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Das Rad der Zeit 12. Das Original: Sturm der Finsternis (German Edition)

Das Rad der Zeit 12. Das Original: Sturm der Finsternis (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 12. Das Original: Sturm der Finsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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Sedai, ganz egal, was sie auch sagt. Sei verflucht, Elaida, eine von uns in das da zu verwandeln!
    Shemerin war eine Gelbe gewesen. Verflixt, sie war noch immer eine Gelbe. Sie sprach nun fast schon eine Stunde, beantwortete Fragen über die Lage in der Weißen Burg. Siuan war die Erste gewesen, die gefragt hatte, wie die Frau überhaupt von dort entkommen war.
    »Bitte vergebt mir, dass ich im Lager Arbeit suchte, ohne zu euch zu kommen, Aes Sedai«, sagte Shemerin mit gesenktem Kopf. »Aber meine Flucht verstieß gegen das Gesetz. Als Aufgenommene, die ohne Erlaubnis geht, gelte ich als Ausreißerin. Ich wusste, dass man mich bestraft, sollte man mich entdecken.
    Ich bin in der Gegend geblieben, weil sie so vertraut ist, und ich kann sie nicht loslassen. Als euer Heer kam, sah ich die Gelegenheit, eine Arbeit zu finden, und ich ergriff sie. Aber bitte, zwingt mich nicht, zurückzugehen. Ich werde keine Gefahr sein. Ich will das Leben einer normalen Frau führen und darauf achten, meine Fähigkeiten nie zu benutzen.«
    »Ihr seid eine Aes Sedai«, sagte Romanda und bemühte sich um einen gemäßigten Tonfall. Das Verhalten dieser Frau verlieh vielem zusätzliche Glaubwürdigkeit, was Egwene über Elaidas machthungrige Herrschaft in der Burg gesagt hatte. »Ganz egal, was Elaida gesagt hat.«
    »Ich …« Shemerin schüttelte bloß den Kopf. Beim Licht! Sie war nie die selbstbewussteste aller Aes Sedai gewesen, aber sie so tief gesunken zu sehen war erschreckend.
    »Erzählt mir von diesem Wassertor«, sagte Siuan und lehnte sich auf ihrem Stuhl vor. »Wo können wir es finden?«
    »An der südwestlichen Seite der Stadt, Aes Sedai«, erwiderte Shemerin. »Fünf Minuten Fußweg östlich von der Stelle, an der die alten Statuen von Eleyan al’Landerin und ihren Behütern stehen.« Sie zögerte, erschien plötzlich noch nervöser. »Aber es ist ein kleines Tor. Da kann man kein Heer hindurchführen. Ich kenne es nur, weil ich die Pflicht hatte, mich um die Bettler zu kümmern, die dort leben.«
    »Ich will trotzdem eine Karte«, beharrte Siuan, dann warf sie Lelaine einen Seitenblick zu. »Zumindest bin ich der Ansicht, wir sollten eine haben.«
    »Das ist ein weiser Vorschlag«, sagte Lelaine in einem widerwärtig großherzigen Tonfall.
    »Ich will mehr über Eure … Situation wissen«, sagte Magla. »Wie kommt Elaida nur auf die Idee, dass es klug sein könnte, eine Schwester zu degradieren? Egwene sprach von diesem Vorfall, und ich fand es schon damals unglaublich. Was hat sie sich nur dabei gedacht?«
    »Ich … kann nicht für die Amyrlin sprechen«, sagte Shemerin. Und zuckte zusammen, als die Frauen im Raum sie ziemlich unverhohlen finster anstarrten, weil sie Elaida als Amyrlin bezeichnete. Romanda verzichtete darauf. Da kroch etwas unter dem Segeltuchboden des Zeltes, bewegte sich von der einen Ecke auf die Mitte des Raumes zu. Beim Licht! War das eine Maus? Nein, dazu war es zu klein. Vielleicht eine Grille. Romanda rutschte unbehaglich auf ihrem Stuhl herum.
    »Aber Ihr habt doch sicherlich etwas getan, um ihren Zorn zu verdienen«, fuhr Magla fort. »Etwas, das eine solche Behandlung rechtfertigt?«
    »Ich …«, sagte Shemerin. Aus irgendeinem Grund schaute sie immer wieder zu Siuan hinüber.
    Dumme Frau. Fast war Romanda geneigt, Elaida zuzugestehen, genau richtig gehandelt zu haben. Man hätte Shemerin niemals zur Stola erheben dürfen. Sie zur Aufgenommenen zu degradieren war natürlich auch keine Art und Weise, die Situation zu lösen. So viel Macht durfte man der Amyrlin nicht zugestehen.
    Ja, da war definitiv etwas unter dem Segeltuch, das sich wild entschlossen einen Weg zur Zeltmitte bahnte, eine winzige Erhebung, die sich ruckartig bewegte.
    »Ich war in ihrer Gegenwart schwach«, sagte Shemerin schließlich. »Wir sprachen von den … Geschehnissen in der Welt. Ich konnte sie nicht ertragen. Ich zeigte nicht die Selbstsicherheit, die einer Aes Sedai geziemt.«
    »Das ist alles?«, fragte Lelaine. »Ihr habt keine Intrigen gegen sie geschmiedet? Ihr habt ihr nicht widersprochen?«
    Shemerin schüttelte den Kopf. »Ich war loyal.«
    »Es fällt mir schwer, das zu glauben«, sagte Lelaine.
    »Ich glaube ihr«, sagte Siuan trocken. »Shemerin hat oft genug gezeigt, dass sie in Elaidas Tasche war.«
    »Das ist ein gefährlicher Präzedenzfall«, bemerkte Magla. »Soll man meine Seele verbrennen, aber das ist es.«
    »Ja«, stimmte Romanda ihr zu und beobachtete, wie das, was es auch immer war,

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