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Das Rad der Zeit 7. Das Original: Die Krone der Schwerter (German Edition)

Das Rad der Zeit 7. Das Original: Die Krone der Schwerter (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 7. Das Original: Die Krone der Schwerter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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mit einer niedrigen Decke. Aviendha bezweifelte, dass Rand al’Thor unter einem dieser dicken Balken hätte aufrecht stehen können. Bis auf einige wenige Lackkisten schien alles fest eingebaut zu sein, die Schränke an den Wänden und sogar der große Tisch, der die halbe Länge des Raums einnahm, wie auch die ihn umgebenden Armsessel. Es war schwer, sich vorzustellen, dass ein Schiff dieser Größe aus Holz bestand, und selbst nach der langen Zeit, die Aviendha bereits bei den Feuchtländern verbrachte, ließ sie der Anblick all dieses glänzenden Holzes beinahe keuchen. Es glänzte fast genauso sehr wie die vergoldeten Lampen, die unangezündet in einer Art Käfig hingen, damit sie aufrecht blieben, wenn sich das Schiff mit den Wogen bewegte. In Wahrheit schien sich das Schiff kaum jemals zu bewegen, zumindest im Vergleich mit dem Boot, auf dem sie hergekommen waren, aber leider bestand die Rückseite der Kabine und des Schiffes aus einer Reihe Fenster, deren bemalte und vergoldete Läden geöffnet waren und einen herrlichen Blick auf die Bucht ermöglichten. Schlimmer noch, es war aus diesen Fenstern kein Land in Sicht. Kein Land! Aviendhas Kehle zog sich zusammen. Sie hätte nicht zu sprechen vermocht. Sie hätte nicht schreien können, obwohl sie es wollte.
    Diese Fenster und was sie zeigten – oder was sie nicht zeigten – hatten ihren Blick so schnell auf sich gezogen, dass sie einen Moment zu der Erkenntnis brauchte, dass bereits Menschen im Raum waren. Eine schöne Bescherung! Wenn sie es gewollt hatten, hätten sie sie töten können, bevor sie es gemerkt hätte. Nicht dass die Leute auch nur den Anschein von Feindseligkeit erweckten, aber man konnte bei Feuchtländern nie vorsichtig genug sein.
    Ein spindeldürrer Mann mit tief liegenden Augen saß bequem auf einer Kiste. Das wenige ihm verbliebene Haar war weiß, und sein dunkles Gesicht hatte einen freundlichen Ausdruck, obwohl insgesamt ein volles Dutzend Ohrringe und eine Anzahl schwerer goldener Ketten um seinen Hals seinen Ausdruck, ihrer Meinung nach, seltsam verzerrten. Wie die Männer oben an Deck war auch er barfuß und trug kein Hemd, aber seine Hose war aus dunkelblauer Seide und seine lange Schärpe strahlend rot. Ein Schwert mit Elfenbeinheft steckte in der Schärpe, wie Aviendha verächtlich registrierte, sowie zwei gebogene, zueinanderpassende Dolche.
    Aber ihre Aufmerksamkeit galt mehr der schlanken, hübschen Frau mit den gekreuzten Armen und einem grimmig vorahnungsvollen Stirnrunzeln. Sie trug nur vier Ohrringe in jedem Ohr und weniger Medaillons an ihrer Kette als Malin din Toral, und ihre Kleidung bestand ganz aus rötlich gelber Seide. Sie konnte die Macht lenken. Aviendha erkannte es, da sie ihr so nahe war. Sie musste die Frau sein, deretwegen sie hergekommen waren, die Windsucherin. Und doch war es eine andere, die Aviendhas Blick schließlich gefangen hielt. Und Elaynes, Nynaeves und Birgittes Blicke ebenso.
    Die Frau, die von einer entrollten Landkarte auf dem Tisch aufgeschaut hatte, mochte, ihrem weißen Haar nach zu urteilen, genauso alt sein wie der Mann. Sie war klein, nicht größer als Nynaeve, und wirkte, als wäre sie einst stämmig gewesen und begänne jetzt dick zu werden, aber sie reckte ihr Kinn entschlossen vor, und ihre schwarzen Augen zeugten von Intelligenz. Und von Macht. Nicht die Eine Macht, nur die Macht eines Menschen, der »geh« sagte und wusste, dass die Menschen gehen würden. Ihre Hose war aus grüner, brokatdurchwirkter Seide, ihre Bluse blau und ihre Schärpe rot wie die des Mannes. Der Dolch mit der gebogenen Klinge in einer in der Schärpe steckenden Scheide hatte einen runden, mit roten und grünen Steinen besetzten Knauf. Feuertropfen und Smaragde, dachte Aviendha. Von ihrer Nasenkette hingen doppelt so viele Medaillons herab wie von Malin din Torais, und eine weitere, dünnere Goldkette verband die sechs Ringe in ihren beiden Ohren. Aviendha hatte Mühe, nicht erneut die Hand zu ihrer eigenen Nase zu führen.
    Die weißhaarige Frau stellte sich schweigend vor Nynaeve, betrachtete sie unhöflich von Kopf bis Fuß und runzelte besonders bei der Betrachtung ihres Gesichts und des Großen Schlangenrings an ihrer rechten Hand die Stirn. Sie hielt sich nicht lange mit Nynaeve auf, sondern trat mit einem Brummen zu Elayne, um sie der gleichen schnellen, angespannten Prüfung zu unterziehen, und dann zu Birgitte. Schließlich sprach sie. »Ihr seid keine Aes Sedai.« Ihre Stimme klang wie

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