Arnon brüllte der Wirtin zu, Wein zu bringen – »den besten Wein, schnell, schnell« –, aber als eine Frau mit langer Nase zögernd den Kopf in den Gastraum steckte, musste sie zu ihr eilen und sich ihren verdreckten Ärmel schnappen, um zu verhindern, dass sie wieder verschwand. Der Bursche in dem Mantel mit den Essensresten rief nach jemandem namens Speral, der Probekrüge bringen sollte, aber nachdem er ihn dreimal vergebens gerufen hatte, lachte er nervös und eilte in ein Hinterzimmer, um einen Augenblick später zurückzukommen, im Arm drei große,

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