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Das Rad der Zeit 10. Das Original: Zwielichtige Pfade (German Edition)

Das Rad der Zeit 10. Das Original: Zwielichtige Pfade (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 10. Das Original: Zwielichtige Pfade (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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das Gewebe und untersuchte ihn mit angehaltenem Atem erneut. Er lebte. Um Haaresbreite und so schwach, dass er noch immer sterben konnte, aber die Stichverletzungen würden ihn nicht töten, es sei denn indirekt. Durch das trocknende Blut, das sein bis zur Stirn wegrasiertes Haar verklebte, konnte sie die wulstige, rosafarbene frische Narbe sehen, die sich über seine Kopfhaut zog. Die gleichen würde er unter dem Mantel haben, und er würde bei Anstrengungen möglicherweise unter Atemnot leiden – falls er durchkam, und das war im Moment alles, was zählte. Im Moment. Da war noch immer die Frage, wer ihn tot sehen wollte und warum.
    Sie ließ die Macht los und erhob sich schwankend. Aus ihr strömendes Saidar machte sie immer müde. Einer der sie anstarrenden Diener hielt ihr das Tuch hin, das er auf das Gesicht seines Herrn hatte legen wollen, und sie benutzte es, um sich die Hände abzuwischen. »Bringt ihn in sein Bett«, sagte sie. »Flößt ihm so viel mildes Honigwasser ein, wie ihr könnt. Er wird schnell an Kraft gewinnen. Und holt eine Heilerin … eine Kräuterfrau? Ja, eine Kräuterfrau. Er wird sie ebenfalls brauchen.« Sie konnte jetzt nichts mehr für ihn tun, und Kräuter würden helfen. Zumindest würden sie ihm nicht schaden, wenn sie von einer Kräuterfrau kamen; schlimmstenfalls würde die Frau dafür sorgen, dass sie ihm genug Honigwasser gaben und nicht zu viel.
    Unter vielen Verbeugungen und gemurmelten Dankesbezeugungen ergriffen vier Diener die Trage und trugen Dobraine tiefer in die Gemächer hinein. Die meisten anderen Dienstboten folgten ihnen sichtlich erleichtert, während der Rest in den Korridor hinauseilte. Einen Augenblick später ertönten frohe Rufe und Jubel, und Samitsu vernahm ihren Namen so oft wie den Dobraines. Sehr befriedigend. Es wäre noch befriedigender gewesen, hätte Sashalle nicht gelächelt und anerkennend genickt. Anerkennend! Warum tätschelte sie ihr nicht gleich noch den Kopf, wenn sie schon mal dabei war!
    Karldin hatte die Heilung nicht verfolgt, soweit sie sagen konnte. Er beendete die Durchsuchung der zweiten Leiche, erhob sich und ging auf Loial zu, um dem Ogier etwas zu zeigen, das er mit dem Körper verdeckte, damit es die Aes Sedai nicht sahen. Loial nahm es dem Asha’man aus der Hand – es handelte sich um ein Stück elfenbeinfarbenes Papier –, hielt es sich mit seinen dicken Fingern vors Gesicht und ignorierte Karldins Stirnrunzeln.
    »Aber das macht doch keinen Sinn«, murmelte der Ogier und las stirnrunzelnd. »Nicht den geringsten Sinn. Es sei denn …« Er unterbrach sich und wechselte mit seinem blonden Gefährten, der knapp nickte, einen angespannten Blick. »Oh, das ist wirklich schlimm«, sagte Loial. »Wenn es mehr als zwei waren, Karldin, wenn sie es gefunden …« Er unterbrach sich erneut, als der junge Mann hastig den Kopf schüttelte.
    »Ich will das sehen, bitte«, sagte Sashalle und streckte die Hand aus, und es war nicht als Bitte gemeint.
    Karldin wollte dem Ogier das Papier aus der Hand reißen, aber der Ogier gab es Sashalle seelenruhig, die es ausdruckslos betrachtete und dann an Samitsu weiterreichte. Es war dickes Papier, glatt, teuer und anscheinend neu. Während Samitsu las, musste sie gegen das Verlangen ihrer Augenbrauen ankämpfen, in die Höhe zu wandern.
    Aufgrund meines Befehls sollen die Träger dieses Papiers gewisse Gegenstände, die ihnen bekannt sind, aus meinen Gemächern holen und sie aus dem Sonnenpalast bringen. Lasst sie in meinen Räumen allein, gebt ihnen, was auch immer sie verlangen, und behandelt die Angelegenheit mit Stillschweigen, im Namen des Wiedergeborenen Drachen und auf die Gefahr seines Unmutes.
    dobraine taborwin
    Sie hatte Dobraines Handschrift oft genug gesehen, um sie zu erkennen. »Offensichtlich beschäftigt jemand einen guten Fälscher«, sagte sie und erntete einen schnellen, verächtlichen Blick von Sashalle.
    »Es erscheint unwahrscheinlich, dass er es selbst geschrieben hat und versehentlich von seinen eigenen Männern niedergestochen wurde«, sagte die Rote schneidend. Ihr Blick richtete sich auf Loial und den Asha’man. »Was könnten sie gefunden haben?«, verlangte sie zu wissen. »Was fürchtet Ihr, haben sie gefunden?« Karldin starrte ausdruckslos zurück.
    »Ich meinte das, wonach sie gesucht haben«, antwortete Loial. »Sie müssen hier gewesen sein, um etwas zu stehlen.« Aber seine Ohren zuckten so heftig, dass sie beinahe vibrierten, bevor er sie unter Kontrolle

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