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Das Rad der Zeit 9. Das Original: In den Klauen des Winters (German Edition)

Das Rad der Zeit 9. Das Original: In den Klauen des Winters (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 9. Das Original: In den Klauen des Winters (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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einer Stelle, an die sie nicht herankam. Fünfhundert! Und einige davon waren stark genug in der Einen Macht, um das Schnelle Reisen zu beherrschen. Ein scharfes Knochenstück. Was das bedeutete, das jagte ihr Angst ein.
    Die Mauer, nirgendwo höher als dreieinhalb oder viereinhalb Schritte, war an keiner Stelle fertiggestellt, keiner der Türme oder der Bastionen war über das Anfangsstadium hinausgekommen. Hier und da hätte sie über die Haufen aus schwarzem Stein hinüberklettern können, wäre da nicht der Befehl gewesen, keinen Fluchtversuch zu unternehmen. Das Bollwerk war allerdings acht Meilen lang, und sie glaubte Logain, dass vor weniger als drei Monaten damit begonnen worden war. Der Mann hatte sie zu fest in seiner Gewalt, um lügen zu müssen. Er bezeichnete die Mauer als Verschwendung von Zeit und Mühe, und vielleicht war sie das auch, aber sie jagte ihr einen Schauder über den Rücken. Nur drei Monate. Mit der Macht erbaut. Der männlichen Hälfte der Macht. Wenn sie an diese schwarze Mauer dachte, sah sie eine unerbittliche Gewalt, die man nicht aufhalten konnte, eine schwarze Steinlawine, die in die Tiefe raste, um die Weiße Burg unter sich zu begraben. Natürlich war das unmöglich. Einfach unmöglich, aber wenn sie nicht davon träumte, Elaida zu erwürgen, träumte sie davon.
    In der Nacht hatte es geschneit, und jedes Dach war mit einer dicken weißen Schicht bedeckt, aber sie musste sich auf den breiten Straßen keinen Weg bahnen. Der harte Boden war gesäubert worden, eine unangenehme Arbeit für die Rekruten, die sie vor Sonnenaufgang zu erledigen hatten. Sie benutzten die Macht für alles, angefangen vom Auffüllen der Brennholzkästen bis zur Reinigung ihrer Kleidung! Hier und da eilten schwarz gekleidete Männer die Straßen entlang, aber die meisten von ihnen versammelten sich in Reih und Glied vor ihren Unterkünften, während andere mit lauter Stimme ihre Namen aufriefen. Gegen die Kälte vermummte Frauen gingen seelenruhig an ihnen vorbei und trugen Körbe zum Lagerhaus des Quartiermeisters oder Wassereimer zum nächsten Brunnen, aber es blieb Toveine völlig unverständlich, wie eine Frau in dem Wissen, was ihr Mann war, überhaupt hierbleiben konnte. Noch viel bizarrer waren die Kinder, die um die Abteilungen aus Männern, die die Macht lenken konnten, schreiend und lachend herumliefen, Reifen rollten, sich bunte Bälle zuwarfen oder mit Hunden und Puppen spielten. Ein Hauch von Normalität, der den Gestank des Bösen, den der Rest verbreitete, nur noch erhöhte.
    Voraus kam eine Abteilung Reiter im Schritttempo die Straße entlanggeritten. In der kurzen Zeit, die sie hier war – dieser endlosen Zeit – hatte sie außer Arbeitern auf Wagen oder Karren niemanden zu Pferde gesehen. Fünf Männer in Schwarz eskortierten ein Dutzend Angehörige der Königlichen Garde in ihren roten Mänteln und Umhängen, denen zwei blonde Frauen vorausritten. Die eine trug einen Umhang in Rot und Weiß, dessen Saum mit schwarzem Pelz abgesetzt war, und die andere … Toveine hob die Brauen. Die andere trug grüne Kandorihosen und einen Mantel, der aussah, als gehörte er dem Generalhauptmann der Garde. Ihr roter Umhang wies sogar die goldenen Schnüre an der Schulter auf, die Rangabzeichen! Vielleicht irrte sie sich ja bei den Männern. Die Frau würde sich wundern, wenn sie echten Gardisten begegnete. Auf jeden Fall war es seltsam früh für Besucher.
    Jedes Mal, wenn die seltsame Gruppe eine der Formationen erreichte, rief der Mann, der vor ihnen stand »Asha’man, Augen geradeaus!«, und Stiefelabsätze stampften auf den harten Boden, während die Männer zu Steinsäulen erstarrten.
    Toveine zog die Kapuze noch weiter nach vorn, um ihr Gesicht besser zu verbergen, und begab sich auf die andere Straßenseite, ganz in die Nähe der Ecke einer der kleineren Steinunterkünfte. Ein alter Mann mit einem Gabelbart, an dessen hohem Kragen ein silbernes Schwertabzeichen funkelte, kam gerade aus der Tür und warf ihr einen neugierigen Blick zu, ohne das Tempo zu verlangsamen.
    Die Erkenntnis, was sie gerade getan hatte, traf Toveine wie ein Eimer voll kaltem Wasser, und beinahe hätte sie geweint. Keiner dieser Fremden würde jetzt das Gesicht einer Aes Sedai erkennen können, vorausgesetzt, sie waren dazu imstande. Falls eine dieser Frauen die Macht lenken konnte – so unwahrscheinlich das auch war –, würde sie nicht nahe genug vorbeikommen, um zu bemerken, dass Toveine diese Fähigkeit ebenfalls

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