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Das Rad der Zeit 6. Das Original: Herr des Chaos (German Edition)

Das Rad der Zeit 6. Das Original: Herr des Chaos (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 6. Das Original: Herr des Chaos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Er wird niemals tun, was man ihm sagt. Außerdem wird er dafür niemals Zeit verschwenden. Er ist so von seiner Aufgabe erfüllt, dich nach Caemlyn zu bringen, dass ihn keine zehn Pferde davon abbringen.«
    »Aber wenn er mich im Auge behalten will, bis Caemlyn erreicht ist«, belehrte Elayne sie, »wird er keine andere Wahl haben, als mitzugehen.«
    »Es ist vielleicht keine schlechte Idee«, warf Egwene ein, während Nynaeve nach weiteren Einwänden suchte. Es schien noch immer richtig, die Schale zu holen, aber je mehr sie darüber nachdachte, wo sie suchen müssten, desto besorgter wurde sie. »Einige Soldaten wären vielleicht gut zu Eurem Schutz, es sei denn, du hast ohne mein Wissen bereits Behüter ausgesucht. Es ist vollkommen in Ordnung, Thom und Juilin und Birgitte mitzunehmen, aber ihr sucht einen rauen Ort auf.«
    » Einige Soldaten wären vielleicht gut«, sagte Elayne, aber dann entstand eine deutliche Pause, bevor sie gereizt den Kopf schüttelte. »Wir werden wohl kaum Duelle ausfechten, Egwene, wie empfindlich diese Ebou Dari auch sein mögen. Thom und Juilin werden durchaus genügen. Ich denke, dass alle diese Geschichten, die wir gehört haben, uns nur entmutigen sollen.« Sie alle hatten Geschichten über Ebou Dar gehört, seit bekannt geworden war, dass sie dorthin ziehen wollten. Chesa hatte verschiedene Geschichten gehört, von denen jede schrecklicher war als die vorige: dass Fremde wegen eines schiefen Blicks getötet würden, bevor sie blinzeln könnten, Frauen wegen eines falschen Wortes zu Witwen und Kinder zu Waisen gemacht würden und Frauen auf den Straßen mit Messern kämpften. »Nein, wenn wir Tanchico nur mit Thom und Juilin und Liandrin und einigen ihrer Schwarzen Schwestern überleben konnten, werden wir in Ebou Dar auch ohne Mat Cauthon oder irgendwelche Soldaten sehr gut zurechtkommen. Mat als Befehlshaber von Soldaten! Er hat niemals auch nur daran gedacht, die Kühe seines Vaters zu melken, wenn er nicht auf den Schemel gesetzt wurde und den Eimer in die Hand gedrückt bekam.«
    Egwene seufzte leise. Jede Erwähnung Birgittes hatte diese Wirkung. Sie begannen herumzualbern und stotterten dann entweder herum oder fuhren fort, als sei sie gar nicht erwähnt worden. Ein Blick hatte Egwene davon überzeugt, dass die Frau, die Elayne und Nynaeve überallhin folgte – aus irgendeinem Grund besonders Elayne – dieselbe Frau war, die sie in Tel’aran’rhiod gesehen hatte. Birgitte der Legenden, die Bogenschützin, die ihr Ziel niemals verfehlte, eine der toten Heldinnen, die auf den Ruf des Horns von Valere warteten. Eine tote Heldin, keine lebende Frau, die in den Straßen Salidars wandelte, aber dennoch dieselbe Frau. Elayne hatte noch immer keine Erklärung abgegeben, nur ein vorsichtiges, verlegenes Gemurmel, dass sie nicht darüber reden könnte. Birgitte selbst, die Heldin der Legenden, kehrte um oder ging die Straße hinab, wenn sie Egwene kommen sah. Es stand außer Frage, die Frau in ihr Arbeitszimmer zu beordern und eine Erklärung von ihr zu verlangen. Sie hatte immerhin ein Versprechen gegeben, egal, wie töricht sie sich in der Situation fühlte. Wie dem auch sei – es schien wohl kaum zu schaden. Sie wünschte nur, sie wüsste warum. Und wie.
    Sie verdrängte die Gedanken an Birgitte und beugte sich über den Tisch zu Nynaeve. »Vielleicht können wir Mat nicht dazu bringen, Befehle auszuführen, aber wäre es nicht gut, ihn bei der Aufgabe als dein Leibwächter schmoren zu sehen?«
    »Das wäre sicherlich der Mühe wert«, sagte Elayne nachdenklich, »wenn Rand ihn wirklich zum Lordhauptmann ernannt hat. Mutter sagte oft, auch die besten Männer nähmen nur widerwillig Befehle entgegen, und es wäre immer gut, sie zu belehren. Ich kann Mat nicht als einen der Besten ansehen – Lini sagt ›Narren hören nur sich selbst zu‹ –, aber wenn wir ihn in so ausreichendem Maße belehren können, dass er keinen vollständigen Narren aus sich macht, werden wir Rand einen großen Gefallen erweisen. Außerdem brauche ich Zeit, wenn ich dieses Ter’angreal betrachten soll.«
    Egwene unterdrückte ein Lächeln. Elayne begriff stets sehr schnell. Andererseits würde sie Mat wahrscheinlich sogar zu belehren versuchen, wie man aufrecht sitzt. Das bliebe abzuwarten. Sie mochte Elayne und bewunderte ihre Stärke, aber sie würde bei diesem Wettstreit auf Mat setzen.
    Nynaeve gab widerwillig etwas Boden auf. Mat war verbohrt. Er würde aus reiner Boshaftigkeit ›hinunter‹

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