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Das Rad der Zeit 6. Das Original: Herr des Chaos (German Edition)

Das Rad der Zeit 6. Das Original: Herr des Chaos (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 6. Das Original: Herr des Chaos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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voraus, in denen ich den Umgang mit der Macht lernen konnte. Es gibt vieles, das ich Euch beibringen könnte.«
    In Rand stieg Zorn auf, bis ein roter Schleier seine Sicht zu verdecken schien. Er hatte Dinge ausgesprochen, von denen er eigentlich keine Ahnung haben dürfte, hatte damit vielleicht ein Dutzend Gerüchte ausgelöst, was ihn und die Verlorenen betraf, alles, damit die Taten dieses Kerls nicht mehr so schlimm erschienen, und dann besaß der Mann die Unverschämtheit, von einem Bündnis zu sprechen? Lews Therin tobte in seinem Kopf. Töte ihn! Töte ihn jetzt auf der Stelle! Töte ihn! Ausnahmsweise einmal beherrschte Rand sich nicht, als er grollte: »Kein Bündnis! Keine Partner! Ich bin der Wiedergeborene Drache, Taim! Ich! Wenn Ihr Kenntnisse besitzt, die ich brauchen kann, dann werde ich sie benützen, aber Ihr geht, wohin ich es Euch befehle, macht genau das, was ich Euch befehle und sobald ich es befohlen habe!«
    Übergangslos sank Taim auf ein Knie nieder. »Ich unterwerfe mich dem Wiedergeborenen Drachen. Ich werde dienen und gehorchen.« Als er sich erhob, zuckten seine Mundwinkel wieder leicht in diesem Anflug eines Lächelns. Tumad starrte ihn mit offenem Mund an.
    »So schnell?«, sagte Rand leise. Der Zorn war nicht verflogen; er glühte heiß in ihm. Er wusste nicht, was geschehen würde, gäbe er diesem Gefühl nach. Lews Therin plapperte noch immer in den Schatten seines Verstands. Töte ihn! Musst ihn töten! Rand schob Lews Therin weg, bis nur noch kaum hörbares Gemurmel übrig blieb. Vielleicht sollte er gar nicht überrascht über solche Wandlungen sein. Seltsame Dinge geschahen um einen Ta’veren herum, besonders dann, wenn er so stark war wie er selbst. Dass ein Mann innerhalb eines Augenblicks seine Meinung änderte, auch wenn sie vorher fest wie Stein war, sollte ihn nicht sehr überraschen. Doch der Zorn hatte ihn gepackt, und außerdem spürte er noch beträchtliches Misstrauen. »Ihr habt Euch als Wiedergeborener Drache bezeichnet, ganz Saldaea mit Krieg überzogen, wurdet nur gefangen, weil man Euch bewusstlos geschlagen hat, und dann gebt Ihr so schnell auf? Warum?«
    Taim zuckte die Achseln. »Welche Wahl habe ich schon? Allein durch die Welt streifen, ohne Freunde, gehetzt, während Ihr allen Ruhm erntet? Und das auch nur, falls mich Bashere oder Eure Aielfrauen nicht töten, bevor ich die Stadt verlasse. Selbst wenn sie das nicht schaffen, werden mich die Aes Sedai früher oder später in die Enge treiben. Ich bezweifle, dass die Burg plant, Mazrim Taim zu vergessen. Die Alternative wäre, Euch zu folgen, denn dann kann ich wenigstens einen Teil dieses Ruhms für mich beanspruchen.« Zum ersten Mal blickte er sich um, sah seine Wächter an, die Töchter, und schüttelte den Kopf, als könne er es nicht glauben. »Ich hätte doch durchaus derjenige sein können. Wie konnte ich denn sonst sichergehen? Ich kann mit der Macht umgehen; ich bin stark. Was sagte mir denn, dass ich nicht der Wiedergeborene Drache sei? Alles, was ich zu tun hatte, war, wenigstens eine der Prophezeiungen zu erfüllen.«
    »Beispielsweise am Hang des Drachenberges geboren zu werden?«, sagte Rand kalt. »Das war die erste Prophezeiung, die erfüllt werden musste.«
    Taims Mundwinkel zuckten wieder. Es sollte wohl gar kein Lächeln werden, denn es berührte niemals seine Augen. »Die Sieger schreiben die Geschichtsbücher. Hätte ich den Stein von Tear eingenommen, würden die Geschichtsbücher beweisen, dass ich am Drachenberg geboren wurde, von einer Frau, die noch niemals von einem Mann berührt worden war, und dass die Himmel ihre strahlenden Pforten weit geöffnet hatten, um mein Kommen zu begrüßen. Also die Art von Dingen, die sie eben jetzt von Euch behaupten. Doch Ihr habt mit Euren Aiel den Stein eingenommen, und die Welt jubelt Euch als dem Wiedergeborenen Drachen zu. Ich weiß genug, um mich dem nicht entgegenzustellen; ihr seid derjenige. Also, da ich nicht den ganzen Laib haben kann, begnüge ich mich mit den Scheiben, die für mich abfallen.«
    »Vielleicht erntet Ihr Ruhm, Taim, und vielleicht auch wieder nicht. Wenn Ihr anfangt Euch darüber Gedanken zu machen, dann denkt zuerst an die anderen, die das Gleiche getan haben wie Ihr. Logain: gefangen, einer Dämpfung unterzogen; Gerüchte behaupten, er sei in der Burg gestorben. Ein namenloser Bursche wurde von den Tairenern in den Haddon-Sümpfen enthauptet. Einen weiteren haben die Leute in Murandy verbrannt. Bei lebendigem Leib

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