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Das Rad der Zeit 13. Das Original: Mitternachtstürme (German Edition)

Das Rad der Zeit 13. Das Original: Mitternachtstürme (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 13. Das Original: Mitternachtstürme (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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holte tief Luft. »Was ist mit dem Tarwin-Pass?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Findet es heraus. Ruft Siuan her. Sie weiß vielleicht mehr. Das Netzwerk der Blauen ist immer noch das größte.« Natürlich würde auch Siuan nicht alles wissen, aber sie würde ihre Finger drin haben.
    Silviana nickte knapp. Sie sparte sich die offensichtliche Bemerkung – dass das Netzwerk der Blauen das der Blauen Ajah war und die Amyrlin nichts anging. Nun, die Letzte Schlacht war da. Da mussten eben Konzessionen gemacht werden.
    Silviana schloss leise die Tür, und Egwene nahm ihre Schreibfeder, um ihren Brief an Gregorin zu beenden. Ein weiteres Klopfen, dieses Mal nur drängender, unterbrach sie erneut. Einen Augenblick später stieß Silviana die Tür auf.
    »Mutter«, sagte sie. »Sie treffen sich. Genau wie Ihr voraussagtet!«
    Zorn flammte in Egwene auf. Ruhig legte sie die Feder nieder und stand auf. »Dann wollen wir uns zu ihnen gesellen.«
    Mit eiligen Schritten verließ sie ihr Arbeitszimmer. Im Vorraum der Bewahrerin passierte sie zwei Aufgenommene – Nicola, die man gerade erst erhoben hatte, und Nissa. Egwene hätte gern gesehen, wenn man beide vor der Letzten Schlacht noch zur Stola erhoben hätte. Sie waren jung, aber mächtig, und jede Schwester wurde gebraucht – selbst eine wie Nicola, die in der Vergangenheit ein geradezu schreckliches Urteilsvermögen bewiesen hatte.
    Diese beiden hatten die Nachricht über den Saal gebracht; Novizinnen und Aufgenommene standen am loyalsten zu Egwene, wurden aber oft von den Schwestern ignoriert. Sie blieben zurück, während Egwene und Silviana zum Saal eilten.
    »Ich kann nicht glauben, dass sie das versuchen«, sagte Silviana unterwegs leise.
    »Es ist nicht so, wie Ihr denkt«, mutmaßte Egwene. »Sie werden nicht versuchen, mich abzusetzen. Dazu ist die Spaltung noch zu frisch in ihrem Gedächtnis.«
    »Warum dann ohne Euch zusammentreffen?«
    »Man kann auch etwas gegen die Amyrlin unternehmen, ohne sie abzusetzen.«
    Sie hatte schon eine Weile damit gerechnet, aber das machte es nicht weniger ärgerlich. Aes Sedai waren unglücklicherweise nun einmal Aes Sedai. Es war nur eine Frage der Zeit gewesen, bevor jemand den Versuch wagte, ihr die Macht zu entreißen.
    Sie kamen zum Saal. Egwene stieß die Flügeltüren auf und trat ein. Ihr Auftritt traf auf kühle Aes Sedai-Blicke. Nicht alle Stühle waren besetzt, aber zwei Drittel kamen schon zusammen. Es überraschte sie, die drei Sitzenden der Roten zu sehen. Was war mit Pevara und Javindhra? Anscheinend hatte ihre andauernde Abwesenheit die Roten zum Handeln getrieben. Sie waren durch Raechin und Viria Connoral ersetzt worden. Nach dem Tod von Vandene und Adeleas waren die beiden die einzigen Geschwister in der Weißen Burg; eine seltsame Wahl, wenn auch nicht gänzlich unerwartet.
    Sowohl Romanda als auch Lelaine waren da. Sie erwiderten gleichmütig Egwenes Blick. Wie seltsam, sie hier mit so vielen Schwestern zu sehen, mit denen sie im Streit gelegen hatten. Ein gemeinsamer Feind – Egwene – konnte alle möglichen Zerwürfnisse überwinden. Vielleicht hätte sie sich darüber freuen sollen.
    Lelaine war die einzige Blaue, und es war auch nur eine Braune anwesend: Takima, die krank aussah. Die Braune mit der elfenbeinernen Haut konnte Egwene nicht in die Augen sehen. Da waren zwei Weiße, zwei Gelbe – Romanda eingeschlossen –, zwei Graue und alle drei Grüne. Egwene biss die Zähne zusammen, als sie das sah. Das war die Ajah, der sie sich angeschlossen hätte, und ausgerechnet sie bereitete ihr den meisten Ärger!
    Egwene rügte sie nicht, dass sie ohne sie zusammengetreten waren; sie ging einfach zwischen ihnen vorbei, während Silviana sie ankündigte. Sie drehte sich um und setzte sich auf den Amyrlin-Sitz, im Rücken das gewaltige Rosenfenster.
    Dort blieb sie schweigend sitzen.
    »Und?«, fragte schließlich Romanda. Das graue Haar zu einem Knoten gebunden, sah sie aus wie eine Wolfsmutter, die vor ihrem Bau saß. »Wollt Ihr etwas sagen, Mutter?«
    »Ihr habt mich nicht über diese Zusammenkunft informiert«, sagte Egwene, »also nehme ich an, dass ihr nicht hören wollt, was ich zu sagen habe. Ich bin bloß als Zuschauerin hier.«
    Das schien ihnen noch mehr Unbehagen einzuflößen. Silviana trat an ihre Seite und hatte ihre beste Miene tief empfundenen Missfallens aufgesetzt.
    »Also gut«, sagte Rubinde. »Ich glaube, als Nächste war Saroiya dran.«
    Die stämmige Weiße war eine der Sitzenden, die

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