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Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition)

Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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diese Schlacht keine Würfelpartie war. Dafür gab es hier viel zu viel Hinterlist. Wenn überhaupt, war sie eher wie ein Kartenspiel. Für gewöhnlich gewann er mit seinen Karten. Für gewöhnlich.
    Rechts von ihm marschierte eine Gruppe von Männern in dunklen seanchanischen Rüstungen in Richtung Schlachtfeld. »He, Karede!«, rief er.
    Der große Mann warf ihm einen finsteren Blick zu. Plötzlich wusste er genau, wie sich ein Klumpen Eisen anfühlte, wenn Perrin ihn musterte und den Hammer hob. Karede ging steif auf ihn zu, und obwohl er sich offensichtlich Mühe gab, seine Miene ausdruckslos zu halten, konnte Mat dennoch den Zorn fühlen, den er ausstrahlte.
    »Vielen Dank«, sagte Karede steif, »für Eure Hilfe, die Kaiserin, möge sie ewig leben, zu beschützen.«
    »Ihr seid der Ansicht, ich hätte sie an einem sicheren Ort lassen sollen«, sagte Mat. »Und nicht im Befehlshaus.«
    »Es steht mir nicht zu, einen vom Blut infrage zu stellen, Höchsterlauchter.«
    »Ihr stellt mich nicht infrage«, erwiderte Mat, »sondern denkt darüber nach, mich mit etwas Scharfem zu durchbohren. Das ist etwas ganz anderes.«
    Karede stieß langsam die angehaltene Luft aus. »Ihr müsst mich entschuldigen, Höchsterlauchter«, sagte er und wandte sich zum Gehen. »Ich muss meine Männer nehmen und sterben.«
    »Das glaube ich nicht«, sagte Mat. »Ihr kommt mit mir.«
    Karede fuhr auf dem Absatz zu ihm herum. »Die Kaiserin, möge sie ewig leben, befahl uns …«
    »… an die Front zu gehen.« Mat beschattete sein Auge und betrachtete das von Trollocs wimmelnde Flussbett. »Toll. Was glaubt Ihr eigentlich, wo ich verdammt noch mal hingehe?«
    »Ihr reitet in die Schlacht?«
    »Eigentlich wollte ich gemütlich hingehen.« Mat schüttelte den Kopf. »Ich muss ein Gefühl dafür bekommen, was Demandred da macht … Ich gehe ins Getümmel, Karede, und Euch und Eure Männer zwischen mich und die Trollocs zu schieben klingt wunderbar. Begleitet Ihr mich?«
    Karede antwortete nicht, aber er ließ Mat auch nicht stehen.
    »Seht mal, was habt Ihr denn für Möglichkeiten?«, fragte Mat. »Dort rüberzureiten und sinnlos zu sterben? Oder zu versuchen, mich für Eure Kaiserin am Leben zu erhalten? Ich bin mir fast sicher, dass sie mich mag. Na ja, vielleicht. Tuon ist wirklich schwer zu durchschauen.«
    »Ihr nennt sie nicht bei diesem Namen«, knurrte Karede.
    »Ich nenne sie verflucht noch einmal so, wie es mir gefällt.«
    »Nicht, wenn wir Euch begleiten sollen! Wenn ich mit Euch reite, Prinz der Raben, lasse ich nicht zu, dass meine Männer so etwas von Euch zu hören bekommen. Das wäre ein böses Omen.«
    »Nun, das wollen wir ja auf gar keinen Fall«, erwiderte Mat. »Also gut, Karede. Stürzen wir uns wieder in diesen Schlamassel und sehen, was wir tun können. In Fortuonas Namen.«
    Tam hob das Schwert, als wollte er sich zum Duell stellen, aber er fand keinen ehrenvollen Gegner. Bloß grunzende, heulende, wilde Trollocs. Die in dieser Schlacht bei den Ruinen von den bedrängten Weißmänteln abgelenkt worden waren.
    Die Kreaturen wandten sich gegen die Männer von den Zwei Flüssen und griffen an. An der Spitze seines Keils nahm Tam ›Schilfrohr im Wind‹ ein. Er weigerte sich, auch nur einen einzigen Schritt zurückzumachen. Er beugte sich in diese Richtung und in jene, behielt aber seine Position, als er die Linie des Feindes durchbrach und mit schnellen Bewegungen um sich hieb.
    Seine Männer drängten nach vorn und waren ein Dorn im Fuß des Dunklen Königs und eine Brombeerhecke in seiner Hand. In dem folgenden Chaos brüllten sie und fluchten, kämpften hart darum, die Trollocs auseinanderzutreiben.
    Aber schon bald waren sie vollauf damit beschäftigt, ihre Stellung zu halten. Die Ungeheuer strömten um die Kämpfer herum. Die Keilformation funktionierte gut, obwohl es normalerweise eine Offensivtaktik war. Trollocs eilten die Seiten des Keils entlang und wurden von Äxten, Schwertern und Speeren getroffen.
    Tam ließ die Jungs sich von ihrem Drill leiten. Er hätte es vorgezogen, im Zentrum des Keils zu stehen und genau wie Dannil jetzt Ermunterungen zu rufen – aber er gehörte zu den wenigen, die Kampferfahrung hatten, und die Keilformationen hingen davon ab, dass jemand an der Spitze stand, der alles zusammenhielt.
    Also hielt er alles zusammen. Völlig versunken in der Leere, ließ er die Trollocs herankommen. Er wechselte von ›Den Reif vom Ast schütteln‹ über ›Apfelblüten im Wind‹ zu

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