Das Rad der Zeit 7. Das Original: Die Krone der Schwerter (German Edition)
sich halbwegs um und schaute zu den Brunnen von Dumai zurück.
»Sie sind alle gefunden worden, Rand al’Thor«, sagte Amys sanft.
Er nickte und nickte dann noch einmal heftiger. »Es ist an der Zeit zu gehen. Sorilea, wollt Ihr die Weisen Frauen benennen, die die Gefangenen von den Asha’man übernehmen? Und auch Begleiter für Kiruna und … meine anderen Gefolgsfrauen.« Er grinste flüchtig. »Ich will nicht, dass sie durch Unwissen auf Abwege geraten.«
»Alles wird Euren Wünschen gemäß geschehen, Car’a’carn .« Die Weise Frau mit dem lederartigen Gesicht richtete entschlossen ihr Schultertuch und wandte sich dann an die drei Schwestern. »Schließt Euch zunächst Euren Freunden an.« Wie nicht anders zu erwarten, runzelte Bera die Stirn und Kiruna wurde der fleischgewordene Frost. Alanna schaute ergeben, fast schwermütig zu Boden. Sorilea tat nichts von alledem. Sie klatschte laut in die Hände und vollführte rasche, scheuchende Bewegungen. »Nun? Geht! Geht!«
Die Aes Sedai ließen sich widerwillig davontreiben, vermittelten aber den Eindruck, als gingen sie nur hin, wo sie hingehen wollten. Amys schloss sich Sorilea an und flüsterte etwas, was Perrin nicht verstehen konnte. Die drei Aes Sedai hatten es aber offensichtlich verstanden. Sie blieben jäh stehen, und drei sehr bestürzte Gesichter blickten zu den Weisen Frauen zurück. Sorilea klatschte nur erneut in die Hände, noch lauter als zuvor, und scheuchte sie noch rascher voran.
Perrin kratzte sich den Bart, während er Rhuarcs Blick begegnete. Der Clanhäuptling lächelte versonnen und zuckte die Achseln. Es war eine Angelegenheit der Weisen Frauen. Das war für ihn in Ordnung. Aiel waren genauso schicksalsergeben wie Wölfe. Perrin schaute zu Gedwyn. Der Bursche beobachtete, wie Sorilea den Aes Sedai eine Lektion erteilte. Nein, er beobachtete die Schwestern wie ein Fuchs, der Hühner in einem Hühnerhof beobachtete, die sich gerade außerhalb seiner Reichweite befanden. Die Weisen Frauen müssen besser sein als die Asha’man, dachte Perrin. Sie müssen besser sein.
Wenn Rand das stumme Spiel bemerkt hatte, zeigte er es zumindest nicht. »Taim, Ihr bringt die Asha’man zur Schwarzen Burg zurück, sobald die Weisen Frauen die Gefangenen übernommen haben. Denkt daran, auf jeden Mann zu achten, der zu schnell lernt. Und erinnert Euch an meine Worte über das Anwerben.«
»Das könnte ich wohl kaum vergessen, mein Lord Drache«, erwiderte der schwarz gewandete Mann trocken. »Ich werde mich persönlich um diese Reise kümmern. Aber wenn ich das Thema noch einmal anschneiden dürfte … Ihr braucht eine angemessene Ehrengarde.«
»Das haben wir bereits besprochen«, sagte Rand kurz angebunden. »Ich weiß bessere Verwendungsmöglichkeiten für die Asha’man. Wenn ich eine Ehrengarde brauche, werden die Männer genügen, die ich bereits bei mir habe. Perrin, würdest du …?«
»Mein Lord Drache«, unterbrach Taim ihn, »Ihr braucht mehr als nur einige Asha’man in Eurer Nähe.«
Rand wandte sich Taim zu. Sein Gesichtsausdruck gab ebenso wenig preis wie die Mienen der Aes Sedai, aber sein Geruch erweckte in Perrin den Wunsch, die Ohren verschließen zu können. Rasiermesserscharfe Wut verwandelte sich plötzlich in schwache und versuchsweise Neugier und nebelhafte Vorsicht. Dann vereinnahmte heftiger, mörderischer Zorn jede Empfindung. Rand schüttelte nur ganz leicht den Kopf und roch jetzt kalt entschlossen. Niemandes Geruch änderte sich so schnell. Niemandes.
Taim konnte sich natürlich nur auf seine Augen verlassen, und sie hatten ihm lediglich gezeigt, dass Rand ganz leicht den Kopf geschüttelt hatte. »Denkt nach. Ihr habt vier Geweihte und vier Soldaten erwählt. Ihr hättet Asha’man erwählen sollen.« Perrin verstand das nicht. Er hatte geglaubt, sie seien alle Asha’man.
»Ihr meint, ich könnte sie nicht genauso gut lehren wie Ihr?« Rands Stimme klang sanft, das Flüstern einer in ihre Scheide gleitenden Klinge.
»Ich glaube, dass der Lord Drache zu beschäftigt ist zu lehren«, erwiderte Taim glatt, aber der zornige Geruch schwebte erneut von ihm heran. »Und zu wichtig. Nehmt die am besten ausgebildeten Männer. Ich kann die Fortgeschrittensten erwählen …«
»Einen«, unterbrach Rand ihn. »Und ich werde ihn selbst erwählen.« Taim lächelte und spreizte ergeben die Hände, aber der Geruch der Enttäuschung überwältigte fast den Zorn. Rand deutete erneut auf jemanden, ohne hinzusehen. »Er.« Dieses
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