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Das Rad der Zeit 7. Das Original: Die Krone der Schwerter (German Edition)

Das Rad der Zeit 7. Das Original: Die Krone der Schwerter (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 7. Das Original: Die Krone der Schwerter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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diese Frau die Frechheit besaß, es bei ihr weiterhin zu versuchen. Beide waren größer als Egwene, wenn auch nicht wesentlich, aber sie stemmte die Fäuste in die Hüften und machte sich gerade, und sie wichen zurück, als rage sie tatsächlich über ihnen auf. »Habt Ihr überhaupt eine Vorstellung davon, wie ernst es ist, eine Schwester zu beschuldigen, besonders wenn eine Novizin dies tut? Beschuldigungen, die Ihr angeblich von zwei Männern gehört habt, die jetzt tausend Meilen weit entfernt sind. Tiana würde Euch bei lebendigem Leibe die Haut abziehen und Euch Euer restliches Leben lang Töpfe schrubben lassen, wenn sie es erführe.« Nicola versuchte weiterhin, etwas einzuwenden – es klang jetzt nach Entschuldigungen und weiteren Einwänden, die Egwene nicht verstand, hastige Versuche, alles zu ändern –, aber Egwene ignorierte sie und wandte sich an Areina. Die Jägerin trat einen weiteren Schritt zurück, benetzte ihre Lippen und wirkte bemerkenswert unsicher. »Ihr müsst nicht glauben, dass Ihr ungeschoren davonkommt. Selbst eine Jägerin könnte für ein solches Vergehen vor Tiana gezerrt werden – wenn Ihr das Glück habt, nicht an einem Wagenrad ausgepeitscht zu werden, wie sie es mit Soldaten machen, die beim Stehlen erwischt werden. Wie auch immer – Ihr würdet mit Striemen bedeckt ausgestoßen werden.«
    Egwene atmete tief durch und faltete ihre Hände über der Taille. Wenn sie sie zusammenpresste, würden sie nicht zittern. Die beiden wirkten zwar nicht eingeschüchtert, aber doch angemessen gerügt. Sie hoffte, dass ihre niedergeschlagenen Augen, eingesunkenen Schultern und unruhigen Füße nicht vorgetäuscht waren. Rein rechtlich sollte sie die beiden sofort zu Tiana schicken. Sie hatte keine Ahnung, welche Strafe auf den Versuch stand, den Amyrlin-Sitz zu erpressen, aber es schien wahrscheinlich, dass der Ausschluss aus dem Lager die geringste Strafe wäre. Obwohl in Nicolas Fall damit gewartet werden müsste, bis ihre Lehrer der Meinung waren, sie könne die Macht ausreichend gut lenken, um sich selbst oder andere nicht versehentlich zu verletzen. Nicola Baumhügel würde jedoch niemals eine Aes Sedai werden, wenn diese Beschuldigung gegen sie erhoben wurde. All dieses Potenzial wäre vergeudet.
    Es sei denn … Jede Frau, die bei der Lüge ertappt wurde, eine Aes Sedai zu sein, wurde so hart bestraft, dass sie noch Jahre später wimmerte, und eine Aufgenommene, die dabei ertappt wurde, mochte die andere sehr wohl als glücklich ansehen, aber Nynaeve und Elayne waren jetzt, da sie wirkliche Schwestern waren, sicher. Und sie selbst auch. Aber vielleicht war nur ein Hauch eines Gerüchts hierüber nötig, um jede Chance zunichtezumachen, dass der Saal sie wahrhaft als Amyrlin-Sitz anerkannte. Oder die Chance, zu Rand zu gehen und es dem Saal dann offen einzugestehen. Sie wagte es nicht, die beiden Novizinnen merken oder auch nur vermuten zu lassen, dass sie zweifelte.
    »Ich werde dies vergessen«, sagte sie scharf. »Aber wenn ich noch einmal von irgendjemandem auch nur andeutungsweise etwas darüber höre …« Sie atmete unstet ein – wenn sie konkret davon hörte, würde sie kaum noch etwas tun können –, aber ihrer Reaktion nach hörten sie eine Drohung heraus, die sie tief traf. »Und nun geht zu Bett, bevor ich meine Meinung wieder ändere.«
    Sie knicksten sofort und flüsterten »Ja, Mutter« und »Nein, Mutter« und »Wie Ihr befehlt, Mutter«. Sie eilten davon, während sie über die Schulter zu ihr zurückblickten und immer schneller wurden, bis sie schließlich tatsächlich liefen. Egwene zwang sich dazu, ruhig weiterzugehen, aber sie wäre am liebsten auch gelaufen.
    Im Norden die Fäule mit ihren Trolloc-Herden, im Osten die abtrünnigen Shaido, im Süden Rebellen … Wie soll Rand al’Thor, der Wiedergeborene Drache, den Überblick behalten? Um ihm zu helfen, machen sich seine Freunde auf die Suche nach dem »Ter’angreal«, einer geheimnisvollen Kristallschale. Mit ihrer Hilfe hoffen sie, das Wetter auf der ganzen Welt wieder ins Lot bringen zu können, das der Dunkle König in ein heilloses Chaos verwandelt hat.
    Doch nicht nur die Kräfte des Lichts wollen die wundertätige Schale in Besitz nehmen – auch die Schattenfreunde jagen hinter dem begehrten Gegenstand her.

KAPITEL 10

    Unsichtbare Augen
    A ls Egwene zu ihrem Zelt zurückkam, wartete Selame bereits, eine stockdünne Frau mit dunkler tairenischer Hautfarbe und einem fast unzugänglichen

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