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Das Rad der Zeit 13. Das Original: Mitternachtstürme (German Edition)

Das Rad der Zeit 13. Das Original: Mitternachtstürme (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 13. Das Original: Mitternachtstürme (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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gesagt? Thom war ein schöner Freund.
    Mat schüttelte bloß den Kopf. »Nun, wir sind draußen, egal wie. Aber Thom, wenn ich das nächste Mal die verdammten Verhandlungen übernehmen will, schleich dich von hinten an und hau mir etwas Großes, Schweres und Stumpfes über den Kopf. Und mach dann weiter.«
    »Deine Bitte ist zur Kenntnis genommen.«
    »Lasst uns ein Stück weitergehen. Es gefällt mir nicht, diesen verfluchten Turm über meinem Kopf zu haben.«
    »Ja, man kann sagen, dass sie sich von Gefühlen nähren«, sagte Moiraine. »Obwohl ich es eher als ein ›an Gefühlen laben‹ bezeichnen würde als ein ›nähren‹. Sie brauchen es nicht zum Überleben, aber es erfreut sie sehr.«
    Sie saßen in einer bewaldeten Senke nicht weit vom Turm entfernt, neben der Wiese am Arinelle. Die dichten Baumkronen kühlten die Luft und verschleierten den Blick auf den Turm.
    Mat saß auf einem kleinen, moosbewachsenen Stein, während Thom Feuer machte. Er hatte ein paar von Aludras Zündhölzern in der Tasche und einen Beutel Tee, allerdings hatten sie nichts, um Wasser zu kochen.
    Moiraine saß noch immer in Thoms Umhang gehüllt auf dem Boden, an einen umgestürzten Baumstamm gelehnt. Sie hielt den Umhang von innen geschlossen, und er hüllte sie abgesehen von ihrem Gesicht und den dunklen Locken völlig ein. Sie sah mehr wie eine Frau aus, als Mat in Erinnerung hatte – in seiner Erinnerung war sie wie eine Statue. Immer ausdruckslos, das Gesicht wie polierter Stein, die Augen wie dunkelbrauner Topas.
    Jetzt saß sie mit blasser Haut und geröteten Wangen da, und das Lockenhaar fiel ganz natürlich um ihr Gesicht. Wenn man einmal von ihrem alterslosen Aes Sedai-Gesicht absah, war sie durchaus hinreißend. Allerdings verriet dieses Gesicht weitaus mehr Gefühle, als Mat in Erinnerung hatte; da war ein zärtlicher Ausdruck, wenn sie Thom ansah, und ein deutliches Zittern, wenn sie von ihrer Zeit im Turm sprach.
    Sie sah Mat an, und ihr Blick war noch immer abschätzend. Ja, dieselbe Moiraine. Erniedrigt. Aus irgendeinem Grund kam sie ihm deshalb stärker vor.
    Thom blies auf die zögerliche Flamme, die einen Rauchfaden in die Luft schickte, bevor sie erstarb. Vermutlich war das Holz zu nass. Thom fluchte.
    »Schon gut, Thom«, sagte Moiraine leise. »Mir geht es gut.«
    »Ich lasse nicht zu, dass du dir in dem Moment, in dem wir dich aus diesem Ort befreien, eine Erkältung holst«, sagte Thom. Er holte ein Zündholz hervor, aber plötzlich sprühte das Holz Funken, und das Feuer erwachte zum Leben, als es die zu feuchten Scheite verschlang.
    Mat sah Moiraine an, die einen konzentrierten Ausdruck auf dem Gesicht hatte.
    »Oh«, machte Thom, dann kicherte er. »Das hatte ich beinahe schon vergessen …«
    »Das ist alles, zu dem ich im Moment imstande bin«, sagte Moiraine und zog eine Grimasse. Beim Licht, hatte Moiraine je zuvor eine Grimasse geschnitten? Dafür war sie immer viel zu fein und edel gewesen, oder etwa nicht? Oder vertat sich Mat da einfach?
    Moiraine. Er unterhielt sich mit der verfluchten Moiraine ! Auch wenn er den Turm mit der entschiedenen Absicht betreten hatte, sie zu retten, kam es ihm unglaublich vor, dass er mit ihr sprach. Das war, als spräche man mit …
    Nun, mit Birgitte Silberbogen oder Jain Fernstreicher. Kopfschüttelnd lächelte Mat. Was für eine Welt war das nur, und was für einen Platz hatte er darin.
    »Was hast du damit gemeint?«, fragte Thom und fütterte das Feuer mit ein paar Zweigen. »Dass du nicht zu mehr imstande bist?«
    »Die Aelfinn und Eelfinn«, erklärte sie mit ruhiger Stimme. »Sie genießen und schätzen mächtige Gefühle. Aus irgendeinem Grund sind die Auswirkungen eines Ta’veren noch berauschender für sie. Es gibt noch andere Dinge, die ihnen Spaß machen.«
    Thom sah sie stirnrunzelnd an.
    »Meine Macht, Thom«, erklärte sie. »Ich konnte sie einander anbellen und anzischen hören, als sie sich an mir nährten, abwechselnd Aelfinn und Eelfinn. Anscheinend hatten sie nicht oft eine Aes Sedai. Während sie meine Fähigkeit des Machtlenkens aufzehrten, wurden sie auf doppelte Weise genährt – meine Trauer über meinen Verlust und die Macht selbst. Mein Aufnahmevermögen ist sehr begrenzt worden.
    Sie behaupteten, Lanfear getötet zu haben, weil sie sie zu schnell leerten, obwohl ich glaube, dass sie mir einfach nur Angst einjagen wollten. Einmal war ein Mann da, als sie mich weckten. Er sagte, ich wäre nicht diejenige, die er wollte.« Sie zögerte,

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