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Das Rad der Zeit 13. Das Original: Mitternachtstürme (German Edition)

Das Rad der Zeit 13. Das Original: Mitternachtstürme (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 13. Das Original: Mitternachtstürme (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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überzeugen, seine Pläne zu ändern. Mochte das Licht dafür sorgen, dass es ausreichte. Sie wollte nicht daran denken, was geschehen würde, wenn er sie zu handeln zwang.
    Sie ging den Pfad entlang und erwiderte den Gruß der Schwestern, die ihr zunickten, der Aufgenommenen, die einen Knicks machten, der Soldaten, die salutierten, und der Diener, die sich verneigten. Rand würde …
    »Das kann nicht sein«, stieß Gawyn hervor und erstarrte.
    »Gawyn?«, sagte sie stirnrunzelnd. »Bist du …«
    Er rannte einfach los. Egwene schaute ihm unzufrieden hinterher. Er hatte noch immer eine impulsive Ader. Warum war er plötzlich so aufgebracht? Es war keine Sorge; das konnte sie fühlen. Es war Verwirrung. Sie eilte ihm so schnell hinterher, wie es ihre Stellung erlaubte. Elaynes Abordnung war auf dem toten Gras stehen geblieben.
    Gawyn lag vor jemandem auf den Knien. Eine ältere Frau mit rotblonden Haaren, die neben einer lächelnden Elayne stand, die noch immer auf ihrem Pferd saß.
    Ah, dachte Egwene. Ihre Spione hatten erst am vergangenen Abend die Nachricht über dieses Gerücht gebracht, aber sie hatte eine Bestätigung haben wollen, bevor sie mit Gawyn darüber sprach.
    Morgase Trakand lebte.
    Egwene blieb erst einmal stehen. Sobald sie den nächsten Schritt machte, würde Elayne ihren Ring küssen und die ganze Abordnung sich verbeugen müssen. Das würde Gawyn den Augenblick verderben. Während sie wartete, wurden die Wolken am Himmel dünner.
    Plötzlich rissen sie auf, die dunklen Gewitterwolken zogen sich zurück. Der Himmel wurde zu einem offenen blauen Feld, rein und unendlich. Elayne öffnete weit die Augen und drehte sich auf ihrem Pferd um, schaute zu Perrins Teil des Lagers.
    Er kommt, dachte Egwene. Und die Ruhe ist da. Der kurze Augenblick des Friedens vor dem zerstörerischen Sturm.
    »Versucht es, Emarin«, sagte Androl, der zusammen mit einer kleinen Gruppe an der Grenze zum Gelände der Schwarzen Burg in einem kleinen Hain stand.
    Der Adlige konzentrierte sich und hielt die Eine Macht. Um ihn herum bildeten sich Gewebe. Er war erstaunlich geschickt, wenn man die kurze Zeit bedachte, die er das tat. Fachkundig erschuf er das Gewebe für ein Wegetor. Aber statt ein Loch in der Luft zu öffnen, löste sich das Gewebe auf und verschwand. Mit schweißüberströmtem Gesicht wandte sich Emarin den anderen zu. »Diese Gewebe zu weben schien schwieriger als sonst«, sagte er.
    »Warum funktionieren sie nicht?«, fragte Evin. Das jugendliche Gesicht des Mannes war vor Zorn gerötet – als wäre das Problem mit den Wegetoren eine Beleidigung.
    Androl schüttelte mit verschränkten Armen den Kopf. Die Bäume raschelten, und die Blätter zitterten, viele fielen zu Boden. Braun, als wäre es Herbst. Das flößte ihm Unbehagen ein. Während seiner Reisen hatte er eine Weile Felder bestellt und das Gespür eines Bauern für das Land erworben, ob etwas richtig oder falsch war.
    »Versucht es noch einmal, Androl«, sagte Evin. »Ihr seid doch immer so gut mit Wegetoren.«
    Er sah die anderen drei Männer an. Canler zeigte ein tiefes Stirnrunzeln. Natürlich runzelte der andoranische Bauer meistens die Stirn wegen diesem oder jenem.
    Androl schloss die Augen, entledigte sich sämtlicher Leidenschaften und umarmte das Nichts. Dort leuchtete Saidin , Leben und Macht. Er ergriff es und trank es. Als er die Augen aufschlug, war die Welt viel lebendiger. Konnten tote Pflanzen zugleich kränklich aussehen und vor Leben sprühen? Ein seltsames Nebeneinander, das Saidin ermöglichte.
    Er konzentrierte sich. Wegetore zu erschaffen fiel ihm so viel leichter als andere Gewebe; er hatte nie begriffen, warum das eigentlich so war. Auch wenn er mit Machtlenken nicht einmal einen kleinen Stein zersprengen konnte, vermochte er dennoch ein Wegetor zu erschaffen, das groß genug für ein Wagengespann war. Logain hatte das als beeindruckend bezeichnet; Taim hatte es unmöglich genannt.
    Dieses Mal drängte Androl die ganze Macht, über die er verfügte, in sein Gewebe. Er verstand Wegetore. Sie ergaben einen Sinn. Vielleicht war es ja die ihm angeborene Vorliebe für das Reisen, neue Orte und neue Künste zu entdecken.
    Die Gewebe kamen zusammen. Er bemerkte nichts von den Problemen, die Emarin erwähnt hatte. Aber als sich der vertraute Lichtbalken hätte bilden sollen, löste sich das Gewebe auf. Androl versuchte es zusammenzuhalten, es zusammenzuziehen. Einen Augenblick lang hatte es den Anschein, als würde es funktionieren.

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