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Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition)

Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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Schatten.
    Nein!, dachte er. Nein, nicht jetzt!
    Ein Wegetor. Er brauchte ein Wegetor! Androl sog die Eine Macht ein und erschuf das Gewebe zum Reisen. Und wie zuvor traf er gegen eine Art Barriere – sie war wie ein Wall und hinderte ihn daran, ein Wegetor zu öffnen. Frustriert versuchte er, eines in die unmittelbare Umgebung zu öffnen. Vielleicht spielte ja die Entfernung eine Rolle. Konnte er ein Tor in Canlers Lager auf dem Gelände über ihnen öffnen?
    Gegen die Wand gelehnt kämpfte er mit jeder Faser seines Seins. Er strengte sich an, näherte sich Zoll für Zoll, schaffte es fast … Er hatte das Gefühl, dass sich etwas tat.
    »Bitte«, flüsterte er. »Bitte, geh auf. Wir müssen hier weg …«
    Evin fiel Taims Geweben zum Opfer.
    »Was sollte das?«, brüllte Taim.
    »Keine Ahnung«, sagte Mishraile. »Evin griff uns an! Er hat sich mit dem Pagen unterhalten und …«
    Beide starrten in Androls Richtung. Er gab es auf, ein Tor zu machen, stattdessen schleuderte er Taim auf dem Podest verzweifelt ein Gewebe Feuer entgegen.
    Taim lächelte bloß. Als Androls Flammenzunge ihn erreichte, löste sie sich einfach in einem Gewebe aus kalter Luft und Wasser auf.
    »Du bist wirklich hartnäckig«, meinte Taim und schleuderte ihn mit einem Gewebe Luft gegen die Wand.
    Androl keuchte schmerzerfüllt auf. Emarin stolperte benommen auf die Füße, aber ein zweites Gewebe Luft stieß ihn wieder zu Boden. Etwas stemmte Androl in die Höhe und zog ihn quer durch den Raum.
    Die hässliche Frau in Schwarz verließ den Kreis aus Aes Sedai und begab sich an Taims Seite. »Interessant, M’Hael«, sagte sie. »Ihr habt nicht einmal annähernd die Kontrolle über diesen Ort, wie Ihr behauptet habt.«
    »Ich habe minderwertige Werkzeuge«, erwiderte Taim. »Man hätte mir früher mehr Frauen geben sollen!«
    »Ihr habt Eure Asha’man bis zur Erschöpfung angetrieben«, erwiderte die Frau. »Ihr habt ihre Kraft verschwendet. Ich übernehme jetzt hier den Befehl.«
    Taim stand abseits von Logains zusammengesunkener Gestalt und den Frauen und den Blassen auf dem Podest. Offensichtlich betrachtete er diese Frau, die vermutlich zu den Verlorenen gehörte, als die größte Bedrohung in diesem Raum.
    »Und Ihr glaubt, das geht einfach so?«, fragte er.
    »Wenn der Nae’blis erfährt, wie Ihr hier versagt habt …«
    »Der Nae’blis? Moridin ist mir völlig egal. Ich habe dem Großen Herrn bereits ein Geschenk gemacht und stehe in seiner Gunst. Ich halte die Schlüssel in meiner Hand, Hessalam.«
    »Ihr meint … Ihr habt das tatsächlich getan? Sie gestohlen?«
    Taim lächelte. Er wandte sich wieder Androl zu, der in der Luft schwebte und sich erfolglos wehrte. Abgeschirmt hatte man ihn nicht. Also schleuderte er ein weiteres Gewebe, das sein Gegner verächtlich blockierte.
    Offensichtlich war er nicht einmal die Mühe wert, abgeschirmt zu werden. Taim ließ ihn los. Hart schlug er auf dem Boden auf und stöhnte.
    »Wie lange bist du hier ausgebildet worden, Androl?«, fragte Taim. »Du beschämst mich. Mehr bringst du nicht zustande, um jemanden zu töten?«
    Mühsam kam Androl auf die Knie. Hinter ihm lag die von Spaltwurzel benebelte Pevara und übermittelte ihm Schmerzen und Sorge. Vor ihm hockte Logain von seinen Feinden umzingelt zusammengesunken und gefesselt auf seinem Thron. Der Mann hielt die Augen geschlossen; er war kaum noch bei Bewusstsein.
    »Wir sind hier fertig«, sagte Taim. »Mishraile, tötet die Gefangenen. Wir schnappen uns die oben in der Burg und schaffen sie zum Shayol Ghul. Der Große Herr hat mir dort bessere Möglichkeiten für meine Arbeit versprochen.«
    Taims Komplizen näherten sich. Androl lag auf den Knien und schaute auf. Überall um ihn herum breitete sich Dunkelheit aus, und in den Schatten bewegten sich Umrisse. Die Dunkelheit … sie jagte ihm höllische Angst ein. Er musste Saidin loslassen, er musste es tun. Aber er konnte einfach nicht.
    Er musste weben.
    Taim warf ihm einen Blick zu, dann lächelte er und webte Baalsfeuer.
    Überall sind Schatten!
    Androl klammerte sich an die Macht.
    Die Toten, sie kommen und holen mich!
    Instinkt leitete ihn, er erschuf das beste Gewebe, das er kannte. Ein Wegetor. Er traf diesen Wall, diesen verfluchten Wall.
    So müde. Die Schatten … die Schatten holen mich.
    Ein weiß glühender Lichtstrahl löste sich von Taims Fingern und schoss direkt auf ihn zu. Er schrie auf, strengte sich noch mehr an, stieß unwillkürlich die Hände nach vorn und

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