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Das Rad der Zeit 13. Das Original: Mitternachtstürme (German Edition)

Das Rad der Zeit 13. Das Original: Mitternachtstürme (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 13. Das Original: Mitternachtstürme (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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gelten noch immer. Also sprecht während dem Rest der Zeremonie nicht mehr, bitte.«
    Die schlanke Frau ging weiter voraus. Nynaeve folgte ihr und verkniff sich jede Bemerkung. Sie würde nicht zulassen, dass ihre Nerven sie beherrschten.
    Sie kamen immer tiefer in die Burg, und trotz ihrer Entschlossenheit, sich nicht aus der Ruhe bringen zu lassen, verspürte sie eine ständig wachsende Nervosität. Sie war eine Aes Sedai, und sie würde diese Prüfung bestehen. Sie hatte die hundert Gewebe gemeistert. Sie brauchte sich keine Sorgen zu machen.
    Allerdings kehrten manche Frauen nicht von der Prüfung zurück.
    Diese Keller wiesen eine große Schönheit auf. Der glatte Steinboden war sorgfältig begradigt. Hoch an den Wänden brannten Lampen; vermutlich hatte sie eine Schwester oder eine Aufgenommene mit der Einen Macht entzünden müssen. Nur wenige Leute kamen hier herunter, und die meisten der Räume wurden als Lager benutzt. Nynaeve kam es wie eine Verschwendung vor, so viel Mühe für einen so selten benutzten Ort aufzuwenden.
    Schließlich kamen sie zu einer Flügeltür von so gewaltigen Ausmaßen, dass Rosil sie mit der Einen Macht öffnen musste. Das ist ein Hinweis, dachte Nynaeve und verschränkte die Arme. Die Bogengänge, die riesige Tür. Das alles soll den Aufgenommenen zeigen, wie wichtig das ist, was sie nun tun.
    Die gewaltigen, torähnlichen Türflügel schwangen auf, und Nynaeve zwang sich, ihre Nervosität zu bezwingen. Die Letzte Schlacht stand unmittelbar bevor. Sie würde diese Prüfung bestehen. Sie hatte wichtige Dinge zu erledigen.
    Hocherhobenen Hauptes betrat sie das Gemach. Es hatte eine Kuppeldecke, ringsum an den Wänden standen Kandelaber. Ein großes Ter’angreal dominierte die Mitte. Es handelte sich um ein oben und unten verjüngtes Oval, das ohne jede Stütze dortstand.
    Viele Ter’angreale sahen ganz gewöhnlich aus. Das war hier nicht der Fall. Dieses Oval war offensichtlich mit der Einen Macht erschaffen worden. Es bestand aus Metall, aber das Licht veränderte die Farben, wenn es von den silbrigen Seiten reflektiert wurde, was den Eindruck erweckte, dass das Ding glühte und in ständiger Bewegung war.
    »Tretet vor«, sagte Rosil förmlich.
    Andere Aes Sedai waren anwesend. Eine von jeder Ajah, unglücklicherweise einschließlich der Roten. Es waren alles Sitzende, was seltsam war, aber möglicherweise lag das an Nynaeves berüchtigtem Ruf in der Burg. Saerin von den Braunen, Yukiri von den Grauen, Barasine von den Roten. Bemerkenswerterweise war auch Romanda von den Gelben anwesend; sie hatte auf der Teilnahme bestanden. Bis jetzt war sie sehr hart zu Nynaeve gewesen.
    Egwene war ebenfalls da. Eine mehr als üblich, und dann auch noch die Amyrlin. Nynaeve erwiderte ihren Blick, und Egwene nickte. Im Gegensatz zur Prüfung zur Aufgenommenen – die allein mit dem Ter’angreal durchgeführt wurde – nahmen an dieser Prüfung die Schwestern aktiv teil; sie würden dafür sorgen, dass sich Nynaeve beweisen musste. Und Egwene würde die strengste von allen sein. Um zu zeigen, dass es die richtige Entscheidung gewesen war, Nynaeve zu erheben.
    »Ihr kommt in Unwissenheit, Nynaeve al’Meara«, verkündete Rosil. »Wie wollt Ihr gehen?«
    »In Selbsterkenntnis«, erwiderte Nynaeve.
    »Aus welchem Grund seid Ihr hergerufen worden?«
    »Um geprüft zu werden.«
    »Aus welchem Grund sollte man Euch prüfen?«
    »Um zu zeigen, dass ich würdig bin.«
    Mehrere Frauen runzelten die Stirn, Egwene eingeschlossen. Das waren nicht die richtigen Worte – Nynaeve hätte sagen müssen, dass sie erfahren wollte, ob sie würdig war oder nicht. Aber sie war bereits eine Aes Sedai, also war sie von der Definition her würdig. Sie musste es den anderen nur noch beweisen.
    Rosil zögerte, fuhr dann aber fort. »Und … Wozu sollte man Euch würdig befinden?«
    »Die Stola zu tragen, die man mir verlieh«, sagte Nynaeve. Sie sagte es nicht, um arrogant zu sein. Wieder verkündete sie lediglich die Wahrheit, wie sie sie sah. Egwene hatte sie erhoben. Sie trug die Stola bereits. Warum so tun, als wäre das nicht der Fall?
    Diese Prüfung wurde in Licht gekleidet abgenommen. Sie fing an, sich auszuziehen.
    »Darum werde ich Euch instruieren«, sagte Rosil. »Ihr werdet dieses Zeichen auf dem Boden sehen.« Sie hob die Finger und formte Gewebe, die ein glühendes Symbol in die Luft zeichneten. Ein sechszackiger Stern, zwei sich überlappende Dreiecke.
    Saerin umarmte die Quelle und webte ein Gewebe

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