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Das Rad der Zeit 13. Das Original: Mitternachtstürme (German Edition)

Das Rad der Zeit 13. Das Original: Mitternachtstürme (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 13. Das Original: Mitternachtstürme (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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die Burg nach Elaidas Erhebung verlassen hatten, aber sie hatte in Salidar genug Ärger gemacht. Es überraschte Egwene nicht, sie hier zu sehen. Die Frau stand auf und ignorierte sie geflissentlich. »Ich füge meine Aussage hinzu. Während der Tage der … Ungewissheit in der Burg …« – damit war die Spaltung gemeint; nur wenige Schwestern sprachen es gern offen aus – »… tat die Amyrlin genau das, was Romanda andeutete. Sie hat uns völlig überrascht, als sie eine Kriegserklärung verlangte. – Das Gesetz schreibt Regelungen vor, die der Amyrlin im Falle einer offiziellen Kriegserklärung so gut wie uneingeschränkte Macht verleihen. Indem man uns dazu verleitete, gegen Elaida in den Krieg zu ziehen, gaben wir der Amyrlin die Werkzeuge in die Hand, den Saal ihrem Willen zu unterwerfen.« Sie schaute sich im Raum um, übersah Egwene aber immer noch. »Es ist meine feste Überzeugung, dass sie etwas Ähnliches wieder versuchen wird. Das muss verhindert werden. Der Saal soll das Gleichgewicht zur Macht der Amyrlin sein.«
    Sie setzte sich.
    Tatsächlich verspürte Egwene nach diesen Worten Erleichterung. Man konnte nie sicher sein, welche Ränke in der Weißen Burg gerade geschmiedet wurden. Diese Zusammenkunft bedeutete, dass ihre Pläne wie gehofft voranschritten und dass ihre Feinde – oder ihre zögernden Verbündeten, wie auch immer man das sehen wollte – nicht begriffen hatten, was sie tatsächlich tat. Sie waren schwer damit beschäftigt, auf Dinge zu reagieren, die Egwene vor Monaten getan hatte.
    »Was können wir tun?«, fragte Magla. Sie warf Egwene einen Blick zu. »Um vorausschauend zu handeln, meine ich. Um sicherzugehen, dass der Saal der Burg in keiner Weise behindert wird.«
    »Wir können nicht den Krieg erklären«, sagte Lelaine energisch.
    »Aber können wir das überhaupt verhindern?«, wollte Varilin wissen. »Zwischen zwei Fraktionen der Weißen Burg wird der Krieg erklärt, aber nicht gegen den Schatten?«
    »Der Krieg gegen den Schatten ist bereits erklärt worden«, sagte Takima zögernd. »Ist dafür überhaupt noch eine öffentliche Proklamation nötig? Reicht dafür nicht allein schon unsere Existenz aus? Machen nicht allein schon die Eide unsere Position dazu nicht deutlich?«
    »Aber irgendeine Deklaration müssen wir verkünden«, sagte Romanda. Sie war von ihnen allen die Älteste und würde darum auch diese Zusammenkunft leiten. »Etwas, das die Position des Saals allgemein bekannt macht und die Amyrlin von einer unbedachten Kriegserklärung abhält.«
    Es schien Romanda nicht im Geringsten zu stören, was sie da eigentlich taten. Sie schaute Egwene direkt an. Nein, sie und Lelaine würden ihr nicht so schnell verzeihen, dass sie eine Rote zu ihrer Bewahrerin der Chroniken gemacht hatte.
    »Aber auf welche Weise sollen wir dieser Botschaft Ausdruck verleihen?«, fragte Andaya. »Ich meine, was sollen wir tun? Eine Verlautbarung des Saals herausgeben, dass es keine Kriegserklärung geben wird? Würde das nicht einfach nur lächerlich klingen?«
    Die Frauen verstummten. Egwene ertappte sich bei einem Nicken, auch wenn das nicht unbedingt den vorgetragenen Argumenten galt. Sie war durch unkonventionelle Umstände in ihr Amt erhoben worden. Ohne Gegenwehr würde der Saal den Versuch unternehmen, keinen Zweifel darüber offenzulassen, dass seine Macht größer als die ihre war. Dieser Tag könnte durchaus ein Schritt in diese Richtung sein. Im Verlauf der Jahrhunderte war die Macht des Amyrlin-Sitzes nicht immer konstant gewesen – die eine Amyrlin herrschte beinahe ohne jede Einschränkung, während die nächste von den Sitzenden kontrolliert wurde.
    »Ich glaube, der Saal handelt weise«, sagte Egwene und wählte ihre Worte mit Bedacht.
    Die Sitzenden wandten sich ihr zu. Einige sahen erleichtert aus. Aber denen, die sie besser kannten, war das Misstrauen anzusehen. Nun, das war gut so. Besser, sie betrachteten sie als Bedrohung und nicht als Kind, das man herumschubsen konnte. Sie hoffte, dass sie sie schließlich als ihre Anführerin respektieren würden, aber bei der ihr bleibenden Zeit waren ihre Möglichkeiten beschränkt.
    »Der Krieg zwischen den Fraktionen in der Burg war eine andere Art von Schlacht«, fuhr sie fort. »Es war auf eine sehr individuelle Weise mein Kampf als Amyrlin, denn bei dieser Spaltung ging es ursprünglich um den Amyrlin-Sitz.
    Aber der Krieg gegen den Schatten ist viel wichtiger als eine Person allein. Er ist größer als ihr oder ich,

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