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Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition)

Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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ließ ihn hochfahren. Ich habe es ihnen doch gesagt! Wenn sie nicht …! Die Frau, die nun die Tür aufdrückte und mit Armen voll von dicken Wolldecken in den Raum trat, war keine, die er hier erwartet hätte.
    Aviendha blieb gleich hinter der Tür stehen und betrachtete ihn mit kühlen, blaugrünen Augen. Sie war eine mehr als nur hübsche Frau, etwa gleich alt wie er, einst eine Tochter des Speers, doch dann hatte sie den Speer aufgegeben, um eine Weise Frau zu werden. Das war noch gar nicht lange her. Ihr dunkelrotes Haar reichte ihr noch nicht ganz bis auf die Schultern, und das gefaltete braune Tuch, das sie um den Kopf gebunden hatte, war eigentlich unnötig, denn die Haare konnten ihr noch nicht ins Gesicht fallen. Sie schien, was das Tuch betraf, ein wenig ungeschickt, und mit ihrem weiten grauen Rock ziemlich ungeduldig.
    Die Eifersucht versetzte ihm einen kleinen Stich, als er die silberne Halskette entdeckte, die sie heute trug; kunstvoll aneinandergereihte gehämmerte Scheiben, von denen jede anders verziert war. Wer hat ihr das gegeben? Sie hatte es bestimmt nicht selbst ausgewählt, denn sie schien Schmuck nicht zu mögen. Das einzige andere Schmuckstück, das sie trug, war ein breiter Elfenbein-Armreif, der mit kunstvoll geschnitzten Rosen verziert war. Den hatte er ihr geschenkt, und er war sich nicht sicher, ob sie ihm das bereits verziehen habe. Außerdem war es sowieso dumm von ihm, eifersüchtig zu sein.
    »Ich habe Euch schon zehn Tage lang nicht mehr gesehen«, sagte er. »Ich hatte damit gerechnet, dass Euch die Weisen Frauen an meinem Arm festbinden, sobald ihnen klar wurde, dass ich meine Träume gegen sie abgeschirmt hatte.« Asmodean hatte sich über diese erste Sache amüsiert, nach der er ihn gefragt hatte, und dann war er enttäuscht gewesen, weil Rand so lange gebraucht hatte, um das Abschirmen zu erlernen.
    »Ich muss in meiner Ausbildung vorankommen, Rand al’Thor.« Sie würde eine jener wenigen Weisen Frauen werden, die mit der Macht arbeiten konnten. Das war ein Teil der Gründe, weshalb sie ausgebildet wurde. »Ich bin keine von Euren Feuchtländerfrauen, die nur herumstehen, dass Ihr sie ansehen könnt, wann immer Ihr wünscht.« Obwohl sie ja Egwene und letzten Endes auch Elayne kannte, hatte sie eine eigenartig falsche Vorstellung von dem, was sie ›Feuchtländerfrauen‹ nannte, und außerdem von den Feuchtländern im Allgemeinen. »Es hat ihnen nicht gefallen, was Ihr getan habt.« Sie sprach von Amys, Bair und Melaine, den drei Weisen Frauen und Traumgängerinnen, die sie ausbildeten und versuchten, ihn zu überwachen. Aviendha schüttelte bedauernd den Kopf. »Vor allem waren sie nicht erfreut darüber, dass ich Euch davon erzählte, wie sie in Euren Träumen wandelten.«
    Er starrte sie an. »Habt Ihr ihnen das erzählt? Aber Ihr habt eigentlich gar nichts gesagt. Ich habe mir das selbst überlegt, und auch wenn Euch keine Andeutung entschlüpft wäre, wäre ich von allein draufgekommen. Aviendha, sie haben mir ja selbst gesagt, dass sie im Traum mit Menschen sprechen könnten. Von da aus war es doch nur einen Schritt weiter.«
    »Wollt Ihr, dass ich mich selbst noch weiter entehre?« Ihre Stimme klang wohl beherrscht, aber ihr Blick hätte beinahe das Brennmaterial im Kamin entzündet. »Ich werde mich nicht entehren, weder für Euch, noch für einen anderen Mann! Ich zeigte Euch den Weg, dem Ihr folgen musstet, und ich werde meine Schande nicht ableugnen. Ich hätte Euch erfrieren lassen sollen.« Und damit warf sie ihm die Decken an den Kopf.
    Er befreite sich von ihnen und legte sie neben die Steppdecke, während er überlegte, was er ihr sagen konnte. Das war wieder einmal Ji’e’toh . Die Frau hatte ein Gemüt wie ein Dornbusch. Angeblich hatte man ihr die Aufgabe anvertraut, ihn über die Sitten und Bräuche der Aiel aufzuklären, aber er kannte ihre wahre Aufgabe, nämlich für die Weisen Frauen zu spionieren. Welche Schande das Spionieren auch für die Aiel darstellen mochte, für die Weisen Frauen galt das offensichtlich nicht. Sie wussten, dass er Bescheid wusste, aber aus irgendeinem Grund kümmerte sie das nicht, und solange sie die Dinge so beließen, wie sie lagen, war es ihm auch recht. Zum einen war Aviendha keine gute Spionin. Sie versuchte fast nie ernsthaft, etwas herauszufinden, und ihr eigenes Temperament verhinderte immer wieder, dass sie ihn zu Wutausbrüchen provozierte, wie Moiraine das tat. Zum anderen war sie manchmal wirklich eine

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