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Das Rad der Zeit 6. Das Original: Herr des Chaos (German Edition)

Das Rad der Zeit 6. Das Original: Herr des Chaos (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 6. Das Original: Herr des Chaos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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sahen in ihr lediglich die junge Frau, deren Hochzeit mit Perrin Daise erst vor ein paar Monaten geleitet hatte. Sie brachten es fertig, ihr mitten in dem üblichen Geknickse und dem ewigen »Ja, selbstverständlich, Lady Faile« klipp und klar zu sagen, was sie in irgendeinem Fall zu tun habe, ohne darin einen Gegensatz zu sehen. Du wirst mir das nicht mehr allein überlassen, Perrin, verlass dich darauf!
    Nun knicksten sie – unterschiedlich geübt – und sagten alle fast gleichzeitig: »Das Licht leuchte Euch, Lady Faile.«
    Nachdem auf diese Weise der Höflichkeit Genüge getan war, begann Daise zu sprechen, bevor sie sich überhaupt richtig aufgerichtet hatte: »Drei weitere Jungen sind fort, Lady Faile.« Ihr Tonfall lag so etwa in der Mitte zwischen der respektvollen Anrede zuvor und ihrem Jetzt-hört-mir-mal-gefälligst-zu-junge-Frau-Tonfall, den sie gelegentlich anwandte. »Dav Ayellin, Ewin Finngar und Elam Dowtry. Einfach davongelaufen, um die Welt zu sehen! Und das der Geschichten Lord Perrins wegen, die er immer von der Welt dort draußen erzählt.«
    Faile riss überrascht die Augen auf. Die drei waren wohl kaum noch Jungen. Dav und Elam waren genauso alt wie Perrin, und Ewin war in ihrem Alter. Und die Erzählungen Perrins, die er nur selten und dann zögernd vorbrachte, waren wohl kaum das Einzige, aus dem die Jugend der Zwei Flüsse heutzutage etwas über die Außenwelt lernte. »Ich könnte Perrin bitten, mit Euch zu sprechen, falls Ihr das wünscht.«
    Das löste Unruhe aus. Daise sah sich erwartungsvoll nach ihm um, Edelle und Milla strichen automatisch ihre Röcke glatt, während Elwinn genauso unbewusst ihren Zopf nach vorn zog und sorgfältig auf ihrer Schulter zurechtlegte. Mit einem Mal wurde ihnen bewusst, was sie taten, und sie erstarrten. Keine wagte einen Blick zur anderen hin. Oder zu ihr. Failes wichtigster Vorteil lag in der Tatsache, dass sich die anderen der Wirkung ihres Mannes wohl bewusst waren. So viele Male nun hatte sie die eine oder andere beobachtet, wie sie sich nach einem Treffen mit Perrin zusammengerissen und offensichtlich vorgenommen hatte, sich nie wieder so zu benehmen. Und genauso oft hatte sie dann beobachtet, wie dieser Entschluss vergessen war, kaum, dass er wieder in Erinnerung trat. Keine von ihnen war sich ganz sicher, ob sie lieber mit ihm verhandelte oder mit ihr.
    »Das wird nicht notwendig sein«, sagte Edelle nach einem Moment der Überlegung. »Weglaufende Jungen sind ein Ärgernis, aber eben nicht mehr als das.« Ihr Tonfall hatte sich ein bisschen weiter von ›Lady Faile‹ entfernt als der Daises zuvor, und die mollige Elwinn setzte noch ein Lächeln drauf, das eher das einer Mutter ihrer kleinen Tochter gegenüber war.
    »Da wir nun schon hier sind, meine Liebe, könnten wir auch noch etwas anderes erwähnen. Wasser. Seht Ihr, einige Leute beginnen sich Sorgen zu machen.«
    »Es hat schon monatelang nicht mehr geregnet«, fügte Edelle hinzu, und Daise nickte.
    Diesmal riss Faile zurecht die Augen auf. Sie waren doch wohl zu intelligent, um zu glauben, dass Perrin etwas daran ändern könne. »Die Quellen sprudeln noch, und Perrin hat angeordnet dass weitere Brunnen gegraben werden.« In Wirklichkeit hatte er das nur angedeutet, aber glücklicherweise war es auf dasselbe herausgekommen. »Und lange vor der nächsten Aussaat werden die Bewässerungskanäle vom Wasserwald her fertig sein.« Das war ihr Werk. Die Hälfte der Felder in Saldaea wurde bewässert, doch hier hatte niemand je etwas davon gehört. »Außerdem muss es ja früher oder später wieder regnen. Die Kanäle sind nur für den Notfall da.« Daise rückte wieder, bedächtig, und dann nickten auch Elwinn und Edelle. Aber sie wussten all das doch genauso gut wie sie.
    »Es liegt nicht am Regen«, knurrte Milla. »Jedenfalls nicht direkt. Es ist einfach unnatürlich. Seht Ihr, keine von uns kann dem Wind lauschen.« Unter den finsteren Blicken der anderen zog sie die Schultern ein. Offensichtlich hatte sie zu viel verraten und auf diese Weise ein Geheimnis gelüftet. Angeblich konnten alle Dorfheilerinnen das Wetter voraussagen, indem sie dem Wind lauschten. Zumindest behaupteten sie, alle könnten das. Trotzdem machte Milla nun stur weiter. »Also, wir können es nicht wirklich. Wir schauen uns stattdessen die Wolken genau an und wie sich die Vögel verhalten, und die Ameisen und Raupen und …« Sie atmete tief durch und richtete sich hoch auf. Immer noch mied sie die Augen der

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