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Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition)

Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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bewegte sich auf schlüpfrigem Boden. »Wenn du das den Weisen Frauen erklärst, werden sie dich doch sicherlich nicht gegen deine Ehre handeln lassen.«
    »Es gibt da nichts zu erklären«, stellte die andere Frau kategorisch fest.
    »Ich weiß ja, dass ich Ji’e’toh nicht verstehe …«, begann Egwene, doch Aviendha lachte nur.
    »Du sagst, du verstündest es nicht, Aes Sedai, und doch richtest du dich in deinem Leben danach.« Egwene bereute, die Lüge selbst ihr gegenüber aufrechterhalten zu haben. Es war ihr danach schwergefallen, Aviendha dazu zu bringen, sie einfach als Egwene anzureden, und manchmal beging sie einen Rückfall. Aber sie musste allen gegenüber dabei bleiben, damit es glaubhaft wirkte. »Du bist eine Aes Sedai und stark genug in der Beherrschung der Macht, dass du Amys und Melaine gemeinsam überwältigen könntest«, fuhr Aviendha fort, »aber du hast versprochen, zu gehorchen. Also kratzt du die Töpfe aus, wenn sie sagen, du solltest Töpfe auskratzen, und du rennst, wenn sie dir befehlen, zu rennen. Du kennst Ji’e’toh vielleicht nicht, aber du hältst dich daran.«
    Natürlich war es keineswegs dasselbe. Sie biss die Zähne aufeinander und machte, was man von ihr wollte, weil es die einzige Möglichkeit für sie darstellte, das Traumwandeln zu erlernen, und sie wollte es lernen, sie wollte alles darüber lernen, mehr als über alles andere, was sie sich auf der Welt vorstellen konnte. Überhaupt nur daran zu denken, sie könne nach den Regeln dieses törichten Ji’e’toh leben, war einfach dumm. Sie tat, was sein musste, und nur wenn es sein musste, und weil sie halt dazu gezwungen war.
    Sie näherten sich wieder dem Ausgangspunkt ihrer Laufstrecke. Als sie über den gleichen Fleck lief, an dem sie begonnen hatten, sagte Egwene: »Das wäre die erste Runde«, und rannte weiter durch die Dunkelheit, obwohl niemand außer Aviendha sie beobachten konnte und niemand außer Aviendha hätte petzen können, wenn sie jetzt zu ihrem Zelt zurückgegangen wäre. Aviendha hätte bestimmt nichts gesagt, aber Egwene kam überhaupt nicht auf den Gedanken, vor dem Ende der fünfzigsten Runde aufzuhören.

KAPITEL 6

    Tore
    R and erwachte in völliger Finsternis, lag unter seinen Decken und grübelte darüber nach, was ihn wohl geweckt habe. Irgendetwas musste da gewesen sein. Nicht der Traum; da hatte er Aviendha das Schwimmen beigebracht in einem Teich im Wasserwald zu Hause im Gebiet der Zwei Flüsse. Etwas anderes. Da kam es wieder – wie ein schwacher Hauch einer fauligen Ausdünstung, der unter der Tür hindurchgedrungen war. Nicht einmal ein wirklicher Geruch, sondern eher wie ein Gefühl der Andersartigkeit. Ja, so hatte er es empfunden. Ranzig, wie etwas Totes, das schon eine Woche lang im stillen Wasser eines Tümpels ruhte. Es verflog wieder, doch diesmal nicht vollständig.
    So schlug er die Decken zur Seite, stand auf und hüllte sich in Saidin . Innerhalb des Nichts und von der Macht erfüllt spürte er wohl noch, wie sein Körper zitterte, doch die Kälte schien sich an einem anderen Ort zu befinden und nicht dort, wo er sich aufhielt. Vorsichtig öffnete er die Tür und trat hinaus. Mondschein drang durch die Fensterbögen zu beiden Enden des Korridors. Nach der Pechschwärze in seinem Zimmer kam ihm das beinahe wie Tageslicht vor. Nicht rührte sich, doch er spürte … etwas … das sich näherte. Etwas Böses. Beinahe wie die Verderbnis von Saidin , die ihn mit der Macht durchströmte.
    Er steckte eine Hand in die Tasche seines Mantels und erfasste die kleine geschnitzte Figur eines rundlichen kleinen Mannes, der ein Schwert über seinen Knien trug. Ein Angreal ; damit konnte er mehr Macht an sich binden und benützen, als selbst er sonst ohne Hilfe schaffte. Sehr wahrscheinlich würde er ihn gar nicht benötigen. Wer auch immer für diesen Angriff auf ihn verantwortlich war, wusste nicht, mit wem er oder sie es jetzt zu tun hatte. Sie hätten ihn niemals aufwachen lassen dürfen.
    Einen Augenblick lang zögerte er. Er konnte durchaus den Kampf mit dem, was gegen ihn ausgesandt worden war, von sich aus aufnehmen, aber er hatte das Gefühl, es befinde sich noch ein Stück unter ihm; dort, wo dem Schweigen nach zu schließen die Töchter noch friedlich schliefen. Wenn sie Glück hatten, würden sie nicht behelligt, es sei denn, er eilte hinunter, um mitten unter ihnen zu kämpfen. Das würde sie auf jeden Fall aufwecken, und sie würden auch nicht gerade danebenstehen und

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