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Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition)

Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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noch mal tun, was ich Euch sage!«, brüllte Mat und riss Pips herum, damit er neben Melanrils Pferd zu stehen kam. »Sonst wird Rand Euch umbringen, falls das die verfluchten Aiel nicht besorgen, und was er übrig lässt, werde ich höchstpersönlich zu Wurst verarbeiten!« Das dauerte alles zu lang. Die Aiel würden sich mittlerweile fragen, was sie so lange zu besprechen hatten. »Mit ein wenig Glück seid Ihr bereit, bevor die Aiel zuschlagen können. Falls Ihr Pferdebögen habt, benützt sie. Ansonsten haltet Euch zurück. Ihr werdet Euren verdammten Angriff schon bekommen, und Ihr wisst auch, wann, doch wenn Ihr Euch zu früh rührt …!« Er fühlte beinahe körperlich, wie die Zeit immer knapper wurde.
    Er stellte das Ende des Speerschafts wie eine Lanze auf seinen Steigbügel und ließ Pips die Kolonne entlanggaloppieren. Als er sich nach hinten umsah, konnte er erkennen, wie Melanril und die anderen sich unterhielten und ihm nachblickten. Wenigstens eilten sie nicht weiter ihrem Tod entgegen.
    Der Befehlshaber der Pikeure erwies sich als ein blasser, schlanker Mann aus Cairhien, einen halben Kopf kleiner als er, dessen grauer Wallach mehr als reif für sein Gnadenbrot schien. Daerids Augen blickten allerdings hart drein, seine Nase war schon mehrmals gebrochen worden, und drei weiße Narben überschnitten sich in seinem Gesicht. Eine davon konnte noch nicht alt sein. Er nahm den glockenförmigen Helm ab, während er mit Mat sprach. Die Vorderseite seines Schädels war kahlgeschoren. Er war bestimmt kein Lord. Vielleicht war er Soldat gewesen, lange bevor der Bürgerkrieg ausbrach. Ja, seine Männer wüssten, wie man einen Igel bildet. Er hatte wohl noch nie Aiel gegenübergestanden, aber zumindest hatte er gegen Briganten und die Kavallerie Andors gekämpft. Er deutete an, er habe auch gegen andere Soldaten aus Cairhien gefochten, wahrscheinlich im Dienst eines der Häuser, die sich um den Thron stritten. Daerid wirkte weder übereifrig noch zaudernd; es klang wie bei einem Mann, der eine Aufgabe ganz professionell anging.
    Die Kolonne marschierte wieder ab, als Mat Pips wenden ließ. Sie marschierten in gemäßigtem Schritttempo, und ein kurzer Blick nach hinten zeigte ihm, dass die tairenischen Reiter sich auch nicht schneller bewegten.
    Er trieb Pips etwas rascher an, aber nicht viel. Es schien ihm, als könne er die Blicke der Aiel auf seinem Rücken spüren, spüren, wie sie sich fragten, was er wohl gesagt habe und wohin und warum er nun weiterritt. Nur ein Kurier, der seine Nachricht überbracht hat und davonreitet. Nichts Beunruhigendes. Jedenfalls hoffte er, die Aiel dächten genau das, aber seine Schultern entspannten sich nicht, bis er sicher war, dass sie ihn nicht mehr sehen konnten.
    Die Truppe aus Cairhien wartete immer noch, wo er sie hatte stehen lassen. Auch ihre Flankendeckung befand sich noch draußen. Flaggen und Cons standen wie ein Dickicht dort, wo sich die Lords versammelt hatten. Mindestens jeder zehnte Mann aus Cairhien schien ein Lord zu sein. Die meisten trugen einfach gearbeitete Brustharnische, und wo etwas Vergoldung oder Silberzierrat zu sehen war, da war es eingedellt, als habe ein betrunkener Schmied den Harnisch bearbeitet. Neben einigen ihrer Reittiere hätte Daerids Pferd noch wie ein Streitross gewirkt. Konnten sie überhaupt vollbringen, was notwendig war? Doch die ihm zugewandten Gesichter waren hart und die Blicke noch härter.
    Jetzt konnte er sich ungehindert bewegen, vor den Aiel verborgen. Er könnte auch weiterreiten. Zumindest nachdem er diesen Burschen erklärt hatte, was von ihnen erwartet wurde. Er hatte die anderen vorwärts in die Falle der Aiel geschickt und konnte sie nun natürlich nicht so einfach im Stich lassen.
    Talmanes aus dem Hause Delovinde, dessen Con drei gelbe Sterne auf blauem Grund zeigte und der einen schwarzen Fuchs im Banner führte, war noch kleiner als Daerid und höchstens drei Jahre älter als Mat, doch er führte diese Truppe aus Cairhien an, obwohl ältere Männer zugegen waren und Mat sogar einige graue Schöpfe sah. In seinen Augen lag genauso wenig Ausdruck wie in denen Daerids, und irgendwie wirkte er wie eine zusammengerollte Peitsche. Sein Harnisch und Schwert wiesen keinerlei Zierrat auf. Sobald er Mat seinen Namen genannt hatte, lauschte er ruhig, als Mat seinen Plan beschrieb. Mat beugte sich etwas vor und ritzte mit der Schwertklinge an seinem Speer Linien in den Boden, um deutlicher zu machen, was er vorhatte.
    Die

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