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Das Rad der Zeit 13. Das Original: Mitternachtstürme (German Edition)

Das Rad der Zeit 13. Das Original: Mitternachtstürme (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 13. Das Original: Mitternachtstürme (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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wurde abgestanden und falsch.
    Die Anstrengung, sich so sehr zu konzentrieren, ließ Perrin schwitzen. In ihm brach etwas auseinander. Er klammerte sich zu sehr am Wolfstraum fest; der Versuch, diesen Ort in jeder Einzelheit zu kontrollieren, war wie der Versuch, einen Wolf in einem Kasten zu halten.
    Mit einem Aufschrei fiel er auf die Knie. Der nebelhafte Nicht-Springer verschwand in einer Aufwallung, und die Wolken krachten wieder zusammen. Blitze zuckten, auf dem Gras breiteten sich schwarze Flecken aus. Die falschen Gerüche kehrten zurück.
    Perrin kniete schweißüberströmt da, eine Hand auf dem stacheligen braunen und schwarzen Gras. Zu steif.
    Er dachte an Faile, die auf dem Feld von Merrilor in ihrem Zelt lag. Sie war sein Zuhause. Es gab viel zu tun. Rand war wie versprochen erschienen. Morgen würde er Egwene gegenübertreten müssen. Die Gedanken an die reale Welt gaben ihm einen Anker und verhinderten, dass er sich zu sehr an den Wolfstraum festklammerte.
    Er stand auf. Mit diesem Ort konnte er viele Dinge machen, aber es gab Grenzen. Es gab immer Grenzen.
    Suche Grenzenlos. Er wird es erklären.
    Springers letzte Botschaft an ihn. Was bedeutete sie? Springer hatte behauptet, dass er die Antwort gefunden hatte. Und trotzdem würde Grenzenlos diese Antwort erklären? Die Botschaft war überlagert gewesen von Schmerz, Verlust und der Zufriedenheit, dass Perrin den Wolf in sich akzeptiert hatte. Ein letztes Bild eines Wolfs, der mit leuchtendem Fell und entschlossenem Geruch stolz in die Dunkelheit sprang.
    Perrin versetzte sich zur Jehannah-Straße. Grenzenlos war oft hier, zusammen mit den Resten des Rudels. Perrin tastete umher und fand ihn: ein jugendliches Männchen, von schmalem Wuchs mit braunem Fell. Grenzenlos neckte ihn, schickte das Bild von Perrin als Bullen, der einen Hirschbock niedertrampelte. Die anderen hatten dieses Bild schon lange verworfen, aber Grenzenlos erinnerte sich weiterhin daran.
    Grenzenlos, sandte Perrin die Botschaft. Springer sagte mir, dass ich dich brauche.
    Der Wolf verschwand.
    Perrin zuckte zusammen, dann sprang er an die Stelle, wo sich der Wolf aufgehalten hatte – eine Felsklippe mehrere Meilen von der Straße entfernt. Er fing den Hauch des Ziels des Wolfs auf und begab sich dorthin. Ein offenes Feld mit angrenzender Scheune, die verfallen aussah.
    Grenzenlos? Der Wolf hockte in der Nähe in einem Gebüsch.
    Nein. Nein. Grenzenlos übermittelte Furcht und Gefahr.
    Was habe ich getan?
    Der Wolf schoss so schnell davon, dass er nur als Schemen zu sehen war. Perrin knurrte, ließ sich auf alle viere herunter und verwandelte sich in einen Wolf. Junger Bulle nahm die Verfolgung auf, und der Wind brauste in seinen Ohren. Er zwang ihn, sich vor ihm zu teilen, und wurde so noch schneller.
    Grenzenlos versuchte zu verschwinden, aber Junger Bulle folgte ihm und erschien mitten auf dem Ozean. Er landete auf den Wellen, aber das Wasser unter seinen Pfoten war fest, und er hetzte Grenzenlos hinterher, ohne ins Stolpern zu kommen.
    Grenzenlos’ Botschaften waren ein Gemisch aufzuckender Bilder. Wälder. Städte. Felder. Ein Bild von Perrin, der vor einem Käfig stand und auf ihn herabschaute.
    Perrin erstarrte und wurde wieder zum Menschen. Er blieb auf den schäumenden Wellen stehen und stieg langsam in die Luft. Was? Die Botschaft hatte einen jüngeren Perrin gezeigt. Und Moiraine war bei ihm gewesen. Wie konnte Grenzenlos denn nur …
    Und plötzlich erkannte Perrin die Wahrheit. Grenzenlos war im Wolfstraum stets in Ghealdan zu finden.
    Noam, rief er dem fernen Wolf hinterher.
    Da kam ein überraschtes Zusammenzucken, dann verschwand das Bewusstsein. Perrin versetzte sich zu dem Ort, an dem Grenzenlos gewesen war, und dort roch er ein kleines Dorf. Eine Scheune. Einen Käfig.
    Perrin erschien dort. Grenzenlos lag zwischen zwei Häusern und schaute zu Perrin hoch. Er unterschied sich nicht von anderen Wölfen, obwohl Perrin nun die Wahrheit zu kennen glaubte. Das war kein Wolf. Er war ein Mann.
    »Grenzenlos«, sagte Perrin und ließ sich auf ein Knie herab, um dem Wolf in die Augen zu sehen. »Noam. Erinnerst du dich an mich?«
    Natürlich. Du bist Junger Bulle.
    »Ich meine, erinnerst du dich an davor, als wir uns in der wachen Welt begegneten? Du hast mir ein Bild davon geschickt.«
    Noam öffnete die Schnauze, und ein Knochen erschien zwischen seinen Kiefern. Ein großer Oberschenkelknochen, an dem noch ein paar Fleischfetzen hafteten. Er blieb liegen und kaute darauf

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