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Das Rad der Zeit 13. Das Original: Mitternachtstürme (German Edition)

Das Rad der Zeit 13. Das Original: Mitternachtstürme (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 13. Das Original: Mitternachtstürme (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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Sohn.« In den Gebäuden entlang der von den Trollocs ausgesuchten Straße flogen die Fensterläden auf. Bogenschützen strömten auf die Balkone. »Solltet Ihr auch jemals nur den Eindruck haben, dass Ihr genau das tut, was der Feind von Euch erwartet, dann macht etwas anderes.«
    Pfeile flogen, und Trollocs starben. Große Armbrüste, die Bolzen von beinahe Speergröße verschossen, zielten auf die Blassen, und man konnte viele sehen, die über das Pflaster taumelten und nicht wussten, dass sie bereits tot waren, als Dutzende mit ihnen verbundene Trollocs fielen. Verwirrt und wütend brüllten die noch lebenden Kreaturen auf und hämmerten gegen die Türen der Gebäude, die mit Bogenschützen gefüllt waren. Aber während sie damit beschäftigt waren, ertönte Donner. Hufschläge. Yoelis beste Kavalleristen stürmten mit angelegten Lanzen die Straßen entlang. Sie ritten die Trollocs nieder und erschlugen sie.
    Die Stadt wurde zu einem gewaltigen Hinterhalt. Ein Soldat hätte um keinen besseren Vorteil als diese Gebäude bitten können, und die Straßen waren breit genug, um jenen, die ihren Verlauf kannten, genug Platz für einen Sturmangriff zu bieten. Das Freudengebrüll der Trollocs verwandelte sich in Schmerzensschreie, und in ihrer Hast zu entkommen kletterten sie übereinander. Sie endeten auf dem Hof an der zerstörten Mauer.
    Die saldaeanischen Reiter folgten ihnen; Hufe und Flanken der Pferde waren nass vom giftigen Blut der Erschlagenen. An den Fenstern der »brennenden« Häuser erschienen Männer – die Brände waren in sorgfältig ausgesuchten und abgesperrten Zimmern gelegt worden – und schossen Pfeile in den großen Hof. Andere warfen den Reitern neue Lanzen zu; mit Nachschub ausgestattet formierten sie sich neu und ritten in die Trollocs hinein. Der Beschuss hörte auf, und die Kavallerie ritt einen Sturmangriff auf den Hof.
    Hunderte Trollocs verendeten. Vielleicht auch Tausende. Die, die nicht starben, eilten durch die Lücke. Die meisten Myrddraal flohen. Die, die blieben, waren Ziele für die Bogenschützen. Einen von ihnen zu töten konnte Dutzende mit ihnen verbundene Trollocs töten. Die Blassen stürzten zu Boden – viele von ihnen mit Dutzenden Pfeilen gespickt.
    »Ich gebe den Befehl, sich zu sammeln und wieder die Bresche zu halten«, sagte Yoeli eifrig.
    »Nein.«
    »Aber …«
    »Der Kampf an der Bresche bringt uns nichts«, sagte Ituralde. »Die Männer sollen in andere Gebäude gehen und die Bogenschützen andere Positionen einnehmen. Gibt es Lagerhäuser oder andere große Gebäude, in denen sich die Reiter verstecken können? Schickt sie schnell dorthin. Und dann warten wir.«
    »Aber sie werden sich nicht noch einmal überraschen lassen.«
    »Nein«, sagte Ituralde. »Aber sie werden langsam und vorsichtig vorgehen. Stellen wir uns ihnen in offener Schlacht, verlieren wir. Halten wir stand und erkaufen uns Zeit, gewinnen wir. Das ist der einzige Ausweg, Yoeli. Zu überleben, bis Hilfe kommt. Wenn sie kommt.«
    Yoeli nickte.
    »Unsere nächste Falle wird nicht so viele töten, aber Trollocs sind im Herzen Feiglinge. Das Wissen, dass sich jede Straße unvermittelt in eine Todesfalle verwandeln kann, wird sie zögern lassen und uns mehr Zeit verschaffen, als die Hälfte unserer Männer bei der Verteidigung dieser Mauerlücke zu verlieren.«
    »In Ordnung«, sagte Yoeli. Dann zögerte er. »Aber … bedeutet das nicht, dass sie unsere Handlungen voraussehen? Diese Phase des Plans wird nur funktionieren, weil sie mit unserem Hinterhalt rechnen.«
    »Ich schätze, das stimmt.«
    »Also sollten wir nicht etwas anderes tun? Ihr habt doch gesagt, dass wir den Plan ändern sollten, wenn wir ahnen, dass der Feind unsere Absicht kennt.«
    »Ihr denkt zu viel darüber nach, mein Sohn. Geht und tut, was ich befohlen habe.«
    »Äh, ja, mein Lord.« Er eilte los.
    Genau das ist der Grund, warum ich niemals Taktik unterrichten sollte, dachte Ituralde. Es war schwer, den Schülern zu vermitteln, dass es eine Regel gab, die alle anderen übertrumpfte: Vertraue immer auf deinen Instinkt. Die Trollocs würden Angst haben. Das konnte er sich zunutze machen. Er würde alles benutzen, das sie ihm gaben.
    Er dachte nur ungern zu intensiv über diese Regel nach, denn dann würde er nicht um die Tatsache herumkommen, dass er sie bereits gebrochen hatte. Denn jeder seiner Instinkte brüllte ihn an, dass er diese Stadt schon vor Stunden hätte verlassen sollen.

KAPITEL 29

    Ein schreckliches Gefühl
    W

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