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Das Rad der Zeit 6. Das Original: Herr des Chaos (German Edition)

Das Rad der Zeit 6. Das Original: Herr des Chaos (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 6. Das Original: Herr des Chaos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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vielleicht auch besser so, obwohl sie zu schwitzen begann. Nynaeve konnte sich nicht mehr konzentrieren, wenn sie zornig wurde.
    »Hör zu, Egwene«, sagte Mat, wenn auch vielleicht keinerlei Erwiderung ausreichte. Es gelang ihm, in einem sowohl vernünftigen als auch höchst beleidigenden Tonfall zu sprechen. »Wenn du dich Amyrlin nennen willst, kannst du dich Amyrlin nennen. Rand würde dich in Caemlyn mit offenen Armen empfangen, auch wenn du ihm nicht alle diese Aes Sedai bringst, aber ich weiß, dass er überglücklich sein wird, wenn du es tust. Welchen Streit auch immer du mit Elaida hast – er kann ihn beenden. Sie weiß, dass er der Wiedergeborene Drache ist. Licht, du erinnerst dich doch an ihren Brief. Nun, deine Weiße Burg wird vollkommen wiederhergestellt sein, bevor du auch nur blinzeln kannst. Keine Schlachten. Kein Blutvergießen. Du weißt, dass du kein Blutvergießen willst, Egwene.«
    Das wollte sie tatsächlich nicht. Wenn das erste Blut zwischen Salidar und Tar Valon vergossen wäre, würde es schwer sein, die Burg wiederherzustellen. Wenn das erste Aes-Sedai-Blut vergossen wäre, würde es vielleicht unmöglich sein. Dennoch musste Elaida vernichtet werden, und Egwene würde tun, was sie tun musste. Es gefiel ihr nur nicht. Und es gefiel ihr nicht, dass Mat ihr sagte, was sie wusste, und sie mochte es umso weniger, als es stimmte. Es kostete sie wirklich Mühe, die Hände auf dem Tisch stillzuhalten, denn sie wollte aufstehen und ihn ohrfeigen.
    »Wie auch immer ich mit Rand umgehe«, verkündete sie kühl, »du kannst sicher sein, dass ich die Aes Sedai nicht drängen werde, ihm oder irgendeinem anderen Mann die Treue zu schwören.« Kühl und überhaupt nicht streitsüchtig. Eine ruhige Feststellung einfacher Tatsachen. »Und es ist meine Sache, wie ich mit Elaida verfahre, nicht deine. Wenn du auch nur ein wenig Verstand hast, Mat, wirst du den Mund halten, solange du dich in Salidar aufhältst. Wenn du den Aes Sedai in dem Moment, in dem sie das Knie vor Rand beugen, erzählst was er vorhat, könnten dir die Antworten vielleicht nicht gefallen. Rede davon, mich oder Nynaeve oder Elayne fortzubringen, und du wirst sehr froh darüber sein, von keinem Schwert durchbohrt zu werden.«
    Er richtete sich jäh auf und starrte sie an. »Ich werde wieder mit dir sprechen, wenn du bereit bist, auf den Verstand zu hören, Egwene. Ist Thom Merrilin hier?« Sie nickte kurz. Was wollte er von Thom? Wahrscheinlich in Wein versinken. Nun, viel Glück bei der Suche nach einem Gasthaus in Salidar. »Wenn du bereit bist, zuzuhören«, wiederholte er grimmig und stolzierte hinkend zur Tür.
    »Mat«, sagte Elayne, »ich würde nicht zu gehen versuchen, wenn ich du wäre. Nach Salidar hineinzugelangen, ist entschieden einfacher, als wieder hinauszugelangen.«
    Er grinste sie überheblich an, und bei der Art, wie er sie von Kopf bis Fuß betrachtete, konnte er von Glück sagen, dass Elayne ihm keinen so harten Schlag versetzte, dass er alle Zähne verlor. »Dich, meine edle Lady, nehme ich mit zurück nach Caemlyn, auch wenn ich dich zu einem Paket verschnüren muss, um dich Rand zu übergeben, aber ich will verdammt sein, wenn ich es nicht tue. Und ich werde, verflucht noch mal, gehen, wann ich will.« Er verbeugte sich spöttisch vor Elayne und Egwene. Nynaeve wurde nur ein finsterer Blick und ein Drohen mit dem Zeigefinger zugedacht.
    »Wie kann Rand solch einen gemeinen, unerträglichen Kerl zum Freund haben?«, fragte Elayne niemand Besonderen, bevor sich die Tür noch ganz hinter Mat geschlossen hatte.
    »Mit seiner Ausdrucksweise ist es sicherlich bergab gegangen«, murrte Nynaeve düster und warf den Kopf zurück, sodass der Zopf über ihre Schulter schwang. Egwene dachte, sie befürchtete vielleicht, ihn samt den Haarwurzeln auszuziehen, wenn sie ihn nicht außer Reichweite brachte.
    »Ich hätte ihn nach seinem Gutdünken handeln lassen sollen, Nynaeve. Du musst daran denken, dass du jetzt eine Aes Sedai bist. Du kannst nicht umhergehen und Leute treten oder ohrfeigen oder sie mit Stöcken schlagen.« Nynaeve starrte sie an und verzog den Mund, während sich ihr Gesicht immer stärker rötete. Elayne betrachtete aufmerksam den Teppich.
    Egwene faltete die gestreifte Stola seufzend zusammen und legte sie auf eine Seite des Tisches. So stellte sie sicher, dass Elayne und Nynaeve sich daran erinnerten, dass sie allein waren. Manchmal veranlasste die Stola sie, zum Amyrlin-Sitz anstatt zu Egwene al’Vere

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