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Herzblut - Gegen alle Regeln (German Edition)

Herzblut - Gegen alle Regeln (German Edition)

Titel: Herzblut - Gegen alle Regeln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Darnell
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KAPITEL 1
    Savannah
    ein letzter Tag als richtiger Mensch begann wie jeder andere Montag im April in Osttexas. Klar, es gab alle möglichen Warnsignale, dass meine ganze Welt zusammenbrechen würde. Aber die erkannte ich erst, als es zu spät war.
    Ich hätte wissen sollen, dass etwas ganz schön schieflief, als ich mich morgens beim Aufwachen hundeelend fühlte, obwohl ich ganze neun Stunden geschlafen hatte. Ich war noch nie krank gewesen, hatte nicht mal eine Grippe oder Erkältung gehabt, das konnte es also nicht sein.
    „Guten Morgen, mein Schatz. Dein Frühstück steht auf dem Tisch“, begrüßte mich meine Großmutter Nanna, als ich in die Küche schlurfte. Wie immer war sie die Widersprüchlichkeit in Person. Ihre Stimme und ihr Lächeln zeigten diese typische Südstaatenmischung – warmherzig und eisern zugleich. Als würde man seine alte Schmusedecke um einen Morgenstern wickeln. „Iss schnell. Ich suche schon mal meine Schuhe.“
    Ich nickte und ließ mich auf einen der knarrenden Stühle am Tisch fallen. Was das Kochen anging, war Nanna die Größte. Und sie machte den besten Haferbrei der Welt, mit Ahornsirup, braunem Zucker und einer Tonne Butter, genau, wie ich es mochte. Aber an diesem Tag schmeckte er wie fade Pampe. Nach zwei Löffeln gab ich auf und kippte das Essen in den Mülleimer unter der Spüle. Eine Sekunde später kam sie rein.
    „Bist du schon fertig?“, fragte sie, bevor sie ihren Tee schlürfte. Das Geräusch fuhr mir durch Mark und Bein.
    „Äh, ja.“ Ich stellte die Schüssel mit dem Löffel in die Spüle. Dabei drehte ich ihr den Rücken zu, damit sie nicht sah, dass ich rot wurde. Ich war eine schrecklich schlechte Lügnerin. Ein Blick auf mein Gesicht hätte ihr verraten, dass ich ihr Frühstück gerade weggeworfen hatte.
    „Und dein Tee?“
    Ups. Ich hatte meine tägliche Tasse Tee vergessen, eine spezielleMischung für mich aus Kräutern, die Nanna über Monate in unserem Garten zog. „Keine Zeit, Nanna, tut mir leid. Ich muss mir noch die Haare machen.“
    „Du schaffst beides.“ Mit einem strahlenden Lächeln, das ihren strengen Blick jedoch nicht verschleiern konnte, streckte sie mir die Tasse entgegen.
    Seufzend nahm ich die Tasse mit ins Badezimmer und stellte sie auf den Waschtisch. So hatte ich beide Hände frei, um meine wilden, karottenroten Locken zu bändigen.
    „Hast du deinen Tee schon getrunken?“, fragte sie zehn Minuten später, als ich meine langen Haare zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden hatte.
    „Mann, Mann, Mann“, grummelte ich.
    „Das habe ich gehört, Fräulein“, rief sie aus dem Wohnzimmer, und ich musste lächeln.
    Ich trank den kalten Tee auf ex aus, knallte die leere Tasse auf den Waschtisch, damit sie es auch hörte. Dann ging ich in mein Zimmer, um meinen Rucksack zu holen. Und es haute mich fast hin, als ich ihn hochheben wollte. Oje. Anscheinend hatte ich letzte Woche vergessen, ein paar Bücher im Spind in der Schule zu lassen. Mit beiden Händen wuchtete ich mir einen Tragegurt über die Schulter, um dann durch den Flur zurückzustapfen.
    Am Esstisch wühlte Nanna in ihrer riesigen Handtasche nach ihren Schlüsseln. Das konnte dauern.
    „Treffen wir uns am Auto?“, fragte ich.
    Sie winkte abwesend, was ich als Ja deutete, also durchquerte ich das Wohnzimmer Richtung Haustür.
    Mom saß wie immer schon seit Stunden auf dem Sofa und redete in ihr Handy, umgeben von Papierstapeln. Die Stifte, die überall herumflogen, waren sicher bis heute Abend unter den Sofakissen verschwunden. Ich begriff nicht, warum sie nicht wie jede andere Vertreterin für Arbeitsschutzprodukte an einem Schreibtisch arbeiten konnte. Aber anscheinend fühlte sie sich in diesem Chaos wohl.
    Als sie gerade ein Gespräch beendet hatte, klingelte das Handy schon wieder aufdringlich. Es hatte keinen Sinn, zu warten, also winkte ich ihr nur zu.
    „Bleib mal dran, George.“ Sie schaltete das Handy auf stumm und breitete die Arme aus. „He, was soll das? Kein ‚Guten Morgen, Mom‘, keine Abschiedsumarmung?“
    Grinsend ging ich zu ihr und drückte sie. Ich musste ein Husten unterdrücken, als mir ihr Lieblingsparfüm, ein Blumenduft, in Nase und Kehle stieg. Als ich wieder aufstand, knackte es in meinem Rücken.
    „War das dein Rücken?“, fragte sie erschrocken. „Meine Güte, du klingst heute ja schlimmer als Nanna.“
    „Das habe ich gehört“, rief Nanna aus dem Esszimmer.
    Ich verkniff mir ein Grinsen und zuckte die Schultern. „Wahrscheinlich

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