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Das Rätsel der Geisterstadt

Das Rätsel der Geisterstadt

Titel: Das Rätsel der Geisterstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Pope Osborne
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noch von mir hören!«
»Wirklich?«, fragte Anne.
»Ein Cowboy hält immer, was er verspricht«, antwortete Slim. Dann ergriff
er die Zügel und trabte die Straße hinunter.
»Tschüss, Slim!«, rief Anne ihm nach.
Slim Cooley drehte sich ein letztes
Mal um. Er schwenkte seinen Hut.
»Bis bald, Leute!«, rief er zurück.
Dann ritt er davon, direkt in den
Sonnenuntergang.
    Philipp stieß einen tiefen Seufzer
aus. »Okay, jetzt kann ich endlich diese grässlichen Stiefel ausziehen«, sagte
er.
»Ich auch«, sagte Anne.
Die beiden setzten sich auf die Veranda des Hotels. Dort begannen sie, an
ihren Stiefeln zu zerren.
»Geschafft!« Philipp war seine Stiefel
als Erster los.
Er wackelte mit den Zehen. Dann holte er seine Turnschuhe aus dem Rucksack und zog sie wieder an. Anne
schlüpfte in ihre.
»Mann, so Turnschuhe sind echt
spitzenmäßig bequem«, meinte Philipp.
Plötzlich drang leise Klaviermusik an
ihr Ohr.
»Der einsame Luke!«, sagte Anne.
Philipp schnappte sich seinen Rucksack. Er und Anne schlichen über die
Veranda. Behutsam schoben sie die
Schwingtür auf.
    Das Klavier spielte eine wehmütige
Melodie. Auf dem Klavierhocker sah
man undeutlich die schimmernden Umrisse eines Cowboys.
Genau in diesem Augenblick blickte
Luke auf und entdeckte Philipp und
Anne. Er hob seine schimmernde Hand
und winkte ihnen zu.
Philipp und Anne winkten zurück.
Gleich darauf verblassten die Umrisse
des Geistes. Ein kühler Windstoß fegte
an Philipp und Anne vorbei. Und beide
bekamen eine Gänsehaut.
»Gehen wir lieber!«, flüsterte Philipp.
Die
beiden Kinder machten auf dem
Absatz kehrt und rannten die staubige
Straße hinauf. Sie rannten über die zerfurchte Erde und am Friedhof vorbei. Sie
rannten, bis sie an dem hohen Baum
angekommen waren, auf dem ihr
Baumhaus gelandet war.
Anne griff nach der Strickleiter.
Flink kletterte sie nach oben und Philipp hinterher.
Anne griff nach dem alten Pergament
und entrollte es.
»Ja, richtig!«, sagte sie.
Auf der Schriftrolle schimmerte ein
Wort:
»Wir haben es erraten!«, rief Anne.
    Philipp nahm das Philadelphia-Bu
ch
in
die Hand. Er zeigte auf das Bild vom
Wald von Pepper Hill.
    »Ich wünschte, wir w
ären dort!«, sagte
er.
Wind kam auf.
Das Baumhaus drehte sich.
Es drehte sich immer schneller und
schneller.
Dann auf einmal war alles still. Totenstill.
Echo aus der Vergangenheit
    Philipp und Anne schauten nach draußen. Kein Zweifel -- sie waren wieder in
Pepper Hill.
    Anne hielt noch immer die Schriftrolle in der Hand. Sie legte sie in die Ecke,
neben die Schriftrolle von ihrer Ozeanreise.
»Nur noch zwei«, flüsterte sie.
    Philipp zog den Reißverschluss seines Rucksacks auf und holte das Buch
mit dem Titel Aus den Tagen des Wilden Westens heraus. Dann legte er es
auf den Stapel zu den anderen Büchern.
»Fertig?«, fragte er.
    Aber Anne reagierte nicht, sondern
starrte mit offenem Mund auf den Bücherstapel.
    »Was ist los?«, wunderte sich Philipp.
Doch Anne starrte noch immer wie
hypnotisiert auf die Bücher.
»Was hast du?«, fragte Philipp.
Anne deutete auf das WildwestBuch.
»Lies mal«, sagte sie. »Da, auf dem
Umschlag.«
Philipp nahm das Buch wieder in die
Hand. Er las den Titel laut vor: »Aus den
Tagen des Wilden Westens.«
Philipp sah Anne fragend an. »Na
und?«
»Lies weiter«, bat Anne.
Unter dem Buchtitel stand der Name
des Autors. Er war etwas kleiner gedruckt. Philipp las: »Slim Cooley.«
Nun bekam auch Philipp den Mund
nicht mehr zu. Die Geschwister starrten
stumm auf diesen Namen.
»Junge, Junge«, flüsterte Philipp.
»Ich habe die ganze Zeit in Slims Buch
gelesen. In dem Buch, das er geschrieben hat, nachdem wir uns getrennt
haben!«
Philipp schlug Slims Buch auf und betrachtete die erste Seite. Unten stand:
Texas Presse, Dallas, 1895.
Philipp blätterte weiter, bis zur Widmung.
    Mein Dank gilt Smiley und Shorty , zwei Kindern , die mein Leben verändert haben .
    Philipp sah Anne an. »Slim hat uns sein
Buch gewidmet«, sagte er.
»Sieht ganz so aus«, erwiderte sie.
Philipp legte Slims Buch wieder auf
den Stapel zu den anderen Büchern.
Dann verließen die Geschwister das
Baumhaus und kletterten zur Erde hinab.
    Als sie durch den Wald gingen, hörten
sie lebhaftes Vogelgezwitscher von den
Bäumen. Die Luft war warm und feucht.
»Pepper Hill ist so ein friedlicher Ort«,
sagte Philipp. »Hier gibt es keine Klapperschlangen, keine Pferdediebe und
keine Gespenster.«
»Ja, aber leider auch keinen Slim Coo
ley«,

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