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Das Rad der Zeit 13. Das Original: Mitternachtstürme (German Edition)

Das Rad der Zeit 13. Das Original: Mitternachtstürme (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 13. Das Original: Mitternachtstürme (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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Dann entglitten die Stränge seinem Griff und lösten sich auf. Das Wegetor bildete sich nicht.
    »Alle anderen Gewebe, die ich ausprobierte, funktionierten«, sagte Evin und erschuf eine Lichtkugel. »Jedes einzelne.«
    »Nur Wegetore«, sagte Canler mit einem Grunzen.
    »Es ist, als würde …«, meinte Emarin. »Als wollte uns etwas hier festhalten. In der Schwarzen Burg.«
    »Versucht es an anderen Stellen innerhalb der Grenze«, sagte Androl. »Aber lasst euch nach Möglichkeit dabei nicht von Taims Gefolgsleuten sehen. Tut so, als würdet ihr alles überprüfen, so wie es Taim befahl.«
    Die Männer nickten, dann gingen die drei nach Osten. Androl verließ den Hain. Norley stand am Straßenrand und hielt nach ihm Ausschau. Der kleine Cairhiener mit dem dicken Bauch winkte und kam näher. Androl traf ihn auf halbem Weg. Norley hatte ein offenes, einladendes Lächeln. Niemand kam je auf die Idee, er könnte sie aushorchen, was sich Androl zunutze gemacht hatte.
    »Habt Ihr mit Mezar gesprochen?«, fragte Androl.
    »Aber sicher«, erwiderte Norley. »Habe mit ihm zu Mittag gegessen.« Norley winkte Mishraile zu, als sie an ihm vorbeigingen; er beaufsichtigte eine Gruppe Soldaten, die ihre Gewebe übten. Der blonde Mann wandte sich abschätzig ab.
    »Und?«, wollte Androl angespannt wissen.
    »Er ist nicht Mezar«, sagte Norley. »Oh, es hat Mezars Gesicht, das schon. Aber er ist es nicht. Ich kann es in seinen Augen lesen. Das Problem ist nur, was auch immer dieses Ding ist, es hat Mezars Erinnerungen. Spricht genau wie er. Aber das Lächeln ist falsch. Ganz falsch.«
    Androl fröstelte. »Er muss es sein, Norley.«
    »Ist er aber nicht. Das kann ich Euch versichern.«
    »Aber …«
    »Er ist es nicht «, sagte der stämmige Mann.
    Androl holte tief Luft. Als Mezar vor ein paar Tagen zurückgekehrt war und erklärt hatte, es ginge Logain gut und mit Taim würde bald alles geklärt, hatte Androl die leise Hoffnung gehabt, dass es noch einen Ausweg aus diesem Schlamassel geben würde. Aber irgendetwas an dem Mann war seltsam erschienen. Darüber hinaus hatte der M’Hael Mezar mit einem großen Spektakel zum vollwertigen Asha’man gemacht; der Drache hatte ihn erhoben. Und jetzt verbrachte Mezar – der einst so unverbrüchlich loyal zu Logain gestanden hatte – seine Zeit mit Coteren und Taims anderen Laufburschen.
    »Das wird übel, Androl«, sagte Norley leise und winkte einer anderen Gruppe trainierender Männer zu. »Ich sage, es ist Zeit für uns, hier zu verschwinden, ob wir nun damit gegen die Befehle verstoßen oder nicht.«
    »Wir kämen nie an den Wachtposten vorbei«, erwiderte Androl. »Taim lässt nicht einmal diese Aes Sedai gehen; Ihr hättet mal den Aufstand erleben sollen, den die Dicke letztens am Tor machte. Nachts verdoppelt Taim die Wachen, und Wegetore funktionieren nicht.«
    »Nun, aber wir müssen etwas unternehmen, oder? Ich meine … was ist, wenn sie Logain haben? Was dann?«
    »Ich …« Ich weiß es nicht. »Sprecht mit den anderen, die loyal zu Logain stehen. Ich verlege uns in eine Unterkunft. Sie und ihre Familien. Wir sagen dem M’Hael, dass wir seinen neuen Rekruten mehr Platz geben wollen. Dann stellen wir nachts eine Wache auf.«
    »Das dürfte etwas offensichtlich sein.«
    »Die Spaltung ist bereits offensichtlich«, erwiderte Androl. »Tut es einfach.«
    »Sicher. Aber was wollt Ihr machen?«
    Androl holte tief Luft. »Ich werde uns ein paar Verbündete suchen.«
    Norley bog nach links ab, aber Androl folgte weiterhin dem Weg durch das Dorf. Es hatte den Anschein, als würden ihn jeden Tag weniger Leute respektieren. Entweder hatten sie Angst, es zu tun, oder sie hatten sich auf Taims Seite geschlagen.
    Gruppen von Männern im schwarzen Mantel standen mit verschränkten Armen da und beobachteten ihn. Androl versuchte sich gegen das aufsteigende Frösteln zu wappnen. Da bemerkte er Mezar, der mit einer Gruppe Gefolgsleute dastand. Der Mann lächelte ihn an. Mezar hatte nie zu den Leuten gehört, die schnell lächelten. Androl nickte ihm zu und erwiderte seinen Blick.
    Und er sah, was Norley gesehen hatte. In diesen Augen lag etwas, das zutiefst verkehrt war, das nicht ganz lebendig war. Es schien kein Mensch zu sein, sondern nur seine Parodie. Ein in einen Menschenkörper gestopfter Schatten.
    Das Licht stehe uns allen bei, dachte Androl und eilte weiter. Er ging zur südlichen Seite des Dorfes zu einer Gruppe kleiner Hütten mit weißen Holzwänden und Strohdächern, die

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