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Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition)

Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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verzweifelte Schlacht in den Zwei Flüssen. Dort hatten sie immerhin Zeit gehabt, die Toten zu bergen und ihre Verwundeten zu versorgen. Dort war es darum gegangen, die Stellung zu halten und gegen die Angriffswellen zu bestehen.
    Hier gab es weder Zeit zu warten noch um zu denken. Erith saß neben seinem Stumpf auf dem Boden, und er legte ihr die Hand auf die Schulter. Sie schloss die Augen und lehnte sich an ihn. Sie war wunderschön, mit perfekten Ohren und großartigen Augenbrauen. Loial sah nicht auf die Blutflecken auf ihrer Kleidung; er fürchtete, dass etwas davon ihres war. Er rieb ihre Schulter mit Fingern, die so müde waren, dass er sie kaum spürte.
    Auf dem Schlachtfeld hatte er sich ein paar Notizen machen können, für sich selbst und für andere, um festzuhalten, wie die Schlacht bis jetzt verlaufen war. Ja, ein letzter Angriff. Das würde ein gutes Ende für die Geschichte sein, wenn er sie schrieb.
    Er tat so, als würde er diese Geschichte noch schreiben. Eine so kleine Lüge schadete niemandem.
    Ein Reiter brach aus den Reihen der Soldaten hervor und galoppierte auf die rechte Flanke der Trollocs zu. Das würde Mat bestimmt nicht gefallen. Ein Mann, ganz allein, würde sterben. Loial war überrascht, dass er nach dem ganzen Tod, dessen Zeuge er geworden war, noch Trauer für das Leben eines einzelnen Mannes verspüren konnte.
    Er sieht vertraut aus, dachte er. Ja, es war das Pferd. Dieses Pferd hatte er schon zuvor gesehen, und zwar viele Male. Lan, dachte er wie betäubt. Das ist Lan, der da ganz allein reitet.
    Loial stand auf.
    Erith schaute zu ihm auf, als er die Axt schulterte.
    »Warte«, sagte er zu ihr. »Kämpfe an der Seite der anderen. Ich muss gehen.«
    »Gehen?«
    »Ich muss das bezeugen«, sagte Loial. Der Fall des letzten Königs der Malkieri. Das musste in seinem Buch stehen.
    »Bereitet euch auf den Sturmangriff vor!«, brüllte Arganda. »Männer, formiert euch! Die Bogenschützen nach vorn, dann die Kavallerie, die Fußsoldaten bereiten sich vor, ihr zu folgen!«
    Ein Sturmangriff, dachte Tam. Ja, das ist unsere einzige Hoffnung. Sie mussten ihren Druck auf den Gegner aufrechterhalten, aber ihre Reihe war so dünn. Er konnte erkennen, was Mat versucht hatte, aber es würde nicht funktionieren.
    Sie würden es trotzdem durchkämpfen müssen.
    »Nun, er ist tot«, sagte ein Söldner in Tams Nähe und deutete mit dem Kopf auf Lan Mandragoran, als er auf die Flanke der Trollocs zuritt. »Verfluchte Grenzländer.«
    »Tam …«, sagte Abell neben ihm.
    Über ihnen wurde der Himmel dunkler. War das in der Nacht überhaupt möglich? Diese schrecklichen brodelnden Wolken schienen immer niedriger zu hängen. Tam verlor beinahe Lans Gestalt auf dem mitternachtsschwarzen Hengst aus dem Auge, obwohl hier überall Feuer loderten. Ihr Licht erschien schwach.
    Er reitet zu Demandred, dachte Tam. Aber da steht eine Mauer aus Trollocs im Weg. Tam zog einen Pfeil, hinter dessen Spitze ein mit Harz getränkter Lappen gebunden war, und spannte ihn in die Sehne seines Bogens ein. »Männer von den Zwei Flüssen, macht euch zum Schießen bereit!«
    Der Söldner in der Nähe lachte. »Das sind mindestens hundert Schritte! Ihr spickt höchstens ihn mit Pfeilen, wenn überhaupt.«
    Tam musterte den Mann, dann hielt er seinen Pfeil an eine Fackel. Der Lumpen hinter der Spitze entflammte sofort. »Erste Reihe, auf mein Signal!«, brüllte Tam und ignorierte die anderen Befehle, die die Linie weitergereicht wurden. »Beleuchten wir Lord Mandragorans Weg!«
    Mit einer flüssigen Bewegung spannte Tam den Bogen, der brennende Stoff wärmte seine Finger, und er ließ die Sehne los.
    Lan galoppierte auf die Trollocs zu. Seine Lanze war genau wie ihre drei Ersatzlanzen schon vor Stunden zerbrochen. An seinem Hals baumelte das kalte Medaillon, das Berelain mit einer schlichten Notiz durch das Wegetor geschickt hatte.
    Ich weiß nicht, wie Galad darangekommen ist, aber ich glaube, er wollte, dass ich es Cauthon schicke.
    Lan dachte nicht darüber nach, was er da tat. Das Nichts erlaubte solche Dinge nicht. Manche Männer würden das als tollkühn, närrisch, ja selbstmörderisch bezeichnen. Aber nur selten wurde die Welt von Männern verändert, die nicht bereit waren, zumindest eines davon auszuprobieren. Er sandte, was auch immer er an Trost zustande brachte, durch den Bund zu der fernen Nynaeve, dann bereitete er sich auf den Kampf vor.
    Als er sich den Tiermenschen näherte, stellten die Bestien eine

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