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Das Rad der Zeit 7. Das Original: Die Krone der Schwerter (German Edition)

Das Rad der Zeit 7. Das Original: Die Krone der Schwerter (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 7. Das Original: Die Krone der Schwerter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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abtrennen, wenn er sie überraschte, und jemand Schwächeres konnte den einmal gewobenen Schild aufrechterhalten, aber nicht jemand so viel Schwächeres! Doch ein Schild dehnte sich nicht so weit aus, ohne zu brechen. Es war unmöglich!
    »Ihr könntet eines Eurer Blutgefäße zum Platzen bringen, wenn Ihr so weitermacht«, sagte Berowin fast umgänglich. »Wir versuchen nicht, über unsere Stellung hinauszustreben, aber die Fähigkeiten werden mit der Zeit verbessert, und dies war bei mir schon immer fast ein Talent. Ich könnte sogar einen der Verlorenen festhalten.«
    Nynaeve gab stirnrunzelnd auf. Sie konnte warten. Da sie keine andere Wahl hatte, musste sie warten.
    Derys kam mit ihrem Tablett heran und verteilte Becher mit dunklem Tee an die drei sitzenden Frauen. Sie sah Nynaeve oder Elayne nicht einmal an, bevor sie einen perfekten Hofknicks vollführte und an ihren Tisch zurückkehrte.
    »Wir könnten jetzt Blaubeertee trinken, Nynaeve«, sagte Elayne und warf ihr einen dermaßen finsteren Blick zu, dass sie beinahe zurückgewichen wäre. Vielleicht wäre es das Beste, nicht zu lange zu warten.
    »Seid still, Mädchen.« Frau Corlys Tonfall war vielleicht ruhig, aber sie tupfte sich mit dem Taschentuch verärgert das Gesicht ab. »Unser Bericht über Euch besagt, dass Ihr beide vorlaut und streitsüchtig seid, hinter Männern herjagt und lügt. Wobei ich noch hinzufügen möchte, dass Ihr nicht einmal einfachen Anweisungen folgen könnt, was sich alles ändern muss, wenn Ihr unsere Hilfe erstrebt. Euer Verhalten ist höchst ungebührlich. Seid dankbar, dass wir bereit sind, mit Euch zu sprechen.«
    »Wir bitten Euch tatsächlich um Hilfe«, sagte Nynaeve. Sie wünschte, Elayne würde aufhören, so wütend dreinzublicken. Das war noch schlimmer als der strenge Blick Frau Corlys. Nun, mindestens genauso schlimm. »Wir müssen unbedingt ein Ter’angreal finden …«
    Reanne Corly erhob die Stimme, als hätte Nynaeve schweigend dagestanden, »Normalerweise kennen wir die Mädchen, die zu uns gebracht werden, bereits vorher, aber wir müssen sichergehen, dass Ihr seid, was Ihr zu sein vorgebt. Wie viele Türen zur Bibliothek der Weißen Burg dürfen Novizinnen benutzen und welche?« Sie nahm einen Schluck Tee und wartete.
    »Zwei«, antwortete Elayne giftig. »Die Haupttür zum Osten hin, wenn sie von einer Schwester geschickt werden, oder die kleine Tür an der südwestlichen Ecke, welche die Novizinnentür genannt wird, wenn sie von sich aus hingehen. Wie lange, Nynaeve?«
    Garenia, die Elaynes Schild festhielt lenkte unsanft einen weiteren dünnen Strang Luft. Elayne erbebte, und Nynaeve zuckte zusammen und wunderte sich, dass sie nicht ihre Röcke umklammerte. »Höflichkeit ist ebenfalls vonnöten«, murmelte Garenia in ihren Becher.
    »Das war die richtige Antwort«, sagte Frau Corly, als sei nichts weiter geschehen, obwohl sie die Saldaeanerin kurz über ihren Becher hinweg betrachtete. »Nun, wie viele Brücken gibt es im Wassergarten?«
    »Drei«, fauchte Nynaeve, hauptsächlich, weil sie es wusste. Sie hatte über die Bibliothek nichts gewusst, da sie niemals eine Novizin gewesen war. »Wir müssen wissen …« Berowin konnte sich nicht zurückhalten, einen weiteren Strang Luft zu lenken, aber Frau Corly konnte es – und tat es. Nynaeve behielt nur mühsam eine ausdruckslose Miene bei und verschränkte die Hände in ihren Röcken, um sie ruhig zu halten. Elayne besaß die Frechheit, ihr ein kleines, frostiges Lächeln zu gönnen. Frostig, aber zufrieden.
    Ein Dutzend weitere Fragen prasselten auf sie ein, angefangen davon, wie viele Stockwerke die Novizinnenquartiere umfassten – zwölf –, bis zu der Frage, unter welchen Umständen eine Novizin zum Saal der Burg zugelassen wurde – um Nachrichten zu überbringen oder wegen eines Vergehens aus der Burg gewiesen zu werden; aus keinem anderen Grund. Sie prasselten auf sie ein, ohne dass Nynaeve mehr als zwei Worte dazu äußern konnte, und jene zwei Worte wurden von der schrecklichen Frau Corly mit Schweigen quittiert. Sie begann sich wie eine Novizin im Saal zu fühlen, die kein Wort sprechen durfte. Das war eine der wenigen Antworten, die sie wusste, aber glücklicherweise antwortete Elayne prompt, wenn sie es nicht tat. Nynaeve hätte es vielleicht besser gemacht, wenn sie über Aufgenommene befragt worden wären, zumindest etwas besser, aber die drei Frauen interessierte, was eine Novizin wissen sollte. Sie war nur froh, dass Elayne

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