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Das Rad der Zeit 12. Das Original: Sturm der Finsternis (German Edition)

Das Rad der Zeit 12. Das Original: Sturm der Finsternis (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 12. Das Original: Sturm der Finsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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unter dem Segeltuch langsam auf sie zukroch. »Ich vermute, sie hat die arme Shemerin benutzt, um die Weiße Burg mit dem Konzept der Degradierung vertraut zu machen. So kann sie es gegen jene einsetzen, die wirklich ihre Feinde sind.«
    Die Unterhaltung kam zum Erliegen. Die Sitzenden, die Egwene unterstützten, standen vermutlich ganz oben auf der Liste derjenigen, die degradiert werden sollten – falls sich die Aes Sedai wieder versöhnten und Elaida ihre Macht behielt.
    »Ist das eine Maus?«, fragte Siuan und schaute zu Boden.
    »Zu klein«, antwortete Romanda. »Und das ist nicht wichtig.«
    »Klein?«, meinte Lelaine und beugte sich vor.
    Romanda runzelte die Stirn und schaute wieder auf die Stelle. Sie schien größer geworden zu sein. Tatsächlich …
    Plötzlich zuckte die Beule. Der Zeltboden riss, und eine dicke Küchenschabe von der Größe einer Feige kämpfte sich aus dem Spalt. Angeekelt wich Romanda zurück.
    Mit zuckenden Fühlern krabbelte die Küchenschabe über den Boden. Siuan zog den Schuh aus, um sie totzuschlagen. Aber der Zeltboden in der Nähe des Risses wölbte sich erneut empor, und eine zweite Küchenschabe schob sich in die Freiheit. Dann eine dritte. Und dann kam ein ganzer Schwarm, der aus der Lücke sprühte wie zu heißer, ausgespuckter Tee. Ein schwarzer Teppich aus krabbelnden, wimmelnden Kreaturen, die sich in ihrer Eile voranzukommen übereinanderschoben.
    Die Frauen kreischten vor Ekel, warfen beim Aufspringen Stühle und Hocker um. Im nächsten Augenblick waren die Behüter da, der breitschultrige Rorik, der mit Magla verbunden war, und der kupferhäutige Hüne namens Burin Shaeren, der zu Lelaine gehörte. Die Schreie hatten sie die Schwerter ziehen lassen, aber die Küchenschaben schienen sie einfach nur zu verwirren. So standen sie da und starrten den dreckigen Insektenstrom einfach nur an.
    Sheriam sprang auf ihren Stuhl. Siuan lenkte die Macht und fing an, die Schaben in ihrer Nähe zu zerquetschen. Romanda hasste es, die Eine Macht zum Töten zu benutzen, selbst bei so widerwärtigen Kreaturen, aber auch sie lenkte Luft und schlug breite Schneisen in die Schädlingsflut, doch die Insekten kamen viel zu schnell. Bald lebte der ganze Boden, und die Aes Sedai mussten das Zelt verlassen. Rorik verschnürte den Eingang, auch wenn das die Insekten nicht aufhalten würde.
    Draußen konnte Romanda einfach nicht damit aufhören, sich mit den Fingern das Haar zu kämen, nur um sicherzugehen, dass sich dort keine Schabe verfangen hatte. Der Gedanke, dass die Kreaturen über ihren Körper krabbelten, ließ sie erschaudern.
    »Gibt es in dem Zelt irgendetwas, das Euch am Herzen liegt?«, fragte Lelaine und betrachtete das Zelt. Das Lampenlicht zeigte schattenhafte Insekten die Wände hochschwärmen.
    Romanda dachte kurz an ihr Tagebuch, aber sie wusste genau, dass sie es nie wieder anfassen konnte, nachdem ihr Zelt auf diese Weise verseucht worden war. »Nichts, das ich jetzt noch haben will«, erwiderte sie und webte Feuer. »Und nichts, das sich nicht ersetzen ließe.«
    Die anderen schlossen sich ihr an, und das Zelt fing an zu brennen. Rorik sprang zurück, als die Frauen die Macht lenkten. Romanda glaubte die Insekten drinnen zerplatzen zu hören. Die plötzliche Hitze trieb die Aes Sedai zurück. In wenigen Augenblicken war das Zelt ein flammendes Inferno. Frauen eilten aus den umstehenden Zelten.
    »Ich glaube nicht, dass das etwas Natürliches war«, sagte Magla leise. »Das waren Küchenschaben mit vierfach geteiltem Rückenschild. Es gibt sie auf Schiffen, die Shara besuchen.«
    »Nun, das war nicht das Schlimmste, das wir vom Dunklen König gesehen haben«, sagte Siuan und verschränkte die Arme. »Wir werden bald viel Schlimmeres sehen, merkt euch meine Worte.« Sie warf Shemerin einen Blick zu. »Kommt. Ich will diese Karte von Euch.«
    Sie gingen los, begleitet von Rorik und den anderen, die im Lager Bescheid geben würden, dass es der Dunkle König in dieser Nacht berührt hatte. Romanda blieb und sah zu, wie das Zelt verbrannte. Bald bestand es nur noch aus glühenden Resten.
    Beim Licht, dachte sie. Egwene hat recht. Es kommt. Und zwar schnell. Und jetzt saß das Mädchen im Kerker; vergangene Nacht hatte sie sich mit dem Saal in der Welt der Träume getroffen und sie über den katastrophalen Abend mit Elaida und die Auswirkungen ihrer Beleidigung der falschen Amyrlin informiert. Und noch immer verweigerte sie jede Rettung.
    Fackeln wurden entzündet und Behüter

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