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Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition)

Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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die Knöchel ihrer wohlgeformten Beine trug sie noch weitere. Und das war alles, weiter trug sie nichts. Er bemühte sich krampfhaft, nur ihr Gesicht anzusehen, aber auch so hatte er heiße Wangen.
    Aviendha sah aus wie eine Gewitterwolke, aus der im nächsten Augenblick Blitze hervorbrechen würden, Isendre dagegen wie eine Frau, die gerade erfahren hat, dass man sie bei lebendigem Leib kochen werde. Rand wünschte sich in den Krater des Verderbens am Shayol Ghul oder sonstwohin, nur nicht hierher. Trotzdem stand er auf, denn er besaß mehr Autorität, wenn er auf sie herabblickte, als umgekehrt. »Aviendha«, begann er, doch sie beachtete ihn gar nicht.
    »Hat Euch jemand mit dem Tablett geschickt?«, fragte sie kalt.
    Isendre öffnete den Mund, und auf ihrem Gesicht stand ganz klar die beabsichtigte Lüge zu lesen, doch dann schluckte sie und flüsterte: »Nein.«
    »Ihr seid vor so etwas gewarnt worden, Sorda .« Eine Sorda war eine Art von Ratte, sehr schlau, den Erzählungen der Aiel nach, und zu absolut nichts zu gebrauchen. Ihr Fleisch schmeckte so ranzig, dass selbst die Katzen sie kaum jemals fraßen, wenn sie sie erlegt hatten. »Adelin dachte, das letzte Mal hätte Euch gereicht.«
    Isendre zuckte zusammen und wankte, als falle sie gleich in Ohnmacht.
    Rand raffte sich auf. »Aviendha, ob sie nun geschickt wurde oder nicht, spielt keine Rolle. Ich habe ein wenig Durst, und wenn sie so freundlich war, mir Wein zu bringen, dann sollte man ihr auch danken.« Aviendha blickte die beiden Becher kühl an und zog die Augenbrauen hoch. Er atmete tief durch. »Sie sollte nicht bestraft werden, nur weil sie mir etwas zu trinken bringt.« Er vermied es betont, das Tablett anzusehen. »Die Hälfte der Töchter unter diesem Dach dürften gefragt haben, ob ich …«
    »Sie wurde von den Töchtern gefangengesetzt, weil sie Töchter bestohlen hatte, Rand al’Thor.« Aviendhas Stimme klang noch kälter als vorher der anderen Frau gegenüber. »Ihr habt Euch bereits viel zu viel in die Angelegenheiten der Far Dareis Mai eingemischt, mehr, als Euch gestattet sei. Nicht einmal der Car’a’carn kann sich der Gerechtigkeit in den Weg stellen. Das hier geht Euch nichts an.«
    Er verzog das Gesicht und beließ es dabei. Was die Töchter auch mit ihr machen würden, Isendre hatte es jedenfalls verdient. Nicht nur für das eben. Sie war mit Hadnan Kadere in die Wüste gekommen, aber Kadere hatte sich nicht gerade vor Kummer umgebracht, als die Töchter des Speers sie gefangennahmen, weil sie den Schmuck gestohlen hatte, den sie ihr jetzt als einzige Bekleidung ließen. Rand hatte alle Hände voll zu tun gehabt, dass sie sie nicht wie eine Ziege gefesselt nach Shara geschickt hatten, oder sie nackt zur Drachenmauer laufen ließen, nur mit einem Wassersack ausgerüstet. Als er sie um Gnade bitten hörte, sobald ihr klar wurde, was die Töchter mit ihr vorhatten, konnte er nicht einfach abseits bleiben und schweigen. Einmal hatte er eine Frau getötet, die allerdings ihn töten wollte, doch diese Erinnerung verursachte ihm immer noch Qualen. Er glaubte nicht, dass er jemals wieder zu so etwas fähig sein werde, selbst wenn sein Leben auf dem Spiel stand. Das war wohl sehr töricht, da ihm immerhin weibliche Verlorene ans Leben wollten oder noch Schlimmeres, aber so war es eben. Und wenn er schon keine Frau töten konnte, wie konnte er dann danebenstehen und eine Frau umkommen lassen? Obwohl sie es vielleicht verdiente?
    Das war natürlich der springende Punkt. In jedem Land westlich der Drachenmauer müsste Isendre bei allem, was er von ihr wusste, entweder den Galgen oder die Enthauptung erwarten. Sie und auch Kadere und möglicherweise die meisten Bediensteten des Händlers, wenn nicht alle. Sie waren Schattenfreunde. Und er konnte sie nicht bloßstellen. Es war ihnen auch gar nicht klar, dass er Bescheid wusste.
    Falls einer von ihnen als Schattenfreund entlarvt wurde … Isendre erduldete alles, so gut sie konnte. Es war immer noch besser, als Dienerin und nackt zu arbeiten, als an Händen und Füßen gefesselt in der Sonnenglut zu verderben. Doch wenn Moiraine sie einmal in die Finger bekam, würde niemand mehr schweigen. Die Aes Sedai kannten ebenso wenig Gnade mit Schattenfreunden wie alle anderen. Sie würde ihre Zungen schon lösen. Und auch Asmodean war mit dem Händlerzug in die Wüste gekommen. Soweit Kadere und die anderen informiert waren, war er nur ein weiterer Schattenfreund, aber immerhin einer, der etwas zu

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