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Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition)

Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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größer. Kälter, als er gewesen war. »Ich habe nachgedacht, Rand.« Mat wünschte, seine Stimme klänge nicht so heiser. Er hoffte, Rand werde diesmal auf seinen richtigen Namen reagieren. »Ich war lange von zu Hause weg.«
    »Wir beide«, sagte Rand leise. »Lange Zeit.« Plötzlich lachte er auf, nicht laut, doch beinahe wie der alte Rand. »Fängst du an, dich danach zu sehnen, dass du die Kühe deines Vaters melken kannst?«
    Mat kratzte sich am Ohr und grinste ein wenig. »Das nicht gerade.« Wenn er niemals mehr eine Scheune von innen sah, war ihm das nur zu recht. »Aber ich dachte daran, mitzufahren, wenn Kadere mit seinen Wagen aufbricht.«
    Rand schwieg. Als er wieder sprach, war der Anflug von Heiterkeit vorbei. »Den ganzen Weg nach Tar Valon?«
    Nun war die Reihe, zu zögern, wieder an Mat. Er würde mich doch nicht an Moiraine verraten? Oder doch? »Vielleicht«, sagte er, als sei es nebensächlich. »Ich weiß noch nicht. Dort würde Moiraine mich ja sowieso am liebsten hinbringen. Vielleicht finde ich auch eine Möglichkeit, zu den Zwei Flüssen zurückzukehren. Mal sehen, ob zu Hause alles in Ordnung ist.« Nachsehen, ob Perrin noch am Leben ist. Und meine Schwestern und Mutter und Pa.
    »Wir alle müssen tun, was sein muss, Mat. Nicht das, was wir gern wollen. Jedenfalls nicht oft. Was wir müssen.«
    Für Mat klang das wie eine Entschuldigung, als bitte ihn Rand um sein Verständnis. Nur, dass auch er selbst einige Male getan hatte, was er musste. Ich kann ihn nicht für Perrin verantwortlich machen, nicht ihn selbst. Und niemand hat mich verdammt noch mal gezwungen, Rand wie ein blutiges Schoßhündchen hinterherzulaufen. Aber auch das stimmte nicht. Er war gezwungen gewesen. Nur eben nicht von Rand. »Du wirst … mich nicht aufhalten, wenn ich weg will?«
    »Ich versuche gar nicht erst, dir zu sagen, ob du kommen oder gehen sollst, Mat«, sagte Rand müde. »Das Rad webt das Muster, und nicht ich. Und das Rad webt, wie es will.« Ausgerechnet er sprach schon wie eine verdammte Aes Sedai! Rand wandte sich schon halb zum Gehen, fügte aber dann noch hinzu: »Traue Kadere nicht, Mat. Auf gewisse Art ist er einer der gefährlichsten Männer, die du je kennengelernt hast. Vertraue ihm kein bisschen, oder jemand schneidet dir vielleicht die Kehle durch. Du und ich wären nicht die Einzigen, die das bedauern würden.« Damit war er weg, die Straße hinunter in die tiefer sinkende Dämmerung hinein. Die Töchter des Speers umgaben ihn wie ein Rudel Wölfe.
    Mat sah ihm nach. Dem Händler vertrauen? Ich würde Kadere nicht trauen, und wenn er gefesselt in einem Sack steckte. Also webte nicht Rand das Muster? Aber er kam dem doch ziemlich nahe! Bevor noch jemals einer von ihnen erfahren hatte, dass die Prophezeiungen ausgerechnet mit ihnen zu tun hatten, hatten sie erfahren, dass Rand ein Ta’veren war, einer jener seltenen Menschen, die nicht willkürlich in das Muster hineingewoben wurden, sondern stattdessen das Muster zwangen, sich um sie herum zu gestalten. Mat wusste wohl, was es hieß, ein Ta’veren zu sein, denn er war selbst einer, wenn auch nicht so stark wie Rand. Manchmal konnte Rand das Leben anderer Menschen beeinflussen, seinen Lauf ändern, nur, weil er sich im gleichen Ort aufhielt. Auch Perrin war ein Ta’veren , oder war es vielleicht gewesen. Moiraine hatte es für bedeutsam gehalten, dass sie gleich drei junge Männer aus dem gleichen Dorf aufgespürt hatte, deren Schicksal sie zu Ta’veren werden ließ. Sie hatte auf jeden Fall vor, sie alle in ihre Pläne einzubeziehen, was sie auch sein mochten.
    Es sollte ja angeblich eine ganz tolle Sache sein. Alle Ta’veren , von denen Mat jemals gehört hatte, waren Männer wie Artur Falkenflügel gewesen oder Frauen wie Mabriam en Shereed, von der die Legenden behaupteten, sie habe nach der Zerstörung der Welt den Pakt der Zehn Nationen begründet. Aber keine Legende berichtete, was geschah, wenn sich ein Ta’veren so nahe bei einem anderen und noch dazu so starken wie Rand befand. Man fühlte sich dann wie ein Blatt in einem Mahlstrom.
    Melindhra trat an seine Seite und reichte ihm den Speer und einen schweren, grob gewebten Sack, in dem es klapperte. »Ich habe deine Gewinne hineingetan, ja?« Sie war tatsächlich größer als er – eine gute Handbreit. Sie blickte Rand hinterher. »Ich hatte gehört, dass du ein Beinahe-Bruder von Rand al’Thor seist.«
    »Wenn man so will«, sagte er trocken.
    »Es spielt keine Rolle«, tat

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