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Das Rad der Zeit 6. Das Original: Herr des Chaos (German Edition)

Das Rad der Zeit 6. Das Original: Herr des Chaos (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 6. Das Original: Herr des Chaos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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letzten Stück Brot aus.
    Siuans Gesicht verdüsterte sich, aber sie hielt ihre Stimme ruhig. »Wie Ihr sicherlich erkennt, haben wir uns vollkommen offenbart. Und das nicht , um Euch davon zu überzeugen, erneut zu heilen. Ihr habt mir mein … Leben zurückgegeben. So einfach ist das. Ich hatte mir eingeredet, ich sei nicht tot, aber verglichen hiermit schien es sicherlich so. Also fangen wir mit Leane neu an. Als Freunde, wenn Ihr mich als Freundin ansehen wollt. Und wenn nicht, dann als Mannschaftskameraden im selben Boot.«
    »Als Freunde«, sagte Elayne. »Freunde klingt für mich weitaus besser.« Leane lächelte sie an, aber sie und Siuan beobachteten Nynaeve noch immer.
    Nynaeve schaute von einer zur anderen. »Elayne durfte eine Frage stellen, also sollte ich ebenfalls etwas fragen dürfen. Was haben Sheriam und die anderen gestern Abend von den Weisen Frauen erfahren? Sagt nicht, dass Ihr es nicht wisst, Siuan. Soweit ich weiß, wisst Ihr immer schon eine Stunde später sehr genau, was sie denken.«
    Siuan reckte das Kinn vor. Diese tiefblauen Augen wollten einschüchtern. Plötzlich schrie sie auf und beugte sich herab, um sich den Knöchel zu reiben.
    »Erzählt es ihnen«, sagte Leane, während sie ihren Fuß zurückzog. »Sonst werde ich es tun. Alles, Siuan.«
    Siuan sah Leane an und richtete sich dann hoch auf, bis Elayne glaubte, sie würde zerplatzen, aber dann fiel ihr Blick auf Nynaeve, und sie sank wieder in sich zusammen. Die Worte drangen wie gezwungen hervor, aber sie wurden dennoch ausgesprochen. »Die Abordnung Elaidas hat Cairhien erreicht. Rand begegnete ihr, aber er scheint nur mit ihnen spielen zu wollen. Wir sollten hoffen, dass er weiß, was er tut. Sheriam und die anderen bilden sich etwas darauf ein, dass es ihnen zum ersten Mal gelungen ist, sich bei den Weisen Frauen nicht zum Narren zu machen. Egwene wird am nächsten Treffen teilnehmen.« Aus irgendeinem Grund schien sie Letzteres am widerwilligsten hervorgebracht zu haben.
    Nynaeve strahlte und setzte sich auf. »Egwene? Oh, das ist wundervoll! Also haben sie sich wirklich einmal nicht zum Narren gemacht. Ich habe mich schon halbwegs gefragt, warum sie nicht hier waren, um uns zu einer weiteren Lektion davonzuzerren.« Sie blinzelte Siuan zu, und es wirkte freundlich. »Ein Boot, sagtet Ihr? Wer ist der Kapitän?«
    »Das bin ich, Ihr elende, kleine …« Leane räusperte sich, und Siuan atmete tief durch. »Also Mannschaftskameraden, mit gleichen Rechten. Aber jemand muss steuern«, fügte sie hinzu, als Nynaeve lächelte, »und das werde ich sein.«
    »In Ordnung«, sagte Nynaeve nach längerem Nachdenken. Dann zögerte sie erneut, spielte mit ihrem Löffel und sagte dann mit so beiläufiger Stimme, dass Elayne am liebsten ergeben gen Himmel geblickt hätte: »Besteht irgendeine Möglichkeit, dass Ihr mich – uns – aus den Küchen herausholen könntet?« Ihre Gesichter wirkten nicht älter als Nynaeves, aber sie waren schon lange Aes Sedai, und ihre Augen erinnerten sich an diesen Aes Sedai-Blick. Nynaeve begegnete diesem Blick fester, als Elayne es ihr zugetraut hätte – sie war nur leicht unsicher –, aber letztendlich kam ihr gemurmeltes »Vermutlich nicht« kaum überraschend.
    »Wir müssen gehen«, sagte Siuan und stand auf. »Leane hat beim Preis für die Entdeckung untertrieben. Wir wären die ersten Aes Sedai, die öffentlich gehäutet würden, und ich war bereits die einzige Erste, die ich sein wollte.«
    Zu Elaynes Überraschung beugte sich Leane herab, umarmte sie und flüsterte: »Freunde.« Elayne erwiderte die Umarmung und das Wort herzlich.
    Leane umarmte auch Nynaeve und murmelte etwas, was Elayne nicht hören konnte, und dann tat es Siuan ihr mit einem »Danke« nach, das schroff und widerwillig klang.
    Zumindest klang es für sie so, aber als sie fort waren, sagte Nynaeve: »Sie hätte beinahe geweint, Elayne. Vielleicht hat sie das alles wirklich ernst gemeint. Ich sollte vermutlich versuchen, netter zu ihr zu sein.« Sie stieß einen Seufzer aus, der dann zu einem unterdrückten Gähnen wurde. »Besonders seit sie wieder eine Aes Sedai ist.« Und mit diesen Worten schlief sie ein, das Tablett noch immer auf den Knien.
    Elayne musste ebenfalls hinter vorgehaltener Hand gähnen, stand auf, räumte alles ordentlich auf und stellte das Tablett unter Nynaeves Bett. Es dauerte eine Weile, Nynaeve die Kleider auszuziehen und sie bequemer ins Bett zu legen, aber selbst das weckte sie nicht auf. Elayne lag

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