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Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition)

Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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war verboten. Über das in Rhuidean Erlebte zu sprechen war ebenfalls ein Frevel.
    Eine Zurechtweisung würde es nicht geben. Rhuidean hatte sie nicht umgebracht; so hatte sich das Rad eben gedreht. Bair starrte noch immer in die Ferne. Schweiß floss an Aviendhas Wangen und Brüsten herunter.
    Ich vermisse Bäder nicht, dachte sie. Sie war keine verweichlichte Feuchtländerin. Trotzdem war ein Schweißzelt auf dieser Seite der Berge eigentlich nicht erforderlich. Die Nächte waren nicht bitterlich kalt, also fühlte sich die Hitze im Zelt bloß erdrückend und nicht erfrischend an. Und wenn es genügend Wasser zum Baden gab …
    Nein. Entschlossen reckte sie das Kinn. »Darf ich sprechen?«
    »Sei nicht albern, Mädchen«, sagte Melaine. Der Bauch der Frau war weit vorgewölbt, die Geburt stand kurz zuvor. »Du bist jetzt eine von uns. Du musst nicht um Erlaubnis bitten.«
    Mädchen? Es würde noch dauern, bis sie sie wirklich als eine der Ihren betrachteten, aber sie gaben sich Mühe. Keiner befahl ihr, Tee zu machen oder Wasser auf die Steine zu gießen. Ohne Lehrling und Gai’shain in der Nähe wechselten sie sich mit diesen Aufgaben ab.
    »Ich mache mir weniger Sorgen darüber, dass sich diese Vision wiederholen könnte«, sagte Aviendha, »sondern vielmehr über das, was ich sah. Wird es geschehen? Können wir es aufhalten?«
    »Rhuidean zeigt zwei Arten von Visionen«, sagte Kymer. Sie war noch nicht so alt, vielleicht nicht ganz zehn Jahre älter als Aviendha, hatte dunkelrotes Haar und ein langes gebräuntes Gesicht. »Der erste Besuch zeigt das, was sein könnte, der zweite in den Säulen das, was sich zugetragen hat.«
    »Diese dritte Vision könnte das eine wie das andere sein«, sagte Amys. »Die Säulen haben die Vergangenheit stets getreu wiedergegeben; warum sollten sie die Zukunft nicht mit der gleichen Genauigkeit zeigen?«
    Aviendhas Herz setzte einen Schlag aus.
    »Aber warum sollten die Säulen eine Verzweiflung zeigen, die man nicht ändern kann?«, meinte Bair leise. »Nein. Ich weigere mich, das zu glauben. Rhuidean hat uns immer das gezeigt, was wir sehen mussten. Um uns zu helfen und nicht, um uns zu vernichten. Auch diese Vision muss einen Sinn haben. Soll sie uns zu einer größeren Ehre anspornen?«
    »Das spielt keine Rolle«, sagte Sorilea kurz angebunden.
    »Aber …«, begann Aviendha.
    »Das spielt keine Rolle«, wiederholte Sorilea. »Falls diese Vision nicht zu ändern ist, falls es unser Schicksal ist, diesen tiefen … Sturz … zu erleiden, von dem du erzählt hast, würde auch nur eine von uns aufhören, dagegen anzukämpfen, um ihn zu verhindern?«
    Wieder kehrte Stille ein. Aviendha schüttelte den Kopf.
    »Wir müssen damit umgehen, als könnte man es ändern«, sagte Sorilea. »Es ist besser, nicht über deine Frage zu grübeln, Aviendha. Wir müssen entscheiden, was wir tun sollen.«
    Aviendha ertappte sich bei einem Nicken. »Ich … ja, ja, du hast recht, Weise Frau.«
    »Aber was machen wir?«, fragte Kymer. »Was ändern wir? Im Augenblick muss die Letzte Schlacht gewonnen werden.«
    »Beinahe wünschte ich, dass die Vision nicht zu ändern ist«, sagte Amys, »denn zumindest beweist sie, dass wir diesen Kampf gewinnen.«
    »Sie beweist gar nichts«, erwiderte Sorilea. »Sichtblenders Sieg würde das Muster zerbrechen, darum kann keine Vision der Zukunft vertrauenswürdig sein. Selbst wenn es um Prophezeiungen weit in der Zukunft liegender Zeitalter geht, wenn Sichtblender diese Schlacht gewinnt, findet alles sein Ende.«
    »Diese Vision, die ich hatte, hat mit dem zu tun, was Rand gerade plant«, sagte Aviendha.
    Alle Blicke wandten sich ihr zu.
    »Morgen«, sagte sie. »Wie ihr mir gesagt habt, bereitet er sich auf eine wichtige Enthüllung vor.«
    »Der Car’a’carn hat eine … Schwäche … für dramatische Auftritte«, sagte Bair, aber ihre Worte klangen liebevoll. »Er ist wie ein Crockobur, der die ganze Nacht geschuftet hat, um ein Nest zu bauen, damit er allen am nächsten Morgen davon vorsingen kann.«
    Es hatte Aviendha überrascht, die Zusammenkunft bei Merrilor zu entdecken; sie hatte sie nur gefunden, weil sie ihren Bund mit Rand al’Thor dazu benutzt hatte, seinen Aufenthaltsort zu bestimmen. Als sie hier eingetroffen war und die versammelten Streitkräfte der Feuchtländer gesehen hatte, hatte sie sich gefragt, ob das wohl schon ein Teil dessen war, was sie gesehen hatte. War diese Zusammenkunft der Beginn der Ereignisse, die sich in ihrer

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