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Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition)

Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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aber die Männer würden zufriedener sein, wenn sie sich einreden konnten, ihre Bögen später holen zu können. Wie Tam ihnen beigebracht hatte, formierten sie sich mit Speeren, Äxten, Schwertern und sogar ein paar Sicheln bewaffnet zu Reihen. Mit allem, was ihnen zur Verfügung stand, mit Schilden für jene, die eine Axt oder ein Schwert hatten, und einer guten Lederrüstung für sie alle. Leider gab es keine Piken. Nachdem die schwere Infanterie ausgerüstet worden war, hatte es keine mehr gegeben.
    »Dicht zusammenbleiben«, sagte Tam zu ihnen. »Zwei Keile bilden. Wir stoßen in die Trollocs um die Weißmäntel vor.« Am besten, sie trafen die Tiermenschen, die den Weißmänteln in den Rücken fallen wollten, zerstreuten sie und halfen den Kindern des Lichts, sich freizukämpfen. Zumindest fiel ihm nichts Besseres ein.
    Die Männer nickten, obwohl sie vermutlich nur wenig von Taktik verstanden. Aber das spielte keine Rolle. Solange sie nur diszipliniert ihre Reihen aufrechterhielten, wie es ihnen Tam beigebracht hatte.
    Sie liefen los, und Tam wurde an ein anderes Schlachtfeld erinnert. Von schrecklichen Winden getriebener Schnee, der in sein Gesicht schnitt. In gewisser Weise hatte auf diesem Schlachtfeld alles angefangen. Jetzt endete es hier.
    Tam übernahm die Spitze des ersten Keils, dann befahl er Deoan – einen Mann aus Devenritt, der in der andoranischen Armee gedient hatte – an die Spitze des anderen. Tam führte seine Männer schnell nach vorn, damit sie – und er – nicht lange über das nachdenken konnten, was nun geschehen würde.
    Als sie sich den riesigen Ungeheuern mit ihren Schwertern, Stangenwaffen und Schlachtäxten näherten, griff Tam nach der Flamme und dem Nichts. Die Nervosität verschwand. Sämtliche Gefühle lösten sich auf. Er zog das Schwert, das Rand ihm gegeben hatte, das mit den auf der Scheide aufgemalten Drachen. Es war die schönste Waffe, die er je gesehen hatte. Die Falten im Metall flüsterten von uralter Herkunft. Eigentlich war diese Waffe viel zu gut für ihn. Aber so hatte er über jedes Schwert gedacht, das er je benutzt hatte.
    »Vergesst nicht, haltet die Formation!«, brüllte Tam seinen Männern zu. »Lasst euch nicht von ihnen auseinandertreiben. Wenn jemand fällt, nimmt der nächste Mann seinen Platz ein, während die anderen den Verletzten in die Mitte des Keils ziehen.«
    Alle nickten, und dann fielen sie den Trollocs in den Rücken, wo sie die Kinder des Lichts am Fluss umzingelt hatten.
    Seine Formationen stürmten vorwärts. Die riesigen Trollocs drehten sich um, um zu kämpfen.
    Fortuona winkte den So’jhin fort, der ihre kaiserliche Kleidung ersetzen wollte. Sie stank nach dem Rauch des Feuers, und ihre Arme waren an mehreren Stellen verbrannt. Sie würde sich nicht von einer Damane Heilen lassen. Zwar betrachtete sie das Heilen als eine nützliche Entwicklung – und einige ihrer Untertanen änderten bereits ihre Ansichten darüber –, aber sie war sich nicht sicher, ob sich die Kaiserin dem ausliefern sollte. Davon abgesehen waren ihre Verletzungen nicht schwer.
    Die vor ihr knienden Totenwächter würden irgendeine Bestrafung brauchen. Das war nun schon das zweite Mal, dass sie einen Meuchelmörder in ihre Nähe gelassen hatten, und auch wenn sie ihnen das nicht zum Vorwurf machte, hätte ihnen der Verzicht auf jede Strafe zugleich ihre Ehre genommen. Es brach ihr das Herz, aber sie wusste, was sie zu tun hatte.
    Sie gab den Befehl selbst. Als ihre Stimme hätte Selucia das erledigen müssen – aber man kümmerte sich gerade um ihre Verletzungen. Und Karede verdiente diese kleine Ehre, seinen Hinrichtungsbefehl von Fortuona selbst zu hören.
    »Ihr werdet gehen und die feindlichen Marath’Damane direkt angreifen«, befahl sie Karede. »Jeder von euch, der Dienst hatte. Kämpft tapfer für das Kaiserreich und versucht, die Marath’Damane des Feindes zu töten.«
    Sie sah, wie sich Karede entspannte. Auf diese Weise konnten sie wenigstens weiterhin dienen; hätte man ihm die Wahl überlassen, hätte er sich vermutlich in sein Schwert gestürzt. Das hier war eine Gnade.
    Sie wandte sich von dem Mann ab, der sich in ihrer Jugend um sie gekümmert hatte, dem Mann, der allem getrotzt hatte, was von ihm erwartet worden war. Alles nur für sie. Sie würde später ihre eigene Buße für das finden, was sie tun musste. In diesem Augenblick würde sie ihm die Ehre gewähren, die ihr möglich war.
    »Darbinda«, sagte sie und wandte sich der Frau

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