Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition)
Länge, und etwas klickte darin. Dann drehte sie den dicken Kopf herum. Draußen schrumpfte die violette Kuppel und löste sich auf.
Sie gab ihn zurück. »Dreht den Kopf wieder herum, um das Feld zu erschaffen, dann fahrt Ihr mit dem Finger in die entgegengesetzte Richtung als ich eben, um ihn zu verriegeln – je länger man dreht, umso größer wird das Feld. Seid vorsichtig. Wo auch immer Ihr ihn platziert, hat das Auswirkungen auf die wache Welt wie auch auf diese, und es wird auch Eure Verbündeten daran hindern, hinein- oder hinauszukommen. Mit einem besonderen Schlüssel könnt Ihr ihn passieren, aber ich weiß nicht, wo der für diesen Traumnagel ist.«
»Ich danke Euch«, sagte Perrin widerstrebend. Einer der schlafenden Männer zu seinen Füßen grunzte und drehte sich auf die Seite. »Gibt es … gibt es wirklich keinen Widerstand gegen die Verwandlung? Können sie denn gar nichts tun?«
»Man kann für kurze Zeit Widerstand leisten«, sagte sie. »Aber nur kurz. Am Ende fällt selbst der Stärkste. Falls man ein Mann ist, der Frauen gegenübersteht, haben sie einen im Handumdrehen bezwungen.«
»So etwas sollte nicht möglich sein«, sagte Perrin. »Niemand sollte einen Menschen zwingen können, sich dem Schatten zuzuwenden. Auch wenn man uns alles andere nimmt, diese Entscheidung sollten wir selbst treffen können.«
»Oh, sie haben ja die Wahl«, meinte Lanfear und stieß einen von ihnen mit dem Zeh an. »Sie hätten sich ja dämpfen lassen können. Das hätte ihnen diese Schwäche genommen, und man hätte sie niemals Umdrehen können.«
»Keine große Wahl.«
»So ist das Gewebe des Musters, Perrin Aybara. Nicht alle Möglichkeiten sind gut. Manchmal muss man eben das Beste aus einer schlimmen Situation machen und den Sturm abreiten.«
Er sah sie scharf an. »Wollt Ihr damit andeuten, dass Ihr genau das tut? Ihr habt Euch dem Schatten angeschlossen, weil es die ›beste‹ Wahl war? Das glaube ich nicht, Frau. Ihr habt ihm Euch um der Macht willen angeschlossen. Das weiß doch jeder.«
»Glaubt, was Ihr wollt, Welpe.« Ihr Blick verhärtete sich. »Ich habe für meine Entscheidungen leiden müssen. Für das, was ich in meinem Leben tat, musste ich Schmerzen, Qualen und unerträgliche Trauer erdulden. Was ich erlitten habe, geht weit über Eure Vorstellungskraft hinaus.«
»Und von allen Verlorenen habt Ihr Eure Stellung als Erste gewählt und sie akzeptiert.«
Sie schnaubte. »Glaubt Ihr wirklich dreitausend Jahre alte Geschichten?«
»Immer noch besser, als den Worten von jemandem wie Euch zu vertrauen.«
»Wie Ihr wollt«, sagte sie und blickte wieder auf die Schlafenden. »Falls Euch das hilft zu verstehen, Welpe, solltet Ihr wissen, dass viele der Meinung sind, Leute wie die hier würden beim Umdrehen getötet. Und dann würde etwas anderes in den Körper kriechen. Zumindest glauben das einige.« Sie verschwand.
Perrin seufzte, dann steckte er den Traumnagel ein und versetzte sich zurück auf das Dach. Bei seinem Eintreffen fuhr Gaul herum und spannte den Bogen. »Bist du das, Perrin Aybara?«
»Ja.«
»Ich frage mich, ob ich einen Beweis verlangen sollte«, sagte Gaul und hielt den Pfeil weiter eingespannt. »Ich habe den Eindruck, dass an diesem Ort jeder mühelos sein Aussehen verändern kann.«
Perrin lächelte. »Das Erscheinungsbild ist nicht alles. Ich weiß, dass du zwei Gai’shain hast, die eine willst du, die andere nicht. Keine von ihnen scheint sich damit zufriedenzugeben, sich wie eine richtige Gai’shain zu benehmen. Falls wir das hier überleben, heiratet dich eine von ihnen vielleicht.«
»Vielleicht«, gab Gaul ihm recht und senkte den Bogen. »So wie es aussieht, werde ich wohl beide oder keine von ihnen nehmen müssen. Vielleicht ist das die Strafe dafür, dass man sie gezwungen hat, die Speere wegzulegen, obwohl das nicht meine Entscheidung war, sondern ihre.« Er schüttelte den Kopf. »Die Kuppel ist verschwunden.«
Perrin zog den Traumnagel hervor. »Das ist sie.«
»Was ist unsere nächste Aufgabe?«
»Warten.« Perrin setzte sich auf das Dach. »Sehen wir, ob das Entfernen der Kuppel die Aufmerksamkeit des Schlächters erringt.«
»Und wenn das nicht passiert?«
»Dann begeben wir uns an den nächsten Ort, wo er vermutlich zu finden ist«, meinte Perrin und rieb sich das Kinn. »Und das ist jeder Ort, an dem man Wölfe töten kann.«
»Wir haben Euch gehört!«, brüllte Canler Androl während des Kampfes zu. »Ich will verbrannt sein, wenn das
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