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Das Rad der Zeit 13. Das Original: Mitternachtstürme (German Edition)

Das Rad der Zeit 13. Das Original: Mitternachtstürme (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 13. Das Original: Mitternachtstürme (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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jedes Mal, dieses Spielbrett zu sehen. Aber er ließ es sich nicht anmerken. Krieger weinten nicht. Davon abgesehen würde er eines Tages den Shaido finden, der seinen Vater getötet hatte. Dann würde er seine Rache bekommen.
    So etwas tat ein Mann eben, wenn er ein Krieger war. Sicherlich würde Mat ihm helfen, sobald er die Sache mit der Letzten Schlacht erledigt hatte. Dann würde er ihm nämlich etwas schulden, und zwar nicht nur für die vielen Male, die er Mats Botenjunge gewesen war. Sondern für die Informationen, die er ihm über die Schlangen und Füchse gegeben hatte.
    Talmanes saß neben Olver auf einem Stuhl. Der stoische Mann las in einem Buch und schenkte dem Spiel nur geringe Aufmerksamkeit. Mit ihm konnte man nicht annähernd so gut spielen wie mit Thom oder Noal. Aber Talmanes war ja auch nicht geschickt worden, um mit ihm zu spielen, sondern um auf ihn aufzupassen.
    Mat wollte nicht, dass er wusste, dass sie zum Turm von Ghenjei aufgebrochen waren und ihn zurückgelassen hatten. Nun, er war kein Narr, und er wusste, was los war. Er war nicht wütend, jedenfalls nicht richtig. Noal war als Begleiter eine gute Wahl, und wenn Mat nur drei Männer mitnehmen konnte, nun … Noal konnte besser kämpfen als er. Also war es vernünftig, wenn er mitging.
    Aber das nächste Mal würde er die Auswahl treffen. Und dann war Mat besser nett, oder er würde zurückbleiben müssen.
    »Du bist dran, Talmanes«, sagte er.
    Talmanes murmelte etwas, nahm die Würfel und warf, ohne vom Buch aufzusehen. Er war schon in Ordnung, wenn auch etwas steif. So einen Mann hätte er nicht mitgenommen, um einen schönen Abend zu erleben, mit Ale und den hübschen Bedienungen nachjagen. Natürlich wenn er alt genug war, um zu trinken und den hübschen Bedienungen nachzujagen. In einem oder spätestens zwei Jahren würde er wohl so weit sein, schätzte er.
    Er bewegte die Schlangen und Füchse, dann nahm er die Würfel für den nächsten Wurf. Er hatte alles genau geplant. Es gab eine Menge Shaido auf der Welt, und er hatte keine Ahnung, wie er den finden sollte, der seine Eltern umgebracht hatte. Aber die Aelfinn, die beantworteten Fragen. Er hatte Mat davon sprechen hören. Also würde er seine Antworten bekommen und den Mann dann aufspüren. Das war so leicht, wie ein Pferd zu reiten. Er musste bloß vorher mit der Bande üben, damit er auch gut genug kämpfen konnte, um das zu tun, was getan werden musste.
    Er warf die Würfel. Wieder ein voller Lauf. Lächelnd bewegte er seinen Spielstein zurück auf die Mitte des Spielbretts zu, halb in Gedanken versunken und von dem Tag träumend, an dem er endlich seine Rache bekommen würde, wie es sich gehörte.
    Er bewegte den Spielstein über eine weitere Linie und erstarrte dann.
    Der Spielstein lag genau in der Mitte.
    »Ich habe gewonnen !«, rief er aus.
    Talmanes schaute auf, und die Pfeife in seinem Mund senkte sich. Er legte den Kopf schief und starrte das Brett an. »Soll man mich doch zu Asche verbrennen«, murmelte er. »Wir müssen falsch gezählt haben oder …«
    »Falsch gezählt?«
    »Ich meine …« Talmanes sah erstaunt aus. »Du kannst nicht gewinnen. Das Spiel kann nicht gewonnen werden. Es geht einfach nicht.«
    Das war natürlich Unsinn. Warum sollte er spielen, wenn er nicht gewinnen konnte? Mit einem Lächeln betrachtete er das Brett. Die Schlangen und Füchse waren nur einen Wurf davon entfernt, seinen Spielstein zu erwischen und ihn verlieren zu lassen. Aber dieses Mal war er den ganzen Weg zum Außenring und zurück gekommen. Er hatte gewonnen .
    Was gut war. Langsam hatte er schon geglaubt, es nie zu schaffen!
    Er stand auf und streckte die Beine. Talmanes erhob sich von seinem Stuhl, ging neben dem Spielbrett in die Hocke und kratzte sich am Kopf. Aus seiner Pfeife stieg eine Rauchfahne in die Höhe.
    »Ich hoffe, Mat ist bald wieder da«, sagte Olver.
    »Bestimmt«, erwiderte Talmanes. »Seine Aufgabe für Ihre Majestät müsste bald erledigt sein.« Das war die Lüge, die sie ihm erzählt hatten – dass Mat, Thom und Noal einen Geheimauftrag für die Königin zu erledigen hatten. Nun, noch ein Grund, dass Mat ihm etwas schuldete. Ehrlich, manchmal konnte Mat so steif sein; als könnte er sich nicht um sich selbst kümmern.
    Olver schüttelte den Kopf und schlenderte zur anderen Seite des Zelts, wo ein Stapel von Mats Papieren auf seine Rückkehr wartete. Zwischen zwei Blättern spähte etwas Interessantes hervor. Etwas Rotes, wie Blut. Er griff zu und

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