Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition)

Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
Vom Netzwerk:
verbrennt meine Seele, es liegt keine Ehre darin, dazuhocken und lediglich den Aiel das Kämpfen zu überlassen. Warum sollen wir aufsatteln, um sie dann doch nur zu hetzen, wenn sie bereits geschlagen sind? Außerdem befindet sich mein Vater in der Stadt, und …« Unter Mats Blick erstarben seine Worte.
    Mat schüttelte den Kopf und fächelte sich mit dem Hut Luft zu. Diese Narren befanden sich nicht einmal dort, wo sie eigentlich sein sollten. Und es gab auch keine Möglichkeit, sie wenden und zurückmarschieren zu lassen. Selbst wenn Melanril dazu bereit wäre, und Mat war sich nach einem Blick zu ihm hin nicht sicher, ob das der Fall wäre, und das trotz des angeblichen Befehls des Lord Drachen, gab es keine Möglichkeit dazu. Wie er da im Sattel saß, war er für die Ausguckposten der Aiel deutlich zu erkennen. Sollte die Kolonne plötzlich wenden, würden sie sich entdeckt wissen und höchstwahrscheinlich sofort angreifen, während sich die Tairener und die Infanterie aus Cairhien noch hoffnungslos im Weg stünden. Das ergäbe ein reines Gemetzel, genauso, als rückten sie unwissend weiter vor. »Wo ist Weiramon?«
    »Der Lord Drache schickte ihn nach Tear zurück«, erwiderte Melanril bedächtig. »Um sich die illianischen Piraten vorzuknöpfen und die Banditen auf der Ebene von Maredo. Er zögerte natürlich, zu gehen, trotz der großen Verantwortung, die ihm auferlegt worden war, aber … Verzeiht, Lord Mat, aber wenn Euch der Lord Drache sandte, wieso wisst Ihr dann nicht …«
    Mat unterbrach ihn. »Ich bin kein Lord. Und wenn Ihr das infrage stellen wollt, was Rand die Leute wissen lässt und was nicht, dann fragt ihn selbst.« Das rückte den Burschen zurecht. Er würde den verdammten Lord Drachen überhaupt nichts mehr fragen. Weiramon war ein Narr, doch wenigstens alt genug, um einmal in einer Schlacht gekämpft zu haben. Außer Estean, der wirkte wie ein Sack voll Zwiebeln, den man auf ein Pferd geschnallt hat, war alles, was diese Bande hier jemals erlebt hatte, eine Wirtshausschlägerei oder auch zwei. Und vielleicht ein paar Duelle. Das würde ihnen nun wirklich viel nützen. »Jetzt hört mir mal alle zu. Wenn Ihr durch jene Lücke vorn zwischen den nächsten beiden Hügeln reitet, werden Aiel über Euch hereinbrechen wie eine Lawine.«
    Er hatte ihnen genauso erzählen können, dass sie auf einen Ball gehen müssten, wo alle Frauen bereits sehnsüchtig auf die kleinen Lords aus Tear warteten. Freudiges Grinsen breitete sich aus, und sie fingen an, ihre Pferde tänzeln zu lassen, klatschten sich gegenseitig auf die Schultern und gaben damit an, wie viele sie töten würden. Estean war die Ausnahme. Er seufzte nur und lockerte sein Schwert in der Scheide.
    »Starrt ja nicht dort hinauf!«, fauchte Mat. Diese Narren. Noch eine Minute, und sie würden zum Angriff blasen. »Blickt mich an. Mich!«
    Seine Freundschaft zu Rand brachte sie zur Ruhe. Melanril und die anderen in ihren schönen, unberührten Harnischen runzelten ungeduldig die Stirn und verstanden nicht, weshalb er sie nicht damit anfangen lassen wollte, die Aielwilden zu töten. Ware er nicht Rands Freund gewesen, hätten sie ihn und Pips möglicherweise glatt überrannt.
    Er konnte sie ja lospreschen lassen. Sie würden allein angreifen, die Pikeure und die Kavallerie Cairhiens zurücklassen, obwohl die sich vielleicht anschlossen, sobald ihnen klar wurde, was geschah. Und alle würden sterben. Das Klügste wäre, sie einfach weitermachen zu lassen und selbst in die entgegengesetzte Richtung zu reiten. Das Gefährliche war nur, dass diese Idioten die Aiel möglicherweise wissen ließen, dass sie sie entdeckt hatten. Dann konnten sich die Aiel für eine ganz ausgefallene Taktik entscheiden, fielen vielleicht seitlich aus, umgingen sie im Bogen und griffen die weit verstreuten Narren von der Flanke her an. Falls das geschah, hatte er keine Garantie, dass er selbst sich in Sicherheit bringen könne.
    »Was der Lord Drache von Euch will«, sagte er zu ihnen, »ist, dass Ihr weiter langsam vorwärtsreitet, genauso, als gebe es auf hundert Meilen Umkreis keinen Aiel. Sobald die Pikeure durch die Lücke marschiert sind, bilden sie ein Karree, ein hohles Viereck, und Ihr begebt Euch ganz schnell hinein.«
    »Hinein!«, protestierte Melanril empört. Ärgerliches Gemurmel war von den jungen Lords zu hören. Nur Estean blieb still und blickte nachdenklich drein. »Es liegt keine Ehre darin, sich hinter stinkenden …«
    »Ihr werdet verdammt

Weitere Kostenlose Bücher