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Das Rad der Zeit 13. Das Original: Mitternachtstürme (German Edition)

Das Rad der Zeit 13. Das Original: Mitternachtstürme (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 13. Das Original: Mitternachtstürme (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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größer als die Weiße Burg. Das ist der Krieg allen Lebens und der Schöpfung, er betrifft den ärmsten Bettler bis zur mächtigsten Königin.«
    Die Sitzenden dachten schweigend darüber nach.
    Romanda ergriff als Erste das Wort. »Also hättet Ihr nichts dagegen, wenn der Saal in diesem Krieg den Befehl übernimmt und General Brynes Heere und die Burgwache organisiert?«
    »Das kommt darauf an, wie diese Regelung formuliert ist«, sagte Egwene.
    Im Korridor vor dem Eingang wurde es laut, dann stürmte Saerin begleitet von Janya Frende in den Saal. Sie warfen Takima vernichtende Blicke zu, die wie ein bedrohter Vogel in sich zusammenschrumpfte. Saerin und Egwenes andere Gefolgsleute hätte man sowieso erst nach Egwene über diese Sitzung informiert.
    Romanda räusperte sich. »Vielleicht sollten wir im Gesetz über den Krieg nachsehen, ob es dort eine Hilfestellung gibt.«
    »Ich bin mir sicher, das habt Ihr mittlerweile gründlich studiert, Romanda«, meinte Egwene. »Was also schlagt Ihr vor?«
    »Es gibt eine Bestimmung, nach der der Saal die Führung eines Krieges übernimmt«, sagte Romanda.
    »Dazu bedarf es aber der Zustimmung der Amyrlin«, erwiderte Egwene gleichmütig. Falls Romandas Spiel darauf hinauslief, wie hatte sie Egwenes Zustimmung erringen wollen, nachdem sie ohne sie zusammengetreten waren? Möglicherweise verfolgte sie ja einen anderen Plan.
    »Ja, das würde die Zustimmung der Amyrlin erfordern«, sagte Raechin. Sie war eine große dunkelhaarige Frau und trug ihr Haar gern zu zusammengelegten Zöpfen hochgesteckt. »Aber Ihr sagtet ja gerade, Ihr würdet es als weise Maßnahme betrachten, wenn wir so verfahren.«
    »Nun ja«, erwiderte Egwene und versuchte so zu klingen, als würde man sie in die Ecke drängen, »dem Saal zuzustimmen ist etwas ganz anderes, als eine Regelung zu erlauben, die es mir verbietet, am Tagesgeschehen des Heeres teilzuhaben. Was soll der Amyrlin-Sitz denn tun, wenn er sich nicht um den Krieg kümmert?«
    »Den Berichten zufolge widmet Ihr Eure Zeit dem Versuch, Könige und Königinnen niederzuringen«, sagte Lelaine. »Das scheint doch eine angemessene Aufgabe für die Amyrlin zu sein.«
    »Dann wärt Ihr mit einer solchen Regelung einverstanden?«, fragte Egwene. »Der Saal kümmert sich um das Heer, während ich die Autorität erhalte, mich mit den Monarchen der Welt zu befassen?«
    »Ich …«, erwiderte Lelaine. »Ja, ich wäre dafür.«
    »Damit könnte ich mich wohl einverstanden erklären«, sagte Egwene.
    »Sollen wir darüber abstimmen?«, sagte Romanda schnell, als würde sie sich auf den Augenblick stürzen.
    »Nun gut«, sagte Egwene. »Wer steht für diesen Antrag auf?«
    Rubinde stand von ihrem Sitz auf, gefolgt von Faiselle und Farnah, den anderen Grünen. Raechin und ihre Schwester standen schnell auf, allerdings musterte Barasine Egwene die ganze Zeit mit zusammengekniffenen Augen. Magla stand als Nächste auf, und Romanda schloss sich ihr zögernd an. Ferane erhob sich langsam. Lelaine war die Nächste. Sie und Romanda tauschten ein paar giftige Blicke aus.
    Das waren neun. Egwenes Herz klopfte schneller, als sie Takima ansah. Die Frau erschien ausgesprochen verstört, als würde sie versuchen, Egwenes Pläne zu ergründen. Das Gleiche galt für Saroiya. Die berechnende Weiße musterte Egwene und zog sich am Ohr. Plötzlich riss sie die Augen auf und öffnete den Mund, um zu sprechen.
    In diesem Augenblick rauschten Doesine und Yukiri in den Raum. Saerin stand sofort von ihrem Stuhl auf. Doesine sah in die Runde. »Für welchen Antrag stehen wir auf?«
    »Einen wichtigen«, sagte Saerin.
    »Nun, dann werde ich wohl dafür stehen.«
    »Ich auch«, sagte Yukiri.
    »Wie es aussieht, haben wir den kleinen Konsens«, stellte Saerin fest. »Der Saal erhält die Autorität über die Heere der Weißen Burg, während die Amyrlin die Autorität und die Verantwortung über die Führung der Monarchen der Welt erhält.«
    »Nein!« Saroiya sprang auf. »Begreift Ihr denn nicht? Er ist ein König! Er trägt die Lorbeerkrone! Ihr habt der Amyrlin gerade die alleinige Verantwortung für den Umgang mit dem Wiedergeborenen Drachen gegeben!«
    Im Saal breitete sich Stille aus.
    »Nun, sicherlich hat sie …« Romanda verstummte, als sie sich umdrehte und Egwenes gelassene Miene sah.
    »Ich schätze, jemand könnte um den großen Konsens bitten«, sagte Saerin trocken. »Aber Ihr habt Euch ja schon kunstvoll mit dem kleinen Seil aufgehängt.«
    Egwene erhob sich.

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