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Das Rad der Zeit 6. Das Original: Herr des Chaos (German Edition)

Das Rad der Zeit 6. Das Original: Herr des Chaos (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 6. Das Original: Herr des Chaos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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gewaschenes Hemd, das sich Elayne gerade über den Kopf zog, dämpfte ihre Worte. »Ich mache mir die ganze Zeit seinetwegen Sorgen.« Ihr Gesicht kam oben aus dem Hemd heraus, und trotz des verärgerten Tonfalls wirkte es viel eher besorgt als zornig. Sie nahm ein weißes Kleid mit Farbsaum von einem der Haken. »Ich mache mir neuerdings sogar in meinen Träumen Sorgen um ihn! Glaubst du, dass er die ganze Zeit über an mich denkt? Ich glaube es nicht.«
    Nynaeve nickte, obwohl ein Teil ihres Verstands monierte, es sei nicht dasselbe. Man hatte Rand gesagt, Elayne befinde sich in Sicherheit bei Aes Sedai, wenn auch nicht wo. Wie konnte sich Rand aber jemals wirklich in Sicherheit befinden? Sie beugte sich über das Waschbecken und Lans Ring rutschte ihr aus dem Hemd und baumelte an der Lederkordel über dem Wasser. Nein, Elayne hatte doch recht. Was Lan auch gerade tun mochte, wo er sich auch befand: sie bezweifelte, dass er auch nur halb so oft an sie dachte, wie sie an ihn. Licht, hilf, dass er am Leben bleibt, und wenn er überhaupt nicht mehr an mich denkt! Diese Möglichkeit erzürnte sie dermaßen, dass sie wohl ihren Zopf mitsamt der Haarwurzeln herausgerissen hätte, hätte sie nicht einen seifigen Waschlappen in den nassen Händen gehalten. »Du kannst dich nicht bloß die ganze Zeit mit einem Mann beschäftigen«, sagte sie tadelnd, »selbst wenn du zu den Grünen gehen willst. Was haben sie letzte Nacht alles herausgefunden?«
    Es war eine lange Geschichte, aber eigentlich recht dünn, und nach einer Weile setzte sich Nynaeve auf Elaynes Bett, hörte weiter zu und stellte Fragen. Nicht, dass die Antworten sehr aufschlussreich gewesen wären. Es war einfach nicht das Gleiche, als die Dokumente selbst ansehen zu können. Alles schön und gut, wenn sie erfuhr, dass Elaida nunmehr von Rands Amnestie erfahren hatte, aber was würde sie deshalb unternehmen? Der Beweis, dass die Burg in Kontakt mit einigen Herrschern getreten war, mochte sich als gute Nachricht herausstellen, denn das würde die Aes Sedai in Salidar endlich zu größerer Eile und Entschlussfreudigkeit antreiben. Irgendetwas musste sie aufwecken. Dass Elaida eine Delegation zu Rand schickte, war sicher Grund zur Sorge, doch konnte er ein solcher Narr sein, auf jemanden zu hören, die von Elaida gesandt wurde? Doch wohl nicht, oder? Aus dem, was Elayne mitbekommen hatte, war einfach nicht mehr herauszulesen. Und was sollte das mit diesem Extra-Podest, auf den Rand den Löwenthron hatte stellen lassen? Was fing er denn überhaupt mit einem Thron an? Er mochte ja der Wiedergeborene Drache sein und dieser Aiel Carirgendwas, aber sie kam nicht darüber hinweg, dass sie ihn als Kind oft zur Pflege gehabt und ihm den Hintern versohlt hatte, wenn es nötig war.
    Elayne fuhr fort, sich anzuziehen, und sie war damit eher fertig als mit ihrer Geschichte. »Ich erzähle dir den Rest später«, sagte sie schnell und war schon aus der Tür.
    Nynaeve knurrte und kleidete sich dann ohne Eile fertig an. Elayne unterrichtete heute zum ersten Mal Novizinnen, was man Nynaeve bisher noch nicht gestattet hatte. Aber wenn man ihr schon keine Novizinnen anvertraute, war da ja immer noch Moghedien. Sie würde sicher bald mit den Frühstücksvorbereitungen fertig sein.
    Das Dumme war nur: Als Nynaeve die Frau aufspürte, steckte Moghedien bis zu den Ellbogen im Waschwasser. Das silberne Halsband des A’dam wirkte in diesem Moment besonders deplatziert. Sie war nicht allein; ein Dutzend weiterer Frauen arbeitete hingebungsvoll an Waschbrettern in einem Hof, der von einem Holzzaun umgeben war, zwischen dampfenden Kesseln mit heißem Wasser. Andere Frauen hängten bereits die erste Tageswäsche an langen Leinen auf, die man über Stangen gezogen hatte, aber trotzdem warteten noch ganze Stapel von Bettwäsche und Unterwäsche und allen möglichen Kleidungsstücken und Tischdecken darauf, auf die Waschbretter zu wandern. Der Blick, den Moghedien Nynaeve zuwarf, hätte ausreichen sollen, ihr die Haare vom Kopf zu sengen. Hass, Scham und blanke Wut kamen durch den A’dam zu ihr herüber, beinahe genug, um die allgegenwärtige Furcht zu verdrängen.
    Nildra, die Frau, die hier die Leitung innehatte, grauhaarig und hager wie ein Stock, eilte heran. Sie hielt einen Rührlöffel wie ein Szepter in der Hand und hatte den dunklen Wollrock bis zu den Knien hochgebunden, damit er nicht immer über den vom überlaufenden Waschwasser matschigen Boden schleifte. »Guten Morgen,

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