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Das Rad der Zeit 6. Das Original: Herr des Chaos (German Edition)

Das Rad der Zeit 6. Das Original: Herr des Chaos (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 6. Das Original: Herr des Chaos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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die letzte Neuigkeit – oder ein Gerücht, wie man es eben nennen wollte –, die sie gestern aufgeschnappt hatten: ein Dorf irgendwo in Murandy war niedergebrannt worden. Noch schlimmer – angeblich hatten sie jeden getötet, der keinen Eid auf den Wiedergeborenen Drachen leisten wollte, und die ganzen Familien gleich mit. »Rand wird sich um sie kümmern. Falls etwas daran ist. Aes Sedai, Drachenverschworene, das ist alles seine Sache, und wir haben nichts damit zu tun. Wir haben unsere eigene Aufgabe zu erfüllen.«
    Das ließ die Mienen auch nicht freundlicher werden. Sie hatten schon zu viele niedergebrannte Dörfer gesehen und erwarteten mehr in der Art, nachdem sie Tear erreicht hatten. Wer wollte schon Soldat sein?
    Ein Reiter erschien auf der nächsten Anhöhe vor ihnen und galoppierte auf sie zu. Er ließ sein Pferd über das Gestrüpp setzen, anstatt außenherum zu reiten, sogar als es bergab ging. Mat gab das Zeichen zum Anhalten und fügte gleich hinzu: »Keine Trompeten.« Der Befehl wurde in seinem Rücken weitergegeben – ein Murmeln, das schnell schwächer wurde und in der Ferne verklang. Er blickte sich nicht um, sondern behielt den Reiter im Auge.
    Schweißtriefend brachte Chel Vanin seinen Wallach vor Mat zum Stehen. In einen grob gewebten grauen Rock gehüllt, der wie ein Sack an seinem massigen Körper mit der glänzenden Halbglatze klebte, hing er wie ein Sack auf seinem Pferd. Vanin war fett, das ließ sich nicht leugnen. Doch so unwahrscheinlich das erschien, er konnte wohl alles reiten, was jemals geboren worden war, und was er anpackte, tat er ausgesprochen gut.
    Lange bevor sie Maerone erreicht hatten, hatte Mat Nalesean, Daerid und Talmanes überrascht, als er die Namen der besten Wilderer und Pferdediebe unter ihren Männern wissen wollte, diejenigen, von denen sie wussten, die sie aber nie überführen konnten. Besonders die beiden Adligen hatten nicht zugeben wollen, dass sie solche Männer unter ihrem Befehl hatten, aber nachdem Mat ein wenig gebohrt hatte, nannten sie schließlich die Namen von drei Männern aus Cairhien, zwei Tairenern, und überraschenderweise zweien aus Andor. Mat hatte nicht geglaubt, dass die Andoraner sich schon lange genug bei der Bande befanden, um so aufzufallen, aber offensichtlich hatte sich einiges herumgesprochen.
    Diese sieben Männer hatte er auf die Seite genommen und ihnen mitgeteilt, dass er Kundschafter benötige, und dass ein guter Kundschafter in etwa über die gleichen Fertigkeiten wie ein Wilderer oder ein Pferdedieb verfügen müsse. Er beachtete ihre leidenschaftlichen Beteuerungen nicht, sie hätten niemals irgendein Verbrechen gleich welcher Art auch immer begangen – das beteuerte jeder von ihnen doppelt so oft wie Talmanes und Nalesean zusammen, und mindestens genauso blumig, wenn auch in weniger feiner Sprache – er bot ihnen eine Amnestie für alle Diebstähle an, die sie bislang begangen hatten, dreifache Bezahlung und keinerlei Arbeitszuteilung, solange sie alles wahrheitsgemäß berichteten. Bei der ersten Lüge würden sie allerdings hängen, denn falls ein Kundschafter log, könnten eine Menge Männer sterben. Trotz dieser Drohung griffen sie zu; wahrscheinlich noch eher, weil sie keine Lagerarbeiten mehr verrichten mussten, als der erhöhten Entlohnung in schwerem Silber wegen.
    Aber sieben reichten nicht aus, und so bat er sie, weitere Männer vorzuschlagen, wobei sie bedenken sollten, welche Fertigkeiten er von ihnen verlangte. Außerdem machte er ihnen klar, dass ihr Überleben und somit auch die dreifache Bezahlung, die er ihnen versprochen hatte, weitgehend von den Fähigkeiten jener abhingen, die sie benannten. Das brachte sie dazu, sich am Kinn zu kratzen und einander vorsichtige und misstrauische Blicke zuzuwerfen, aber gemeinsam brachten sie dann elf weitere Namen hervor, wobei sie natürlich vehement betonten, dass sie damit gar nichts in Bezug auf diese Männer behaupten wollten. Elf Kerle, so gute Wilderer und Pferdediebe, dass weder Daerid, noch Talmanes oder Nalesean sie in Verdacht gehabt hatten, aber nicht gut genug, um der Aufmerksamkeit der sieben Männer zu entgehen. Mat bot ihnen das Gleiche an und fragte auch sie wieder nach weiteren Namen. Als er schließlich an einem Punkt ankam, da sich keine neuen Namen mehr ergaben, verfügte er über siebenundvierzig Kundschafter. Die schweren Zeiten hatte eben eine Menge Männer dazu getrieben, Soldaten zu werden, anstatt ihr erlerntes Handwerk auszuüben.
    Der

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