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Das Rad der Zeit 13. Das Original: Mitternachtstürme (German Edition)

Das Rad der Zeit 13. Das Original: Mitternachtstürme (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 13. Das Original: Mitternachtstürme (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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Soldaten. Lasst uns fliehen.« Er sprach das Wort »fliehen« mit Bitterkeit aus.
    »Die Saldaeaner würden uns nicht begleiten.«
    »Ich weiß.«
    Ituralde dachte darüber nach. Aber dann schüttelte er den Kopf. »Jeder Tag, den wir hier ausharren, hält diese Ungeheuer einen Tag länger von meiner Heimat fort. Nein, ich kann nicht gehen, Deepe. Das hier ist immer noch der beste Ort, um zu kämpfen. Ihr habt gesehen, wie befestigt diese Gebäude sind; dort können wir uns ein paar Tage lang verschanzen, uns aufteilen, die Horden beschäftigen.«
    »Dann könnten meine Asha’man bleiben und helfen.«
    »Ihr habt Eure Befehle, mein Sohn. Ihr befolgt sie. Verstanden?«
    Deepe schloss ruckartig den Mund, dann nickte er knapp. »Ich werde die …«
    Den Rest konnte Ituralde nicht hören. Eine Explosion brüllte auf.
    Ihren Einschlag fühlte er nicht. Im einen Moment stand er neben Deepe, im nächsten lag er auf dem Wehrgang, und die Welt um ihn herum war seltsam stumm. Schmerz tobte in seinem Kopf, und er hustete, hob eine zitternde Hand zum Gesicht und entdeckte, dass er blutete. Da war etwas in seinem rechten Auge; ein unerträglicher Schmerz durchzuckte es bei jedem Blinzeln. Warum war alles so still?
    Er drehte sich herum, hustete erneut und kniff das rechte Auge zu; das andere tränte. Nur wenige Zoll entfernt von ihm endete die Mauer.
    Er keuchte auf. Ein gewaltiges Stück der Nordmauer war einfach weg . Er stöhnte, schaute in die andere Richtung. Deepe hatte neben ihm gestanden …
    Der Asha’man lag mit blutendem Kopf in der Nähe auf dem Wehrgang. Oberhalb der Stelle, wo das Knie hätte sein sollen, endete sein rechtes Bein in einem zerfetzten Stumpf aus Fleisch und gezacktem Knochen. Ituralde fluchte und stolperte vorwärts, sackte neben dem Mann auf die Knie. Unter Deepe sammelte sich eine Blutpfütze, aber er zuckte. Noch lebte er.
    Ich muss Alarm geben …
    Alarm? Die Explosion hätte Alarm genug sein müssen. Hinter der Mauer hatten aus dem Loch geschleuderte Steine die Gebäude in der Nähe schwer beschädigt. Draußen trabten Trollocs herbei, schleppten Flöße, mit denen sie den Graben überwinden wollten.
    Ituralde nahm den Gürtel des Asha’man und band damit den Oberschenkel ab. Das war der einzige Gedanke, der ihn antrieb. Noch immer dröhnte sein Kopf von der Explosion.
    Die Stadt ist verloren … Beim Licht! Sie ist verloren, einfach so!
    Hände halfen ihm auf. Benommen schaute er sich um. Connel – er hatte die Druckwelle überlebt, auch wenn sein Mantel nur noch aus Fetzen bestand. Er zog Ituralde weg, während sich zwei Soldaten um Deepe kümmerten.
    Die nächsten Minuten waren wie ein Fiebertraum. Ituralde stolperte die Mauertreppe hinunter und wäre um ein Haar kopfüber fünfzehn Fuß tief auf das Pflaster gestürzt. Allein Connels Hände verhinderten den Sturz. Und dann … ein Zelt? Ein großes Zelt mit aufgerollten Wänden? Ein Schlachtfeld sollte nicht so ruhig sein.
    Eiseskälte schlug über ihm zusammen. Er schrie auf. Laute trommelten gegen seine Ohren und seinen Verstand. Schreie, berstender Stein, Trompeten, dröhnende Trommeln. Sterbende Männer. All das traf ihn auf einmal, als hätte man ihm Stöpsel aus den Ohren gerissen.
    Er schüttelte sich, rang keuchend nach Luft. Er befand sich im Krankenzelt. Antail, der stille Asha’man mit dem schütteren Haar, stand über ihn gebeugt. Beim Licht, er war erschöpft! Zu wenig Schlaf und die Belastung durch das Heilen. Als ihn der Schlachtenlärm vereinnahmte, wurden seine Lider verräterisch schwer.
    »Lord Ituralde«, sagte Antail. »Ich habe ein Gewebe, das wird Euch nicht gut fühlen lassen, aber Ihr werdet glauben, dass es Euch gut geht. Es könnte Euch schaden. Soll ich weitermachen?«
    »Ich …«, sagte Ituralde. Das Wort kam nur als Murmeln heraus. »Es …«
    »Blut und verdammte Asche«, murmelte Antail. Er griff zu. Eine weitere Welle der Macht durchströmte Ituralde. Es war, als würde ein Besen durch ihn hindurchfegen und Erschöpfung und Verwirrung mit sich nehmen, seine Sinne wiederherstellen und ihn sich wie nach einer großartigen Nachtruhe fühlen lassen. Sein rechtes Auge schmerzte nicht mehr.
    Tief in seinem Inneren lauerte etwas, eine Erschöpfung. Die konnte er ignorieren. Er setzte sich auf, atmete ein und aus, dann sah er Antail an. »Also das ist ein nützliches Gewebe, mein Sohn. Ihr hättet mir sagen sollen, dass Ihr dazu imstande seid!«
    »Es ist gefährlich«, wiederholte Antail. »Viel

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