Das Rad der Zeit 7. Das Original: Die Krone der Schwerter (German Edition)
Tanzschritt und hielt dann Caira auf, als sie mit einem Tablett vorübereilen wollte. Er bemühte sich, die Musik mit seiner Stimme zu übertönen, um einiges zu fragen und sein Essen zu bestellen, Edelfisch, ein Gericht mit scharfem Beigeschmack, das Frau Anans Köchin perfekt zubereitete. Ein Mann brauchte seine Kraft, um beim Tanzen mithalten zu können.
Caira warf einem Burschen in einer gelben Weste, der sich einen Becher von ihrem Tablett schnappte und die Münzen dafür darauffallen ließ, ein vielsagendes Lächeln zu, hatte aber dieses Mal kein Lächeln für Mat übrig. Tatsächlich presste sie den Mund zu einer schmalen Linie zusammen, was keine geringe Leistung war. »Ich bin also Euer kleines Häschen?« Sie fuhr mit vielsagendem Naserümpfen fort. »Der Junge ist im Bett, wo er hingehört, und ich weiß nicht, wo Lord Nalesean ist, oder Harnan, oder Meister Vanin oder sonst jemand. Und die Köchin sagte, sie würde nur Suppe und Brot für jene vorbereiten, die ihre Zungen in Wein ertränken. Aber warum mein Lord Edelfisch will, wenn eine edle Frau in seinem Zimmer wartet, verstehe ich wirklich nicht. Wenn Ihr mich entschuldigen wollt – manche Leute müssen für ihren Unterhalt arbeiten.« Sie fegte davon, bot ihr Tablett dar und lächelte jeden Mann in Sichtweite breit an.
Mat blickte ihr stirnrunzelnd nach. Eine edle Frau? In seinem Zimmer? Die Goldkiste war jetzt in einer kleinen Höhlung vor einem der Herde unter dem Küchenboden versteckt, aber die Würfel in seinem Kopf spielten dennoch plötzlich verrückt.
Die fröhlichen Klänge verebbten, während er langsam die Treppe hinaufstieg. Er hielt vor seiner Zimmertür inne und lauschte den Würfeln. Es hatte heute bisher zwei Versuche gegeben, ihn auszurauben. Zweimal wäre ihm beinahe der Schädel gespalten worden. Er war sich sicher, dass die Schattenfreundin ihn nicht gesehen hatte, und niemand konnte sie als edel bezeichnen, aber … Er tastete nach dem Dolch unter seinem Mantel und nahm die Hand dann wieder fort, als ihm eine Frau in den Sinn kam, eine große Frau, zwischen deren Brüsten ein Dolchgriff hervorragte. Sein Dolch. Er brauchte einfach Glück. Er öffnete seufzend die Tür.
Die Jägerin, die Elayne zu ihrer Behüterin gemacht hatte, wandte sich um und hob seinen ungespannten Zwei-Flüsse-Bogen an, den blonden Zopf über eine Schulter gelegt. Ihre blauen Augen hefteten sich bewusst auf ihn, und ihr Gesicht nahm einen entschlossenen Ausdruck an. Sie schien bereit, ihn mit dem Bogen zu prügeln, wenn sie nicht bekam, was sie wollte.
»Wenn es um Olver geht«, begann er, als plötzlich eine Erinnerung aufkam, sich ein Nebel über einem Tag, einer Stunde seines Lebens lichtete.
Mit den Seanchanern im Westen und den Weißmänteln im Osten bestand kaum noch Hoffnung, sodass er sein gewundenes Horn anhob und hineinblies, ohne wirklich zu wissen, was ihn erwartete. Der Ton klang golden, wie das Horn es war, und so lieblich, dass er nicht wusste, ob er lachen oder weinen sollte. Der Ton hallte wieder, und die Erde und der Himmel schienen zu singen. Während dieser eine reine Ton in der Luft schwebte, stieg ein Nebel auf, scheinbar aus dem Nichts, dünne Ranken, die sich verdichteten, höher wogten, bis sich alles verfinsterte, als hätten Wolken das Land bedeckt. Und auf diesen Wolken kamen sie wie einen Berghang herabgeritten, die toten Helden der Legende, die dazu verurteilt waren, durch das Horn von Valere zurückgerufen zu werden. Artur Falkenflügel selbst führte sie an, groß und mit einer Hakennase, und dahinter kamen die übrigen, kaum mehr als einhundert. So wenige, aber es waren all jene, die das Rad immer wieder hervorbringen würde, um das Muster zu leiten, um Legenden und Mythen zu schmieden. Mikel des Reinen Herzens und Shivan der Jäger hinter seiner schwarzen Maske. Von ihm hieß es, er verkünde das Ende der Zeitalter, die Zerstörung dessen, was gewesen war, und die Geburt dessen, was sein würde, er und seine Schwester Calian, die Wählerin genannt, die mit einer roten Maske an seiner Seite ritt. Amaresu, mit dem glühenden Sonnenschwert in Händen, und Paedrig, der goldzüngige Friedensstifter, und dort, mit dem Silberbogen in Händen, mit dem sie niemals ein Ziel verfehlte …
Er schob die Tür zu und war versucht, sich dagegenzulehnen. Er fühlte sich benommen, schwindlig. »Du bist es. Birgitte, zweifellos. Verdammt, es ist unmöglich. Wie? Wie?«
Die Frau aus der Legende seufzte ergeben und stellte seinen
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